
Ohne viel drumherum gehts dann auch schon los. Ihr seht, wie Christopher Belmont über den Bildschirm schlendert, in dessen Hintergrund eine Karte zu finden ist. Diese zeigt euch euren Fortschritt und den Weg, den ihr in dem aktuellen Level zurücklegt. Fortan müsst ihr euch in fünf verschiedenen Stages beweisen, bevor ihr dann in der finalen Stage dem Grafen persönlich gegenübersteht. Castlevania-typisch fangt ihr im Vorhof des Schlosses an und kämpft euch durch dessen Gemäuer und Gewölbe bis ganz nach oben. In jedem Level erwarten euch jeweils ein Zwischengegner und der obligatorische Endboss. Wie aus der Serie bekannt, trefft ihr auf viele bekannte Gesichter, was die Levelbosse angeht. Die Riesenfledermaus ist genauso mit von der Partie wie Gevater Tod.

Doch wie spielt sich das Remake des Gameboy-Klassikers denn nun? Wobei ich hier eigentlich gar nicht von einem Remake sprechen möchte. Außer einigen Feinden des Schwarz-Weiß Originals und dem Peitschen Powerup ist nämlich alles über Bord geworfen worden. Die Entwickler haben mit dem neuen Grafikset und dem Sound auch gleich die Levels angepasst und teils komplett ausgetauscht. Wandert Belmont auf dem Gameboy anfangs noch an einer weiten Berglandschaft mit riesigen Berggipfeln vorbei, ist von diesen bei Rebirth nichts mehr zu sehen. Auch die Seile wurden komplett entfernt und durch die bekannten Treppen ersetzt. Am besten kann man es mit Castlevania Chronicles (PSX) vergleichen, zumindest was die technische Seite angeht, wobei der WiiWare-Titel farbenfroher daherkommt und hier und da auch nette 3D-Effekte bietet, die man auch aus den neueren DS-Ablegern kennt.

Neben der Levelarchitektur und den Feinden haben die Jungs bei Konami auch an den Bewegungen des Hauptcharakters gearbeitet. Zwar immernoch etwas steif im Vergleich zu den DS-Titeln, lässt sich Christopher Belmont trotzdem weitaus besser steuern als noch auf dem Gameboy. Dabei könnt ihr entscheiden, ob ihr mit der Wiimot + Nunchuk spielt, die Wiimote einfach quer nehmt oder den Classic Controller benutzt. Ich habe letztendlich nur mit Wiimote gespielt, was ein wenig NES-Flair vermittelt. ,,,)
Bei allen drei Varianten geht die Steuerung sehr gut von der Hand und erlaubt euch genau zu springen, eure Peitsche zu benutzen oder euer gerade gesammeltes Item zu benutzen. Geht Belmont gerade auf einer Treppe, kann er zwischendurch stehen bleiben und so z.B. fliegenden Monstern ausweichen.

Und obwohl die vielen Verbesserungen alle sehr löblich sind, bietet Castlevania Rebirth auch Platz für Kritik. Man merkt, dass die Entwickler das Spiel im gesamten entschärft haben, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Spielt man auf leicht, so rennt man durch die Level und mäht alles problemlos nieder, selbst die Endgegner. Auch auf normal ist das Ganze nicht sonderlich schwer und erst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe merkt man etwas von dem Schwierigkeitsgrad, für welchen die Serie ja bekannt ist. Castlevania-Fans sollten daher sofort auf Hard spielen, wenn sie die gleiche Herausforderung suchen, die die alten Spiele bieten. Auch ist das Spiel recht kurz ausgefallen. Die fünf Stages sind nicht ewig lang und mit guten zehn bis zwanzig Minuten pro Level kann man sich ja schnell ausrechnen, für wieviel Spielzeit man umgerechnet zehn Euro bezahlt. Dazu kommt noch, dass Rebirth absolut linear ist. Es gibt keine alternativen Wege und kein riesiges Schloss zum Erforschen. Hier merkt man doch, dass es sich nur um ein Remake handelt.

Grafisch präsentiert sich Castlevania: Rebirth in einem frischen neuen Gewand. Euch wird 16-Bit Grafik vom feinsten geboten und man sieht sofort, in welchem Grafikzeitalter die Serie zu Hause ist. Wunderschöne Backgrounds, überarbeitete Charaktersprites und Animationen begrüßen euch vom ersten Augenblick an. Überhaupt sind die Stages allesamt unterschiedlich gestaltet und lassen keine Langeweile aufkommen. Leider wirken einige Gegner, wie auch Levelbauten etwas unscharf auf den Betrachter, was den guten Gesamteindruck ein wenig trübt. Auf die Ohren gibt es bekannte Musikstücke der Reihe, gemischt mit neuen Melodien, die perfekt zur Stimmung passen und euch wahres Retrofeeling spendieren. Der Soundtrack ist wirklich gut geworden und wird jeden Fan zufriedenstellen.

Ich bin bei Castlevania: The Adventure Rebirth geteilter Meinung. Einerseits haben die Entwickler ein richtig gutes Spiel abgeliefert, welches mit einer guten Steuerung, abwechslungsreichen Levels und einer passenden Präsentation aufwarten kann. Andererseits zahlt man 1000 WiiPunkte für fünf nicht gerade lange Stages und hat man das Spiel erst einmal durchgespielt, warten noch nicht einmal andere Spielmodi auf einen. Auch die Linearität ist es, die so manchem Fan der Serie gegen den Strich gehen könnte.