Cocoto Platform Jumper (WiiWare) im Test

Nintendo Wii
Cocoto, der kleine Teufel ist wieder da und entführt den Spieler in eine Welt voller Monster und viel Gehopse in fünf verschiedenen Abschnitten. Dabei leiht er sich so manches von anderen Genre-Königen wie Mario oder Sonic. Doch wie schlägt sich Cocoto im Vergleich mit dem Klempner und dem Igel?

Habt ihr das WiiWare Spiel auf eure Wii herunter geladen und startet es, kommt ihr relativ schnell in das Hauptmenü. Hier könnt ihr auswählen, ob ihr das Hauptspiel bestreiten, oder euch mit Freunden in der Schlacht oder dem Rennen messen wollt. Dazu könnt ihr noch Soundeinstellungen vornehmen. Hüpft ihr ins Hauptspiel, so könnt ihr entscheiden, ob ihr ein neues Spiel anfangen, oder doch einen Spielstand laden und euer Spiel bisheriges fortsetzen wollt. Dazu könnt ihr die besten Highscores online betrachten. Natürlich wählt der gespannte Jump-&-Run-Freund ein neues Spiel aus. Und sobald ihr euch für einen der drei wählbaren Schwierigkeitsgrade entscheidet, kann’s auch schon losgehen. In einem kurzen und sehr einfallslosen Intro seht ihr, wie Cocotos Freunde von fiesen Monstern entführt werden. Mit Hilfe einer Fee (zumindest nach meiner Interpretation ,,,)) macht ihr euch in Form des roten Teufels zur Rettung eurer Freunde auf. Soviel zu Story.


Im nächsten Augenblick steht Cocoto nämlich am Anfang des ersten Levels. Dieser ist genau so aufgebaut wie die restlichen 20 Levels des Spiels. Ihr fangt unten an und müsst euch springen nach oben zum Levelende durcharbeiten. Dabei muss Cocoto mehrere Ebenen des Levels hinter sich bringen. So springt ihr von Plattform zu Plattform, weicht feurigem Untergrund aus und setzt euch gegen verschiedene Gegner zu Wehr. Die Gegner sind in den verschiedenen Welten jeweils anders, sodass ihr auf Fledermäuse, Maulwürfe, Echsen und andere Fieslinge trefft. Der rote Teufel hat 3 Angriffe parat, um sich gegen die Gegnerschar zu wehren. Wenn ihr die Wiimote schüttelt, führt Cocoto einen Rundumschlag aus, ähnlich wie Mario in Super Mario Galaxy. Drückt ihr auf Z, schießt er dem Gegner einen kleinen Dreizack entgegen. Per B-Knopf entfesselt Cocoto hartgewordene Lava.


Diese kann als Waffe, aber auch als Brücke dienen. Und hier hört das ganze auch schon auf. Diese 3 Moves beherrscht Cocoto von Anfang an. Weitere Moves kommen leider nicht dazu. Und auch die Gegner sind alles andere als intelligent, denn sie bewegen sich nach vorgeschriebenen Mustern. So sind sie sehr vorhersehbar und stellen meist kein großes Hindernis dar. Auch die Endgegner, die euch am Ende einer Welt im fünften Level erwarten, stellen keine Gefahr dar. Denn auch sie bewegen sich alle nach einem sehr einfachen Muster, welches man (fast immer) sofort erkennt. So bekämpft ihr z.B. eine große Kracke, einen Gorilla oder eine Bestie mit zwei Köpfen.

Die ersten Levels schafft ein geübter Zocker in wenigen Minuten, sodass man schnell das Gefühl bekommt, dass Cocoto Platform Jumper ein sehr leichtes Spiel sei. Doch dem ist nicht so. Der Schwierigkeitsgrad der Levels steigt kontinuierlich, sodass ihr ab der dritten Welt einiges an Geschick aufbringen müsst. Aber das ist leider nur eine Seite der Medaille. Denn in den späteren Levels kommt zudem noch reichlich Frust auf. Das liegt aber nicht am höheren Schwierigkeitsgrad der Levels, sondern an der Steuerung. Diese ist in Cocoto Platfom Jumper oft ungenau. Vor allem die Sprünge gestalten sich oft im Trial-And-Error-Prinzip. So kommt es vor, dass ihr zu weit oder zu kurz springt, die Plattform verpasst, herunter fallt und am Anfang des Levels landet. Ein echtes Manko, denn oft sind die Levels relativ lang, so dass es euch einiges an Nerven kosten wird, wieder den Aufstieg zu beginnen. Aber noch nicht genug, denn leider hat das Spiel auch technische Fehler, die in einem Jump & Run eigentlich nicht sein dürfen. So fallt ihr z.B. einfach durch (!) eine rettende Plattform und könnt den Aufstieg erneut beginnen. Und wenn es mehrmals vorkommt, wandert schon mal das ein oder andere böse Wort über eure Lippen und ihr macht das Spiel einfach aus Frust aus. Leider sind solche Abschnitte sehr oft im Spiel enthalten und schmälern die Gameplay.


