

Insgesamt besteht das Spiel aus fünf Austragungsorten, angefangen beim heimischen Flake über England, Bulgarien bis hin ins eisige Grönland. Wickie durchläuft hierbei in bester Sidescroll Manier die Level, wobei er bei seinem Weg Münzen, Edelsteine und ab und an bestimmte Items einsammeln muss. Auf der oberen linken Ecke des HUD könnt ihr Wickies Lebensenergie durch fünf Herzen erblicken, wobei man diese durch das Einsammeln von Kleeblättern immer wieder auffrischen kann.
Da Wickie bekannterweise nicht der mutigste Wikinger ist, kann er neben den Sprüngen über die B-Taste etwas schneller laufen oder via Y-Taste, die auftauchenden Gegner mit seiner Steinschleuder betäuben. Je nach Gegner müsst ihr diese länger aufladen, damit der Schuss weiter geht und mehr Schaden anrichtet. Die eingesammelten Münzen und Edelsteine füllen permanent ein kleines Versteck von Wickie am unteren Bildschirm. In jedem Abschnitt gibt es dann auch noch einen speziellen Gegenstand zu finden, den man für seine Freunde in Flake finden kann.
Wickie darf nun neben dem Laufen, am Boden über viele Äste und im Grunde in jedem zweiten Level eines Landes unter der Erde die Hüpfvorlagen meistern. Bei diesen unterirdischen Stages dient euch eine Fackel dann als Lichtquelle. Durch auffindbare „Pech“-Schüssel, haltet ihr die Fackel immer schön am Leuchten. Die wenigen Gegner bestehen aus ziemlich dummen Wölfen, Eichhörnchen, die euch mit Nüssen bewerfen, stacheligen Igeln, später dann ein paar Wachen und im letzten, eisigen Abschnitt zusätzlich aus Eis- und Seebären.


Zwischen den Ländereien wird die sehr dünne Geschichte dann immer durch kleine Bilddialoge voran getrieben, in denen man Szenen aus der Zeichentrickserie verbaut hat. Hier liegt dann auch eine der Schwächen des Spiels verborgen – die fehlende Sprachausgabe. Hier haben Kinderspiele wie z.B. Addy Junior: Mein Körper, welche auf die gleiche Käufergruppe abzielen, die Nase vorn. Es ist bei Wicke auf dem DS daher im Grunde eine Voraussetzung, dass der Spieler schon des Lesens mächtig ist.
Ab und an müsst ihr kleine Minispiele auf dem Touchscreen ausführen. Dies ist entweder ein „Malen nach Zahlen“, das Entzünden einer Fackel durch das Reiben eines Stocks auf einem Stück Holz sowie das Knacken von Schlössern versteckter Truhen. Auch hier kommen einem die Dinge Recht halbherzig vor, da man jedes Schloss mit der gleichen Kombination öffnen kann und man beim Reiben der Hölzer und dem parallel angezeigten Temperaturanstieg am Ende wenigstens das DS-Mikrofon mit hätte nutzen können (also pusten, damit aus Glut ein Feuer wird).


Grafisch präsentiert sich der Titel in einer bunten, recht detaillierten Form, wobei man durch drei hintereinander liegende Ebenen einen räumlichen Effekt erzeugen möchte. Wickie kann hier über die Schultertasten dann sogar die bekannte „Ich habe eine Idee“ Animation vollführen, wobei dies absolut keine Auswirkungen hat (was mich doch etwas verwirrte). Hinzu kommt, dass sich die Grafik und vor allem das Gameplay über die gesamte Distanz kaum ändert. Gerade einmal im letzten Abschnitt in Grönland kommen noch einmal zwei neue Gegner hinzu und die Landschaft ist mit Schnee bedeckt. Im weiteren Bereich wirkt das Ganze dann aber auch schon wieder wie die anderen Level, da man meist in Gemäuern agiert. Jeder zweite Level eines Landes ist dann meist eine Höhle, in der man vorher eine Fackel anzünden muss, da dieser Bereich dunkel gehalten wurde.
Beim Sound dudeln von A-Z einige wenige Melodien aus den Lautsprechern, wobei hier keine einzige original aus der Serie integriert wurde. Die Steuerung kann man, bis auf ganz wenige Ausnahmen, komplett über das Digitalkreuz und die Tasten ausführen, was für die jüngere Zielgruppe ja nicht verkehrt ist.
Ich hatte mich sehr auf Wickie und die starken Männer auf dem DS gefreut, aber am Ende (was ich bereits nach zwei Stunden erblickte), war ich dann doch etwas enttäuscht. Ok, jetzt muss ich meine Erwartungen und mein Alter subtrahieren und zugeben, dass meine beiden Kids mit knapp vier und 5 ½ Jahren sehr gerne mit dem Modul loslegen. Dennoch hätte man hier eine ganze Ecke mehr rausholen und mehr Abwechslung einbauen können. Das jetzige Gameplay kann, meiner Meinung nach, nur Spieler von circa fünf bis sieben Jahren bei der Stange halten. Diese können dann meist aber noch nicht lesen und brauchen dadurch Hilfestellung eines Erwachsenen. Diejenigen, die bereits lesen können, also Spieler ab circa acht Jahren, werden dann durch das komplett gleichbleibende Gameplay aber nicht all zu lange Spaß oder wie ich den Titel bereits nach ganz wenigen Stunden „abgehakt“ haben. Einen Bonuspunkt gibt es am Ende dann aber noch für den günstigen Preis von 25 Euro.