Hugo - Zauberei im Trollwald im Test

Nintendo DS
Troll Hugo ist wieder da und besucht in seinem neuen Abenteuer „Zauberei im Trollwald“ erneut den Nintendo Wii. In was für einem Genre sich der kleine Kerl diesmal herumtreibt und was es mit dem Trollwald auf sich hat, haben wir für euch herausgefunden.

So ein Trollleben ist eigentlich nicht verkehrt. Sieht man sich Hugo an, könnte man fast schon neidisch werden. Alles was Hugo den ganzen langen Tag macht, ist faulenzen und essen. Aber sein persönlicher Friede währt nicht lange, denn die Wurzel allen Übels ist erwacht und bedroht die ganze Welt. Menschen und Tiere sind ihr schon zum Opfer gefallen. Einst haben die Vorfahren der Trolle die finstre Wurzel in einer Höhle versiegelt, doch die dummen Menschen haben sie wieder freigelassen. Jetzt muss sich ein Freiwilliger stellen, das mächtige Trollzepter schwingen und das Böse erneut bezwingen. Und ihr werdet’s schon erahnen, es ist Hugo, der (eher unfreiwillig) zum Helden wird. Fortan muss er zwanzig Level meistern, um zur Wurzel allen Übels zu gelangen. Doch leider hat das Zepter an Kraft verloren und so muss Hugo die Könige der Tiere aufsuchen und mit ihrer Hilfe die Kraft des Zepters wiederherstellen, damit das Böse besiegt werden kann. Eine lange Reise beginnt.

 1.jpg

Soviel also zur Story des klassischen Jump ‘n Runs. Richtige Zwischensequenzen gibt es keine. Alles wird in einem Bilderbuchstil dargebracht und ein Erzähler bringt euch die Geschehnisse näher. Die gezeichneten Bilder sind nett anzuschauen, lassen aber eine gewisse Dynamik vermissen. Und die fehlende Dynamik zieht sich leider durch das ganze Spiel. Euer Weg beginnt im Trollwald und führt euch durch drei weitere Szenarien zur bösen Wurzel. Jedes Szenario ist in fünf Levels unterteilt, die allesamt ziemlich gleich aufgebaut sind. Ihr hüpft von links nach rechts durch die Gegend, sammelt Münzen ein und gebt vom Bösen gesessenen Tieren Saures. Im Kampf müsst ihr euch auf euer Zepter verlassen. Anfangs könnt ihr damit nur zuschlagen, sobald ihr aber den Tierkönigen einen Besuch abgestattet habt, erlangt ihr verschiedene Kräfte für euren Stab. So schießen Blitze aus dem Zepter, nachdem ihr den König der Hasen aufgesucht habt, oder  ihr stattet den Stab mit Feuer aus und grillt eure Feinde. Insgesamt gibt es vier Power-Ups, die aber allesamt die gleiche Wirkung haben.

 2.jpg

Unterwegs stellen sich euch viele Feinde in den Weg, die es zu befreien gibt. Ja, ihr habt richtig gelesen. Die Wurzel allen Übels hat die Tiere befallen. Setzt ihr einem Tier mit dem Zepter zu, erlöst ihr es vom bösen Zauber und es verwandelt sich zurück. Die finstre Macht prallt dabei vom Wirt ab und kann von euch eingesammelt werden. Damit lassen sich die Kräfte des Zepters aufleveln.  

Auch Hugo sammelt Erfahrungspunkte und steigt Level, wenn ihr fleißig Münzen und Goldstatuen sammelt. Neben dem ganzen Springen und Laufen gibt es hin und wieder leichte Rätsel zu lösen. Hier müsst ihr per Z-Knopf den „Singmodus“ aktivieren. Hugo beginnt zu summen und ihr könnt mithilfe der Wiimote diverse Objekte bewegen. So gilt es Brücken wieder zusammen zu bauen oder Felsbrocken richtig fallen zu lassen, damit diese eine verschlossene Tür öffnen. Alles in allem bietet Hugo – Zauberei im Trollwald also solide Jump ‘n Run-Kost. Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben…

 3.jpg

Denn schon auf den ersten Metern im Spiel wird euch die fehlende Dynamik auffallen. Das Spiel ist nämlich richtig richtig träge. Im Trollwald muss andere Schwerkraft herrschen, denn der kleine Troll springt, als wenn er sich auf dem Mond befinden würde, nämlich viel zu hoch und viel zu langsam. So kommt es leider vor, dass ihr Plattformen verfehlt oder in die dunkle Tiefe stürzt, weil ihr die Sprungentfernung nur sehr schwer einschätzen könnt. Was auch tierisch nervt, ist die Tatsache, dass Hugo oftmals an Vorsprüngen hängen bleibt und euch das springen unmöglich macht. Neben der verkorksten Steuerung ist das Spiel leider zu linear und viel zu einfach. Ja, ein New Super Mario Bros. ist auch ein klassisches Jump ‘n Run, aber dort stimmt zumindest das Gameplay. Bei Hugo sind alle Levels sehr ähnlich aufgebaut und ihr kriegt immer wieder die gleichen Rätsel vorgesetzt. Zudem ist das „Kampfsystem“ ein Witz. Die Gegner stellen keine Herausforderung dar und so stolziert ihr einfach träge durch die Level und verliert nach dem sechsten Level die Lust, weil ihr einfach merkt, dass das Spiel seit der ersten Spielminute gleich geblieben ist und keine Herausforderung darstellt. Hardcore Jump ‘n Run-Fans werden das Spiel in 3-4 Stunden durchgespielt haben und sich fragen, ob es die 35,- EURO wert war.

 4.jpg

Grafisch sieht es da nicht besser aus. Wer das Cover umdreht und sich die Beschreibung des Spiels anschaut, wird feststellen, wie verpixelt die Screenshots aussehen. Leider ist es die grausame Wirklichkeit. Die Grafik ist richtig schwach und hätte von der PSone stammen können. Einfallslose und matschige Texturen, unscharfe Hintergründe und träge Animationen sind hier an der Tagesordnung und bleiben weit hinter den Möglichkeiten zurück. Bei der Musik sieht es etwas besser aus, was den Tag aber auch nicht rettet. Das Gedudel in den Levels ist okay und passt zum fantasievollen Setting. Ab dem dritten Abschnitt ist die Musik aber total fehl am Platz. Wer nur den Sound hören würde, würde meinen, dass gerade die Welt untergeht, so pompös ist die musikalische Untermalung. Das Problem ist aber, dass auf dem Bildschirm nichts anderes passiert als schon zu Beginn des Spiels. Ihr springt entspannt im Level herum und sucht nach dem Ausgang. Wirklich unpassend das Ganze.

 

Andrej meint:

Andrej

Ich bin beinharter Jump ‘n Run-Fan aber mit Hugo – Zauberei im Trollwald  will einfach kein Spaß aufkommen. Die träge Steuerung, das (ungewollte?) Moon-jumping und die gleiche Levelstruktur vermiesen den sonst niedlichen Plattformer. Das Spiel könnte den ganz kleinen Zockern unter uns Spaß machen, alle Spieler älter als 10 werden ganz klar unterfordert und weichen auf die weitaus besseren Alternativen aus.

 

Positiv

  • passende Bilderbuchpräsentation
  • komplett deutsch

Negativ

  • Steuerung wie auf dem Mond
  • langweilige Levelstruktur
  • grafisch schwach
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Hugo - Zauberei im Trollwald Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27. November 2009
Vermarkter -
Wertung 5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen