Dungeon Maker im Test

Nintendo DS

Wer einen Dungeon selber erschaffen wollte, war bislang entweder auf Pen & Paper Rollenspiele oder den Uralt-Spieleklassiker Dungeon Keeper angewiesen. Da aber nicht jeder Ersteres mag und Letzteres, wie gesagt, schon etwas älter ist, gibt es da eine gewisse Marktlücke. Diese schloss Rising Star Games jetzt mit dem Spiel „Dungeon Maker“.

Dungeon_Maker_11Arbeitslosigkeit existiert nicht nur in der realen, sondern auch in der Welt von Dungeon Maker. Dein Protagonist, den du selber benennen darfst, ist auf Arbeitssuche. Das klappte bislang noch nicht so wie gewünscht. Bis er aus Versehen über einen sprechenden, magischen Spaten stolpert. Dies nimmt der Bürgermeister zum Anlass, seine neueste Idee umzusetzen, um das kleine Heimatdörfchen des Helden bekannter zu machen. Der Junge soll einen Kerker bauen und diverse Monster anlocken. Nebenbei kann er auch die Gegend sicherer machen. Klingt relativ einfach, oder?

Doch wie es so schön heißt: Vor dem Erfolg setzte der Herr den Schweiß. Bedeutet in diesem Fall: Du musst in mühevoller Kleinarbeit erst nach und nach Gänge buddeln und Räume errichten, ehe die ersten Kreaturen eintreffen. Jede dieser Aktionen kostet magische Energie, von der der Spaten nur begrenzt besitzt. Ist diese aufgebraucht, heißt es nach oben gehen, ausruhen und am darauffolgenden Tag weitermachen.

Dein Kerker wird viele Etagen haben. Um in die nächste zu kommen, musst du verschiedene Aufgaben erfüllen. Zum Beispiel auf einer Ebene 35 bis 40 Monster anlocken, dabei hauptsächliche Kamine bauen und dir eine hitzeresistente Rüstung zusammenstellen. Schaffst du dies, erscheint an einer bestimmten Stelle deines Dungeons ein Endboss, den es zu besiegen gilt. Bis du jedoch soweit bist, musst du einiges an Sitzfleisch aufbringen. Denn Dungeon Maker braucht etwas, um in die Gänge zu kommen. Besonders zu Beginn einer jeden neuen Ebene wiederholt sich die im vorherigen Abschnitt genannte Spielweise. Das man dennoch weitermacht liegt einfach daran, dass das Game über einen gewissen Charme verfügt. Es gibt viele interessante Einfälle der Entwickler.

Bei normalen Rollenspielen heißt es, Gegner zu besiegen und dadurch Erfahrungspunkte zu erhalten. Erreicht man eine bestimmte Anzahl, steigt man eine Stufe auf und darf die hart errungenen Punkte investieren, um gewisse Charakteraspekte zu steigern. Im Falle von Dungeon Maker sind die Entwickler jedoch einen anderen Weg gegangen. Besiegte Feinde, vor allem Dreiergruppen, lassen gerne Gegenstände fallen. Entweder man findet ein Rüstungsteil vor, etwas Wertvolles zum Verkaufen, oder aber zu essen! Geister hinterlassen zum Beispiel Geistertorten, Saukeiler Rippchen. Im Laufe des Spiels erfährst du schließlich verschiedene Rezepte, die diese unterschiedlichen Zutaten benötigen. Und mit diesen schmackhaften Mahlzeiten kannst du deine Figureneigenschaften steigern. Allerdings kannst du pro Tag und Person nur einmal etwas zu dir nehmen. Was aber nichts ausmacht, da du einiges an Zeit vergehen wird, um in eine nächste Etage zu kommen.

Dungeon_Maker_6Jedes anzulockende Monster benötigt einen bestimmten Raum. Schon bald besitzt du eine Vielfalt davon, darunter äußerst skurrile. Oder wusstest du, dass du Raketenkarotten mit einem Feld anlocken kannst? Oder ein Blumengarten perfekt für Gabelkatzen ist? Eisenkrieger finden einen Dojo interessant. Und Otterkrieger mögen Wasserquellen. Alles Räume, die man in einem Kerker so nicht erwarten würde. Ebenso merkwürdig sind die Gegner. Orks sind grundsätzlich immer besoffen, da sie in einer Bar beheimatet sind. Raketenkarotten sind im Grunde nichts weiter als besagtes Gemüse, mit Armen, Beinen, Augen und Mund. Dies erzeugt Atmosphäre und trägt zum Charme des Spiels bei.

Trotz aller lustigen Einfälle ist Dungeon Maker durchaus herausfordernd. Bestimmte Gegner verlangen dir alles ab. Um gegen die Eisenkrieger zu bestehen, ist taktisches Vorgehen vonnöten, denn ihre Kampfattacke zieht dir einiges an Lebensenergie ab. Gott sei Dank bist du nur in der ersten Etage alleine unterwegs. Später stoßen noch ein Schleim – kein Scherz – und deine Freundin hinzu. Der Schleim verfügt über die Fähigkeit, Gliedmaßen und damit Fertigkeiten von Feinden nachzuahmen.

Wenn man will, kann man übrigens seinen selbst erstellten Dungeon einem Freund via Wi-Fi übermitteln, damit der sein Glück versuchen kann. Umgekehrt geht es natürlich ebenfalls. Allerdings hat Dungeon Maker keinen wirklichen Multiplayer-Modus. Schade, es hätte sonst viel mehr Spaß gemacht, dem Kumpel gleichzeitig, während er deinen Kerker untersucht, noch ein paar Gemeinheiten in den Weg zu stellen. Die Story an sich ist im Grunde kaum der Rede wert. Sie wird in Standbildern erzählt, und ist auch durchaus witzig geraten. Doch man merkt, dass sie nur Mittel zum Zweck ist. Immerhin lockert sie das Geschehen mit ihren Quests auf. Kritisieren muss man den Waffen- und Rüstungsshop. Dieser bietet nur dann neue Ware an, wenn du sie ihm vorher verkaufst.

Die Grafik ist zweckmäßig. Zwar gibt es Passagen, die in 3D gehalten werden, doch diese existieren nur im Kampf. Ansonsten werden Zwischensequenzen in Standbildern erzählt und man läuft in einer Draufsicht durch die Gegend. Die Musik ist gut geworden und abwechslungsreich gestaltet worden. Ebenso erklingen die Geräusche äußerst klar. Im Übrigen werden die besonderen Fähigkeiten des Nintendo DS nicht eingesetzt. Weder Touchscreen noch Mikro werden ins Spiel eingebaut. Der unterste Bildschirm dient als Übersichtskarte.




Götz meint:

Götz

Dungeon Maker besitzt viel Hit-Potential. Ist es aber nicht, da es ein paar Mankos zu viel hat. Die Spielweise ist besonders zu Beginn einer jeden Etage monoton und wiederholend. Die Grafik geriet äußerst zweckmäßig und könnte an einigen Stellen ein bisschen Bewegung verkraften. Das soll jedoch nicht heißen, dass Dungeon Maker grundsätzlich schlecht sei. Im Gegenteil: Es verfügt über einen eigenen Charme. Es hat skurrile Einfälle, wie man an Räumen und Gegnern erkennen kann. Ebenso geriet es herausfordernd, je weiter man in den Dungeon vordringt. Und auf die Idee, alleine nur mit Essen seine Fertigkeiten zu steigern, muss man erstmal kommen. Was bleibt, ist ein Spiel, das im Prinzip jeden ansprechen sollte, der sich von den negativen Aspekten nicht abschrecken lässt.

Positiv

  • Interessante Spielweise ...
  • Hat einen eigenen Charme
  • Skruille Ideen

Negativ

  • ...wenn auch stellenweise etwas monoton
  • Grafik zweckmäßig
  • Keine Nutzung Nintendo DS Fähigkeiten
Userwertung
6.7 2 Stimmen
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Forum
  • von Mr.Deadshot:

    Gibt es auch zwei Teile für die PSP von - sind aber ein wenig nders. Hab bisher nur Teil 1 mal angespielt und ist jetzt nicht so spannend gewesen. Der triste Grafikstil schreckt ein wenig ab und irgendwie hats langfristig nicht wirklich motiviert. Spielprinzip an sich ist aber interessant. Werde...

  • von Civilisation:

    Dungeon Maker Wer einen Dungeon selber erschaffen wollte, war bislang entweder auf Pen & Paper Rollenspiele oder den Uralt-Spieleklassiker Dungeon Keeper angewiesen. Da aber nicht jeder Ersteres mag und Letzteres, wie gesagt, schon etwas älter ist, gibt es da eine gewisse...

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Dungeon Maker Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2008-11-07
Vermarkter Rising Star Games
Wertung 7.7
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