In vorsintflutlichen Zeiten, als die Familie noch gemeinsam vor dem Fernseher lümmelte, waren die Hochjahre bundesdeutscher TV-Gameshows. Eine davon waren „Die Montagsmaler“ mit Frank Elstner (später Sigi Harreis, R.I.P). An dessen Versoftung hat sich nun Tivola gemacht.
Der Inhalt der Ratesendung ist rasch erklärt: Ziel des Spiels war es, in einer vorgegebenen Zeit so viele Begriffe wie möglich zu erraten. Dazu musste reihum immer ein Kandidat einen vorgegebenen Begriff malen. Natürlich durfte der Begriff vom Maler selbst nicht gesagt oder geschrieben werden. Die anderen Gruppenmitglieder mussten derweil raten, was bei zusammengesetzten Begriffen oft gute Assoziation voraussetzte.
Dieses unverwüstliche Spielprinzip hat Tivola nun für Nintendo Wii umgesetzt. Wahlweise bis zu vier Spieler dürfen sich im Begriffe raten üben. Hierzu ist der Packung ein Stapel Karten beigelegt. An lustigen Begriffen und Redewendungen herrscht kein Mangel. Zufällige Beispiele von den den neben mir liegenden Karten: „Auf dem Schlauch stehen“, „Der Zahn der Zeit“ oder „Geisterbahn“. Ingesamt 500 Begriffe reichen für‘s Erste, danach muss selbst gebastelt werden. Gezeichnet wird Freihand mit der Wiimote, eine nicht zu unterschätzende Herausforderung an Konzentration und Geschicklichkeit. Durch die oft unfreiwillig verhunzten Zeichnungen entsteht nämlich zusätzliche Komik. „Wie - das soll Pokal sein?“
Zusätzlich warten noch die unvermeidlichen Minispiele auf ihre Montagsmaler. Allesamt mit Bezug zum Thema. Mal müsst ihr in Anlehnung an „Der heiße Draht“ einen Pinsel ruhig durch einen Parcour führen, in „Malen nach Zahlen“ einzelne Ziffern miteinander verbinden oder nach kurzer Vorschau einer dreidimensionalen Pyramide die Ecken korrekt einfärben. Erfolgreiche Montagsmaler schalten weitere Minispiele frei, ehe man letzten Endes aus allen 13 Mini-Games frei wählen kann.
Wer will, darf zudem einfach drauflos malen. Der Kreativteil mit Malkasten erlaubt es „drauflos“ zu malen. Wer will, darf auch Mandalas nach eigenem Gusto gestalten oder Collagen erstellen. Im Menüpunkt „Galerie“ lassen sich diese Kunstwerke dann ausstellen und Oma, Opa, Eltern, Geschwistern, Freunden oder Verwandten vorführen.
Obwohl „Die Montagsmaler" nichts falsch macht, vermag es nicht vollends zu überzeugen. Alles wirkt etwas nüchtern und steril, gerade durch die Anleihe an das bekannte TV-Vorbild, hätte man mehr daraus machen können. Etwa in Form eines virtuellen Studios, eingespielter Filmschnipsel oder ähnlichem. Das hätte auch einen Mehrwert gegenüber kostenlosen Browser Varianten des Spiels bedeutet. So hat "Die Montagsmaler" irgendwie den Charme eines MS Paint. Zweckmäßig ja, sympathisch nein. Löblich immerhin die Unterstützung von 480p und die 50/60 Hz Option, auch wenn man sie bei „Die Montagsmaler“ nicht sonderlich vermisst hätte.
Sebastian meint:
Vielleicht bin ich als Kenner der Fernsehsendung vorbelastet. Aber aus dem Thema lässt sich mehr machen. Der Ansatz, die Schneeratesendung mit Minispielen zu garnieren, ist richtig. Doch wirkt die Schillerscheibe einfach zu nüchtern und uninspiriert. Alles in allem dennoch ein brauchbares Spiel für Familienabende oder Kindergeburtstage, wenn nur der empfohlene Verkaufspreis von 39,90 Euro noch ein wenig purzeln würde. Zumal mit THQs "uDraw" bereits ein vielversprechender Konkurrent in den Startlöchern steht!
Vielleicht bin ich als Kenner der Fernsehsendung vorbelastet. Aber aus dem Thema lässt sich mehr machen. Der Ansatz, die Schneeratesendung mit Minispielen zu garnieren, ist richtig. Doch wirkt die Schillerscheibe einfach zu nüchtern und uninspiriert. Alles in allem dennoch ein brauchbares Spiel für Familienabende oder Kindergeburtstage, wenn nur der empfohlene Verkaufspreis von 39,90 Euro noch ein wenig purzeln würde. Zumal mit THQs "uDraw" bereits ein vielversprechender Konkurrent in den Startlöchern steht!