Dr. Kawashima: Mehr Gehirnjogging im Test

Der Nutzen von Kawashimas Gehirnjogging: Wie fit ist ihr Gehirn? ist unbestritten. Auch Teil 2 verfolgt das gleiche Prinzip. Durch mehrere kleinere Übungsaufgaben soll das Gehirn angeregt und der Spieler geistig fitter werden. Wer schon fleißig Klausuren geschrieben hat, der wird wissen: Nur Übung macht den Meister! Somit ist tägliches Training angesagt. Keine Angst, man muss dabei nur wenige Minuten investieren, denn diese Übungen sind schnell abgeschlossen. Wer dabei wieder vor allem auf Rechenaufgaben wie beim ersten Teil hofft, wird etwas überrascht sein: Das klassische Einmaleins-Rechnen ist nicht in der Form vertreten, wie noch im Vorgänger. Die erste Übung nennt sich Rechenzeichen und passend dazu sieht man eine kleine Aufgabe und das Ergebnis dazu. Hier muss man dann in schnellstmöglicher Zeit, und ohne Fehler die richtigen Rechenzeichen in die Aufgabe einsetzen.

Es treten, wie schon beim ersten Teil, bald die Tücken der Schrifterkennung auf: Wer in Eile das Pluszeichen etwas schräg macht, der hat laut Programm schon mal ein Malzeichen gemacht. Allerdings muss man sagen, dass die Erkennung gegenüber Teil 1 verbessert worden ist und auch in der Anleitung spezielle Tipps für die richtige Schreibweise von Buchstaben und Zahlen gegeben werden. So sollte man bei Zahlen auch wieder darauf achten alles »in einem Zug« ohne Absetzen zu schreiben. Beispielsweise beginnt man beim Schreiben einer »9« unten, somit sollte der richtigen Erkennung nichts im Wege stehen.

Die Übungen sind gefühlsmäßig etwas fordernder geworden, dabei sind auch einige alltagstaugliche Aufgaben enthalten: Nützlichste Aufgabe ist für mich der »Münzenzähler«. Hier bekommt man bei einer Bezahlsumme von 4,23 Euro einen fünf Euro Schein und muss passend herausgeben. Kassierer - The Game. Die Übungen selbst sind dabei nicht von Anfang an verfügbar, sondern müssen erst durch regelmäßiges Spielen freigespielt werden. Dies geschieht wie bisher mit verschiedenen Stempeln, die an geübten Tagen selbst angebracht werden.

Dabei gibt Kawashima höchstpersönlich einige Tipps um das Gehirn wieder richtig zum Arbeiten anzuregen. Zusätzliche Hinweise erhält man bei Verbesserung der bisherigen Höchstleistungen, denn alle erspielten Erfolge werden gespeichert und können per Statistik nachverfolgt werden. Durch das Anlegen von bis zu vier verschiedenen Spielerprofilen können so auch Ergebnisse mit Familienmitgliedern, Verwandten oder Freunden verglichen werden. Auch die Demoversion ist wieder vorhanden, um andere vom Programm überzeugen zu können.

Erfreulich fand ich vor allem die viel abwechslungsreicher gestalteten Übungen im neuen Gehirnjogging. So nennt sich Übung 2 »Pianospieler«. Hier muss an jedem Tag ein Klavierstück gespielt werden. Links befindet sich dabei das Notenblatt mit den Noten, und rechts auf dem Touchscreen die Tasten des Klaviers. Diese müssen in der richtigen Reihenfolge und mit dem richtigen Timing gedrückt werden. Die Kombination aus beiden ergeben dann die somit erreichte Punktzahl, abzüglich den Fehlern, die man sich geleistet hat.

Auch das Hörverständnis wird trainiert: So hört man aus den Lautsprechern mehrere Personen ein bestimmtes Wort sagen und man muss herausfinden, welche diese sind und die dann auf dem Touchscreen aufschreiben. Insgesamt hat man hier pro Runde sechs Versuche es sich anzuhören und die richtigen Wörter herauszuhören. Eine sehr fordernde Aufgabe! Die Übungen selbst dienen aber nur zur Vorbereitung auf den Hauptteil in Form eines Alterstests. Dieser stellt sich aus drei direkt aufeinanderfolgende Übungen zusammen, die dann als Endergebnis das somit ermittelte geistige Alter ergeben. Sollte dieses Alter weit über dem biologischen Alter liegen, motiviert das zu einem zusätzlichen Training. Hier eignen sich auch die im Spiel enthaltenen Sudokus, welche insgesamt 120 an der Zahl sind. Man kann natürlich auch wieder im Multiplayer gegeneinander um die Wette rechnen. Hierzu wird nur ein Modul benötigt, man muss sich also nur um Freiwillige kümmern.

Ansonsten kann man sagen, dass man sich als Gehirnjogging-Veteran sofort wieder zurechtfinden wird. Die Menüführung und der Aufbau des Programms sind wie der Vorgänger gestaltet. Am Umfang und an der Abwechslung der Übungen wurde erfreulicherweise geschraubt, was dem Titel sehr gut tut. Auch weiterhin werden die Fähigkeiten des Nintendo DS hervorragend genutzt. Egal ob Touchscreen oder Mikrofon, jede Übung spielt sich anders und ist dennoch leicht verständlich. Ansonsten sind Grafik und Sound weitestgehend minimalistisch gehalten, was aber bei dem Titel aber gar nicht stört.