Weitere Frustmomente überkommen den Spieler im Hinblick auf Cocotos Lebensenergie. Beim Erklimmen des Levels sammelt der rote Teufel goldene Äpfel, die als Lebensenergie dienen. Werdet ihr nun getroffen, verliert Cocoto seine gesammelten Äpfel, sodass ihr wieder bei 0 anfangt. Wenn euch jetzt noch ein Monster trifft, seid ihr um ein Leben ärmer. Hier war Sonic mit seinen Ringen ganz klar das große Vorbild, doch stört es wahnsinnig, wenn nach einem Treffer alle gesammelten Äpfel weg sind und man schleunigst neue suchen muss. Dies gelingt dann auch nicht immer, weil mehrere Gegner auf einmal auf euch zukommen und ihr schnell kostbare Leben verliert.


Habt ihr genug vom Hauptspiel, könnt ihr euren angesammelten Frust in den beiden Multiplayer-Modi abbauen. "Schlacht" nennt sich der erste Modus, wo ihr in Super-Smash-Bros. Manier gegen einen zweiten Mitspieler antretet. In einer Arena müsst ihr dann versuchen eurem Gegenüber die Energie mit geschickten Dreizack-Würfen und Lavaströmen zu rauben. Doch kann der Battlemodus nur kurzfristig überzeugen und verliert sehr schnell Luft. Der zweite Multiplayer-Modus heisst „Rennen“ und erinnert sehr stark an Nintendos Ice Climbers. Hier treten bis zu 4 Spieler gegeneinander an. Ihr fangt am unteren Bildschirmrand an und müsst, auf verschiedene Plattformen hüpfend, das Ende des Levels zu erreichen. Der Clou: Das Bild scrollt automatisch, sodass ihr euch ranhalten müsst, denn kommt ihr nicht mit, so büßt ihr euer Ungeschick mit einem Leben. Dieser Modus macht eindeutig mehr Spaß als „Schlacht“.


Grafisch bewegt sich Cocoto Platform Jumper auch nur auf mäßigem Gamecube-Niveau. Ja, es ist „nur“ ein WiiWare-Titel, aber trotzdem wäre in Sachen Grafik mehr drin gewesen. Die Charaktere sehen zwar alle ganz nett aus, aber die Levels enttäuschen leider. Unterdurchschnittliche Texturen und verwaschene Hintergründe entlocken dem Spieler leider keine Jubelrufe. Auch Soundtechnisch präsentiert sich das Spiel durchwachsen. 08/15-Gedudel möchte dem Spieler als Ohrwurm erhalten bleiben, schafft es aber nicht.

Andrej meint:

Andrej

Cocoto Platform Jumper ist für ein Spiel, welches nur 700 Punkte kostet, sicherlich nicht schlecht. Das Gameplay macht anfangs richtig Spaß und ihr meistert recht schnell die ersten Levels. Doch leider kommt genauso schnell der erste Frust. Nach 2 Stunden war ich in der dritten Welt angekommen und verspürte schon erste Anzeichen von Langeweile. Die Levels ähneln sich einfach zu stark. Da nützen auch die verschiedenen Settings wie Dschungel oder Lava-Welt nichts. Auch sind die Gegner mehr als dumm und keine wirkliche Herausforderung. Doch was am meisten stört, ist die Tatsache, dass die Sprungmechanik einfach misslungen ist. Zu oft stürzt man einfach durch den Boden, weil die Technik einfach nicht stimmt. Schade, denn eigentlich ist der kleine Cocoto ein nettes Kerlchen. 

Positiv

  • 25 Level
  • Kurzweiliger Multiplayer

Negativ

  • Frustmomente
  • Schwächen im Gameplay
  • nichts wirklich neues
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Cocoto Platform Jumper (WiiWare) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 12.06.2009
Vermarkter HudsonSoft
Wertung 5.7
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