

Wichtig sind für den Start natürlich diverse handwerkliche Betriebe (allen voran Förster, Steinmetz und Holzfäller), die sich darum kümmern, dass eure Siedler mit dem Nötigsten versorgt werden. Helfer springen als Zulieferer für jene Handwerker ein und sorgen somit dafür, dass die Produktion immer weiterlaufen kann. Die fertigen Waren werden anschließend ins nächste Lager oder Hauptgebäude transportiert. Damit dieser Kreislauf problemlos durchgezogen werden kann, ist eine klug angelegte Infrastruktur unumgänglich. Sobald Wege falsch oder unvorteilhaft angelegt wurden, macht sich dies schnell durch Stagnation in der Rohstoffversorgung bemerkbar.
Mittels diverser militärischer Einrichtungen lässt sich eure Siedlung auf der verfügbaren Fläche erweitern. Jene nehmen in Kampfsituationen natürlich eine große Rolle ein. Anhand von Goldmünzen bringt ihr die Festungen usw. auf die jeweils nächste Stufe, wodurch die Trefferpunkte und somit eure Effektivität im Kampf ansteigt. Auch die einzelnen Soldaten lernen hinzu – je öfter gekämpft wird, desto geschickter ist die Einheit.


Wie es sich für eine gute Aufbausimulation gehört, gibt es auch in Die Siedler für den Nintendo DS viele verschiedene Gebäude und Einrichtungen. Bei den Nahrungsmitteln konzentriert man sich auf Fisch, Brot und Fleisch. Während für frischen Fisch nur eine einfache Fischerhütte benötigt wird, wird die Herstellung der anderen beiden Nahrungsmittel wie auch bei Anno 1701 auf mehrere Produktionsstätten verteilt. Für das Brot muss zunächst auf Bauernhöfen Getreide gesät werden, für Fleisch bedarf es einer Schweinezucht usw. Abgesehen von militärischen Eingriffen leben die niedlichen Siedler vor sich hin und kümmern sich um ihre bestimmten Aufgaben.
Das Spielprinzip ist bekannt, doch für den DS ist es der erste Besuch der Siedler. Glücklicherweise haben sich die Entwickler detailliert mit dem System auseinandergesetzt und die Steuerung so nahezu perfekt auf die Funktionen des Nintendo DS abgestimmt. Während auf dem oberen Bildschirm eure Siedlung zu sehen ist, werden sämtliche Kommandos mittels Stylus auf dem Touch Screen eingegeben. Mittels L-Taste lassen sich die Anzeigen vertauschen. Leider wurde die Funktion für Linkshänder komplett vergessen, ein Schnitzer der eigentlich nicht sein dürfte. Immerhin lassen sich die Siedler dank einer schönen Zoomfunktion auch mal näher betrachten, wenn gerade nichts anderes zu tun ist. Auch in Sachen Umfang verspricht Die Siedler einiges: Zwei Kampagnen (Römerkampagne, Weltkampagne), vier Völker (Römer, Wikinger, Nubier, Asiaten), 30 verschiedene Berufsgruppen, sechs Soldatentypen und sieben Kontinente mit verschiedenen Landschaften werden dafür sorgen, dass ihr so schnell nicht vom DS weg kommt.


Klingt alles einfach zu gut - kann man also ohne Reue direkt zuschlagen? Nun, so einige Kritik müssen sich die Siedler auf dem DS doch gefallen lassen. Etwa wirkt das Wegesystem, bei dem ihr einzeln jedes Teilstück verlegen müsst, heutzutage reichlich antiquiert und (auf Dauer) etwas nervig. Wie bei so einigen Stellen der Cart merkt man einfach, daß es sich im Herzen um einen umgesetzten PC-Titel handelt. Und der hatte seinerzeit eben auf die Kombination von Tastatur + Maus gesetzt, was man hier mit dem Stylus zu lösen versucht. Leider aber längst nicht so gelungen wie dies beispielsweise Anno 1701 noch schaffte.
Das gilt leider auch für die optische Darbietung. Trotz eines relativ klein ausgefallenem Sichtfenster ruckelt das Bild beim Kameraflug über die eigene Kolonie enorm. Zudem müsst ihr extra auf das Steuerkreuz zurückgreifen, wollt ihr durch euer Reich scrollen. Immerhin sorgen zahlreiche bekannte Melodien und Soundeffekte für ein vertrautes Siedler Feeling, wenngleich auf Dauer doch recht wenig akustische Abwechslung geliefert wird. Den ärgsten Schnitzer haben sich die Franzosen aber beim Multiplayer geleistet - fehlt dieser doch komplett! Wer hoffte Online oder zumindest im wireless LAN mit Freunden und Bekannten siedeln zu können, wird hier definitiv bitter enttäuscht. Rote Karte !
Ich habe Siedler DS von der ersten Ankündigung an verfolgt und es sah toll aus. Deswegen habe ich mich auf diesen Moment wirklich gefreut. In Sachen ist auch alles soweit in Ordnung, aber technisch scheint die Entwicklung hier irgendwo in der ersten Generation der DS-Games stehengeblieben zu sein. Zudem ist der Titel mit nervigen Macken behaftet, was sich beispielsweise auf Freezes (nur Neustart hilft) oder gar einen gelöschten Spielstand bezieht. Wer mit derlei bislang einzig PC-Spielern vorbehaltenen Macken nicht leben will, den weisen wir darauf hin, seine fehlerhafte Software einfach umgehend wieder an den Handel bzw. Ubisoft zurückzugeben.