NEW PLAY CONTROL! Pikmin 2 im Test

Unser kleiner Capain Olimar hat es nicht einfach: Eben erst konnte er sich von dem mysteriösen Pikminplaneten retten, da bekommt er auf seinem Heimatplaneten Hocotate die nächste Hiobsbotschaft serviert. Aktuell zur Wirtschaftskrisen-Thematik steht sein Arbeitgeber kurz vor der Pleite und musste sogar Olimars Raumschiff verpfänden. Mit 10.000 Credits steht die Transportgesellschaft in der Kreide, doch ein Mitbringsel vom Pikmin-Planeten lässt Hoffnung aufkeimen. Anscheinend sind die Schrott-Teile, die Olimar aufsammelte, auf Hocotate eine ganze Menge wert. Kurzerhand schnappt sich der Kapitän das zweite Schiff der Firma, seinen Arbeitskollegen Louie und ab geht es, zurück zu den kleinen Wuselmännchen, um das Unternehmen zu retten. Das Abenteuer kann beginnen.

So geht’s es zum zweiten Mal auf den aus Teil 1 bekannten Pikmin-Planeten. Der Spielablauf dürfte im Prinzip den meisten mittlerweile vertraut sein - auch in New Play Control: Pikmin 2 geht es zunächst darum, sich eine Armee aus Wuselmännchen anzulegen. Dafür schickt man, seine kleine Truppe auf Erkundungsreise durch die hübschen und abwechslungsreichen Areale. »Gefällte« Blumen oder besiegte Gegner lassen sich in dem Pikmin-Mutterschiff, dem Aussehen entsprechend Zwiebel genannt, zu Samen umwandeln, die Olimar nach der Ernte sofort einsetzen kann. So bekommt er später bis zu 100 Pikmin unter seine Fittiche, die brav in Reih und Glied dem Hauptcharakter Folge leisten.

Man durchstreift also auf der Suche nach wertvollen Gerätschaften die belebten Landschaften des Planeten. Wie Teil 1 setzt Pikmin 2 auf eine Levelunterteilung in Tagen: Nach Sonnenaufgang darf das Abenteuer losgehen, kurz vor Sonnenuntergang sollte man jedoch schnellstmöglich seine kleine Armee wieder zurück in die Zwiebel schaffen. Fiese Monster streifen auf der Welt des Nachts umher und übriggebliebene Wuselmannen sind dann verloren. Nach und nach entdeckt man so neue Rassen, um bestimmte Quests zu lösen. Die neuen lila Sumo-Vertreter beispielsweise haben alleine die Kraft von 10 roten Männchen - so lassen sich auch die schweren Brocken zu Geld machen und der Kredit schrumpft und schrumpft. Gelbe Pikmin sind dagegen federleicht und immun gegen Elektrizität. Die Blauen wiederum können dafür als einzige Gattung durchs Wasser gehen. Die giftigen weißen waren ein Novum in der zweiten Fassung: Mit ihren roten Augen agieren sie viel schneller als die anderen Arten.

Die neue Steuerung war ja bereits in New Play Control: Pikmin ein Segen. Anfangs macht Euch der Bordcomputer Schritt für Schritt mit den neuen Möglichkeiten vertraut, die schnell in Fleisch und Blut übergehen. Besser als die Controllersteuerung der Gamecube-Vorgänger hat man hier das Gefühl, seine kleine Armee perfekt zu beherrschen. Mithilfe der Remote ruft und befehligt man die Pflanzenmännchen und ändert die Sicht. Der Nunchuk ist für die Bewegungen von Olimar zuständig und zentriert zudem die Perspektive - vollste Kontrolle ist also garantiert. Das Buddy-Feature mit Handlanger Louie hilft zudem bei der Aufteilung der Armee: fliegender Wechsel zwischen den Companions ist über den Minusbutton möglich und sollte auch ausgiebig genutzt werden, denn die Zeit drängt zwischendurch. Neben Abenteuer auf der Oberwelt gibt es noch verschiedene Erdlöcher, die zum Erkunden von zufallsgenerierten Höhlen einladen. Am Ende des Tages wird abgerechnet und ein weiteres Abenteuer kann beginnen.

Neben dem Hauptspiel bietet New Play Control: Pikmin 2 im Hauptmenü auch einen Multiplayer. Im Grunde genommen sollte man besser sagen zwei Multiplayervarianten, denn hier hat man die Wahl zwischen dem Challenge- und dem VS-Mode. Letzterer bietet eine Art Capture-the-Flag-Modus, den man aus Egoshootern kennt: Schnappt Euch die Murmeln Eures Gegners. Der Challengemodus hingegen ist schon aus dem Erstling bekannt. Alleine oder zu zweit im Team holt man sich möglichst viele Schätze und besiegt eine Reihe von Feinden. Am Ende gibt es anschließend eine vergleichende Erfolgsstatistik. Beide Modi sind zwar nicht Killerfeatures, sorgen aber vor allem für zwischendurch zu zweit für frischen Wind und Kurzweil. Für den nächsten Teil wünschen wir uns jedoch einen richtigen VS-Mode inklusive Onlineanbindung.

Grafisch bietet der Titel leider keine wirkliche Verbesserung zum Original. Natürlich kommen Besitzer eines HD-TVs über den Component-Anschluß ein knackigeres Bild geliefert, das zudem in 16:9 daher kommt - für weitere Neuerungen im Bereich der Technik heißt es jedoch Fehlanzeige. Das ist aber an sich nicht unbedingt weiter schlimm, weil man (leider) als Wii-Spieler sowieso oft mit einer Grafik auf Gamecube-Niveau abgespeist wird. Da Pikmin auf dem Würfel allerdings schon gut aussah, wird das nur die Wenigsten stören. Soundtechnisch werden fröhliche Melodien und nette Effekte geboten: Es macht einfach Spaß die Sprösslinge herumzujagen und der kleinen Armee beim Ächzen und Jauchzen zuzuhören. Für den Budgetpreis lassen wir also die fehlende Aufmotzung noch einmal durchgehen.