Trauma Center: Under the Knife (us.) im Test

Nintendo DS
Ihr kennt alle E.R.-Folgen auswendig? Ihr wolltet schon immer Medizin studieren, seid aber am N.C. gescheitert? Oder braucht ihr dringend neues Futter für euren DS? In allen drei Fällen solltet ihr weiterlesen, denn mit Trauma Center: Under the Knife erschien kürzlich ein Videospiel der etwas anderen Art in den USA für den DS. Wir haben uns die OP-Sim natürlich besorgt und lassen euch wissen, ob der Titel seine Erwartungen erfüllt!


In Trauma Center: Under the Knife, der ersten Arzt- bzw. Operations-Simulation für den Nintendo DS, übernehmt ihr die Rolle von Derek Stiles, einem jungen Chirurgen, der erst kürzlich einen Job an der Hope Klinik angenommen hat. Wir schreiben das Jahr 2018 - einst verherende Krankheiten wie Krebs oder AIDS sind in der Zukunft kein Thema mehr, gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Wirklich gegen alles? Scheinbar nicht, denn eine neue Plage droht über die Menschheit hereinzubrechen - GUILT (Gangliated Utrophin Immuno Latency Toxin). Gerüchte besagen, dass es sich bei GUILT um den ersten Fall von medizinischem Terrorismus handelt. Die einzige Hoffnung der Menschheit liegt in den Händen des Caduceus Teams, einer Truppe die sich in Notfällen um die Erforschung von bedrohlichen Krankheiten kümmert.

Derek Stiles hat mit GUILT zunächst nichts zu tun. Als Frischling in der Hope Klinik werdet ihr in alle Einzelheiten des Jobs eingeführt, lernt eure Kollegen kennen und erfahrt mit und mit mehr über das, was neuerdings alle beschäftigt. Die Story von Trauma Center ist in verschiedene Episoden eingeteilt, die sich aus verschieden vielen Unterkapiteln zusammensetzen. Wenn ihr nicht gerade einen Patienten operiert geht die Spielzeit durch lange Dialoge zwischen den verschiedenen Charakteren drauf. Dabei werden Bilder der Akteure im Anime Stil eingeblendet. Im Laufe des Spiels schließt ihr euch dem Caduceus Team an, lernt wie ihr GUILT bekämpfen könnt und seid sogar auf anderen Teilen der Erde unterwegs, um Leben zu retten.


Vor der Operation werdet ihr mit allen nötigen Infos zum Patienten versorgt.


Doch als Chirurg besteht eure Hauptaufgabe natürlich nicht darin viel zu reden - Taten sind gefragt. Denn der Hauptbestand des Gameplays von Trauma Center besteht darin, über den Touch Screen Patienten zu operieren.

In der Praxis läuft das Spiel folgendermaßen ab: ein Kapitel beginnt, ihr lest einige Dialoge und erhaltet dann ein Briefing zur bevorstehenden Operation. Auf einem Blatt lest ihr den Namen des Patienten und was ihm fehlt. Eine Krankenschwester, oder bei besonders ernsten Fällen ein Arzt, lässt euch wissen worin das Ziel der Operation besteht.


Zieht die Glasscherben ganz langsam und vorsichtig aus dem Organ heraus.


Die Operationen in Trauma Center sind recht vielseitig. Während ihr zu Beginn nur Glasscherben aus einem verunglückten Motorradfahrer ziehen müsst, entfernt ihr später Tumoren oder bekämpft eben das bedrohende GUILT. Dabei sitzt euch immer ein Zeitlimit im Nacken, welches normalerweise fünf Minuten beträgt. In kritischen Notfällen können das auch schonmal nur drei Minuten sein, mehr (z.B. zehn Minuten) ist aber auch drin. Neben dem Zeitlimit müsst ihr auf zwei weitere Elemente achten. Ganz wichtig sind hierbei die Vitalwerte eures Patienten, sprich der Puls. Zu Beginn der Operation liegt dieser im normalen Rahmen, bei ambulanten Fällen ist er oftmals schon recht tief. Sinkt der Puls in den kritischen Bereich kann eine Herzmassage nötig sein. Sinken die Vitalwerte auf Null ist euer Patient tot und ihr müsst es nochmal versuchen.

Außerdem dürft ihr während einer Operation nur eine bestimmte Anzahl Fehler machen. Ein Fehler, für den ihr bestraft werdet, wäre es z.B., wenn ihr das Skalpell ansetzt bevor ihr das betroffene Stück desinfiziert habt. Das Spiel bietet euch viele Möglichkeiten euch gehörig zu vertun, die nötige Konzentration ist daher absolut Pflicht. Das Zeitlimit ist meistens recht großzügig bemessen, in manchen Fällen kann es aber auch verdammt knapp werden. Generell ist Trauma Center an einigen Stellen ziemlich herausfordernd, mehrere Versuche für manche Operationen sind quasi nicht zu umgehen. Hinzu kommt, dass natürlich viele medizinische Fachbegriffe verwendet werden, mit denen ich wahrscheinlich schon im Deutschen Probleme hätte, geschweige denn in der Englischen Sprachfassung. Im Verlauf des Spiels lernt ihr aber recht schnell, was mit Worten wie Carcinoma, Inflammation, Suture, Drainage, Cyanosis oder Strain gemeint ist.


