Magical Starsign im Test

Nintendo DS
"Rollenspiele kann man nie genug haben!", sprach der RPG-Anhänger folgenschwer nickend. Und Nintendo scheint diese Weisheit zu teilen, zumindest DS-Besitzer können sich auch angesichts zahlreicher GBA-Perlen nicht gerade über zuwenig Futter in diesem Bereich beschweren. Nintendo legt nun mit Magical Starsign nun trotzdem noch ein weiteres Abenteuer nach, daß sich zudem mal wieder ganz an die Traditionen des Genre hält.
Für gewöhnlich reicht Rollenspielern ja schon die Erkundung eines einzelnen Planeten. Magical Starsign hingegen hat gleich eine ganze Reihe der fremden Himmelskörper aufzubieten, die ihr in Person eines angehenden Magiers erkundet. Die Mühe gilt dabei einem besonders fiesen Kerl namens Meister Braunkohl, der wie ihr einst in der Irrlicht Akademie auf dem Heimatplaneten Kovomaka lernte und nun allerlei böse Dinge im Kopf hat. Nachdem eure Lehrerin Frau Baiser nach dem pädagogischen Erstgespräch mit ihm nicht mehr gesehen war, macht sich ihre Schülertruppe mittels in der Akademie geparkter Raumschiffe (wie praktisch) auf die Suche nach dem Pauker.



Akademie-Alltag: Im Tutorial (rechts) wird euch die Magie näher gebracht


Zuvor gilt es aber noch vor Spielstart den eigenen Haudegen ein bißchen Charakter zu verleihen. So dürft ihr euch zwischen einem weiblichen oder männlichen Zauberlehrling entscheiden und auch zwischen Licht bzw. dunkler Magie wählen. Mit den Magiearten verhält es sich dabei ganz klassisch, so ist Wassermagie etwa besonders stark gegen Feuermagie und Wind zeigt sich erfreulich verheerend gegenüber Erdmagie. Ebenfalls zu beachten ist die Konstellation der Himmelskörper zur Sonne, da so innerhalb eines Zyklus immer wieder diverse wechselnde Magiearten mit Vor- oder Nachteilen belegt werden.



Per Raumschiff gehts zum nächsten Einsatzort


Wichtig ist dies vorallem deshalb, weil ihr euer Abenteuer nicht alleine bestreitet. Wie zu goldenen Zeiten des Genre seid ihr stets mit bis zu sechs Mann starken Trupps unterwegs und legt euch mit allerlei umherfleuchenden Kreaturen und Monstern an. Dabei nimmt man es streng nach alter Sitte rundenweise mit dem Abschaum auf und erteilt nacheinander die Befehle an seine Leute. Besonders zu beachten ist dabei auch das Stellungsspiel mit zwei Reihen, bei dem sich Nah- und Fernkämpfer klug ergänzen sollten. Echte Überraschungen erwarten den Kenner hier allerdings nicht.



Teils gibts auch kurze Sequenzen, wie hier der Start von der Akademie, zu sehen


Gleiches gilt leider auch irgendwie für die ganze Story des Titels. Vesteht mich nicht falsch, die Geschichte lässt einen gewissen (teils skurillen) Humor nicht vermissen, ist dabei aber eben sehr klischeehaft und sicherlich nichts für Leute mit einem ausgeprägten Drang nach Innovation. Der größte Gag besteht eigentlich darin, die unterschiedlichen Planeten des Sonnensystems Baklava zu erkunden und den Bewohnern bei ihren Problemchen aus der Patsche zu helfen. Ansonsten rüstet man auch hier wieder heftiger auf als gegenwärtig der Iran und zieht seine Reckenschar mittels Erfahrungspunkte (exp) aus Kämpfen in immer höhere Level.
Präsentiert wird dieses recht konventionelle Abenteuer dabei in feinster fernöstlicher Knuddelgrafik. Man könnte auch vom beliebten "Anime-Look" sprechen, der recht farbenfroh das Abenteuer der Kindertruppe illustriert. Definitiv nichts für ausschließliche Freunde von westlichen Rollenspielen. Besonders hervorzuheben sind hierbei neben einigen sehr liebevoll gezeichneten Hintergründen aber die Kampfeffekte - lasst ihr Magieangriffe auf den Gegner herabregnen, so zoomt die Kamera zum ausführenden Teammitglied und nicht selten ist das ganze Bild von den folgenden Effekten nahezu gänzlich ausgefüllt.



Nachschlag gefällig?


Schade hingegen, daß sich die Musik im Vergleich so uninspiriert gibt. Fast könnte man meinen, die Soundkünstler hinter diesem Werk hätten einfach ein paar der alten RPG-Soundtracks durch die Recyclingmaschine gejagt und präsentieren dieses Allerlei nun als neue Kreation. Nicht wirklich schlecht, aber seit seligen Super Nintendo Zeiten hat sich hier offenbar nicht mehr viel getan. Die Steuerung des Abenteuer obliegt entweder ganz klassisch Steuerkreuz & Buttons oder aber dem Stylus, mit dem ihr auch Charaktere über den (Touch)Screen schiebt. Leider nicht immer einfach damit punktgenau zu steuern und nach einer halben Stunde und meinem verlorenen guten Willen kehrte ich dann doch zur klassischen Variante zurück.
Etwas mehr Innovationsgeist bewiesen die Jungs bei Brownie Brown aber immerhin in Sachen Multiplayermodus. Zwar benötigt hier jeder Rollenspieler sein eigenes Modul, kann sich dann aber über Wi-Fi an die Aufzucht eines Nachwuchsmagiers machen und diesen in diversen Partyspielen gegeneinander trainieren. Der Clou hierbei ist, daß so ein fertig ausgebildeter Nachwuchsadept dann auch im Storymodus eingreifen kann und euch auf dem Abenteuer als Verstärkung begleitet.

Sebastian meint:

Sebastian

Magical Starsign ist ein typischer Vertreter seiner Zunft. Das mag gut sein für Leute die mal wieder genau so etwas suchen, andererseits hätten sich eingefleischte Rollenspieler sicherlich über mehr Innovationsgeist und Mut zur Lücke gefreut. Folglich nicht der Beste, aber unterm Strich doch ein sehr ordentlicher Genrevertreter für den DS, sofern man einige Kompromisse einzugehen bereit ist!

Positiv

  • Schicke Knuddeloptik
  • Guter Umfang (ca. 40-50 Std.)
  • Multiplayermodus

Negativ

  • Spielerisch recht altbacken
  • Stylus Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig
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Forum
  • von Patricia:

    Es gibt einen Vorgänger: Magical Vacation das es leider nur auf jp. für den GBA gibt.

  • von aldi404:

    Beim Aufräumen eben wieder gefunden Wird Zeit, das mal weiter zu spielen (bisherige Spielzeit 2h, letztes Mal ca. 2010 gespielt ^^). Gibt's davon eigentlich einen Nachfolger oder was ähnliches?...

  • von Patricia:

    So ich habs jetzt auch durch. Meine Spielzeit ist ca. 25-26h. Das Spiel fängt relativ "kindlich" an, aber in den späteren Kapiteln sind doch einige traurige und dramatische Momente. Der Schwierigkeitsgrad war ausgewogen, nur zwei Endgegner hab ich nicht beim ersten Mal gepackt. Mir hat...

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Magical Starsign Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. Februar 2007
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.1
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