Jeder Eingriff startet mit dem Skalpell in eurer Hand.


Ihr steuert das Spiel ausschließlich über den Touch Screen in Verbindung mit dem Stylus. In einer Operation seht ihr auf dem oberen Bildschirm eure Assistentin, die verbleibende Zeit und eure Punktzahl. Nachdem eine OP abgeschlossen ist wird eure Leistung bewertet - Rank C ~ Rookie Doctor ist dabei die Bewertung, die ihr am häufigsten sehen werdet.

Doch kommen wir endlich zum Wesentlichen - dem praktischen Gameplay. Am linken und rechten Rand des Touch Screens seht ihr Icons, die je für ein Instrument stehen, dass ihr während einer OP einsetzen könnt. Skalpell, Laser, Spritze, Verband, Desinfektionsgel, Pinzette ... - jeder Schritt verlangt das richtige Werkzeug.


Die Stelle an der ein Tumor entfernt wurde muss schnell gepflegt werden.


Am Anfang einer jeden Operation steht natürlich ein Einschnitt. Eine gestrichelte Linie zeigt euch an, wo ihr das Skalpell ansetzen müsst und den Körper aufschneiden sollt. Vergesst aber vorher nicht, die entsprechende Stelle zu desinfizieren. Habt ihr den Einschnitt gemacht, zoomt die Kamera automatisch in die Öffnung. Je nach Leiden des Patienten unterscheidet sich der weitere Ablauf der OP natürlich. Ihr saugt Tumoren ab und schneidet sie heraus, saugt Blut aus offenen Wunden und verschließt sie mit Pinzette und Naht, zieht Fremdkörper aus dem Fleisch, injeziert Verkleinerungsflüssigkeit in Blutgerinsel und holt sie raus usw. Die Palette an Operationszielen und Vorgängen ist breit gefächert, an Abwechslung fehl es daher nicht. Erst wenn ihr später in näheren Kontakt mit der GUILT Seuche kommt, wiederholen sich die Eingriffe hin und wieder ein bischen.

Wie bereits erwähnt ist während einer OP Konzentration und Fingerspitzengefühl absolute Pflicht. Wenn ihr z.B. einen Tumor herausschneiden müsst, wird dieser von einer gestrichelten Linie umrandet, auf der ihr mit dem Skalpell entlangfahren müsst. Ein Abweichen von der Linie bringt nicht nur einen Punkteabzug mit sich, sondern auch eine offene Wunde sowie ein Fallen der Vitalwerte, was fatale Folgen haben kann. In den längeren Missionen, bei denen euch das Zeitlimit vor Schwierigkeiten stellen wird, ist es daher besonders wichtig Schnelligkeit mit Präzision zu paaren, um den Patienten am Leben zu erhalten. Wenn es mal ganz dick kommt, benutzt ihr Dereks Spezialfähigkeit, den sogenannten Healing Touch. Hiermit lässt sich während einer kurzen Zeitspanne eine Art Zeitlupe einschalten, wodurch ihr kurz ein bischen beruhigter arbeiten könnt.


Sinken die Vitalwerte auf ein kritisches Level ist eine Herzmassage anzuraten.


Jede erfolgreich abgeschlossene Operation kann später im Challenge Mode noch einmal bestritten werden. So könnt ihr eure Punktzahl und euren Bewertungsrang verbessern. Da der Story Modus relativ kurz ist, kriegt das Spiel durch diesen Teil ein bischen Wiederspielwert mit auf den Weg.

Grafisch bietet Trauma Center den typischen Anime Style. Die Charaktere könnten alle aus einer japanischen Comicserie stammen, mit ihren typischen Gesichtszügen und Gefühlsdeutungen. Große Augen, stachelige Haare - das komplette Standardprogramm ist vertreten. Alles ist sehr schon gezeichnet und recht farbenfroh gestaltet. Die OP-Teile des Spiels werden mit sehr simplen 3D-Modellen auf dem Touchscreen gefüllt. Trauma Center hat seinen eigenen Style und Charme, der mir sehr gefallen hat.

In der Soundsparte gibt es leider viel zu wenig, über das ich euch berichten kann. Die Hintergrundmusik passt sich prima der aktuellen Situation an und weiß so absolut zu gefallen, auch wenn sich einige Stücke recht häufig wiederholen. Aus der Sprachausgabe hätte man meiner Meinung nach viel mehr machen können. Abgesehen von Sätzen wie "What the...?" oder "Good work, Doctor Stiles!" hört ihr die Stimmen der Charaktere leider nicht.


Die Story wird anhand von Dialogen und Standbildern erzählt.

Gregory meint:

Gregory

Trauma Center: Under the Knife ist ein sehr spaßiges Spiel, welches nach einigen Anlaufschwierigkeiten nach kurzer Zeit absolut fesselt. Die Fusion des Medizin Themas mit klassischen Puzzle Elementen ist prima gelungen und verschafft euch einige schöne Stunden am DS. Der Wiederspielwert wird durch den Challenge Modus aufgepeppelt, während der Schwierigkeitsgrad und das Zeitlimit euch hin und wieder auf die Nerven gehen können. Konzentration, Geduld und Präzision sind Pflicht für denjenigen, der sich Trauma Center anschaffen will.

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Trauma Center: Under the Knife (us.) Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2005
Vermarkter Atlus
Wertung 7.3
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neXGam YouTube Channel
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