Frage: Was ist jung, magisch begabt und hält sich nicht unbedingt an die Regeln? Falsch, es ist nicht Harry Potter, der derzeit wohl bekannteste Zauberschüler. Gemeint sind vielmehr die Russo-Kinder, die in der TV-Serie „Die Zauberer vom Wavlery Place“ ihre Abenteuer erleben. Allerdings liegt der Fokus ihrer Erlebnisse weniger auf Dramatik, als vielmehr auf Humor. Daran merkt man die Handschrift des Disney-Channels, auf dem die Show gesendet wird. Schließlich werden auf dem Sender auch „Hannah Montana“ und „Zak and Cody“ ausgestrahlt, die ebenfalls die Lachmuskeln ansprechen.
Inzwischen läuft „Die Zauberer von Waverly Place“ seit nun schon bald vier Jahren erfolgreich. Und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Russos neben abendfüllenden Filmen auch auf Konsolen ihr Unwesen treiben dürfen. „Total Verzaubert“ ist die zweite Versoftung der Fernseh-Serie und genauso wie sein Vorgänger für den Nintendo DS erschienen.
Die Russos, das sind die Eltern Theresa und Jerry, sowie die Kinder Alex, Justin und Max. Jene sind magisch begabt und gehen deshalb auf eine spezielle Schule, ehe sich irgendwann entscheidet, welcher von den drei Sprösslingen auch im Erwachsenen-Alter zaubern darf. Im Spiel geht es darum, dass Alex, das einzige Mädchen unter dem Nachwuchs, ein Kleid für eine Modenschau kreiert hat. Doch ihr Werk scheint verflucht zu sein, da es immer wieder abhanden kommt. Ob Justins neue Freundin etwas damit zu tun hat?
Fünf Level warten auf dich, die nochmals in fünf Unterabschnitte gegliedert sind. Schauplätze der Handlung sind unter anderem die Wohnung der Russos oder die Schule. Ebenso abwechslungsreich sind die Aufgaben geraten, denen du dich stellen musst. Mal gilt es, unbemerkt durch einen Park zu gelangen, ein andermal musst du innerhalb eines Zeitlimits Gäste bedienen und gleichzeitig die Kasse reparieren, die immer wieder kaputt geht. Dies alles ist äußerst kurzweilig, wenn auch sehr einfach gestaltet. Denn immer gibt dir das Spiel vor, was du als nächstes tun musst, manchmal sogar recht deutlich. Viel Knobeln ist da nicht möglich.
Die einzige Herausforderung die es gibt, ist die Tatsache, dass man beim Zaubern nicht entdeckt werden darf. Denn überall lungern die Wächter herum, in einem Anzug gekleidete Männer. Entdecken sie dich, wird dies den Russo-Eltern gemeldet, die dich daraufhin unter Hausarrest stellen. Und man darf wieder von vorne anfangen.
Um genau abschätzen zu können, wann man zaubern darf, wurde dem Spiel eine Augenleiste eingefügt. Ist es zu, kann man problemlos loslegen, ist es offen, heißt es vorsichtig zu sein. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als in letzterem Fall Magie auszuüben. Wenn man Glück hat, wird nicht die ganze Leiste voll, und man kann weitermachen. Wenn man Pech hat, wird man entdeckt. Von welchen Umständen dies exakt abhängt, wird einem nicht klar. In der einen Situation kann es so sein, in der anderen wiederum anders.
Etwas umständlich ist das Zaubern geworden. Zwar ist die Auswahl an Sprüchen abwechslungsreich geworden, von Einfrieren, über Reparieren bis hin zum Schloss knacken, ist einiges vorhanden. Doch um sie auszuwählen und aktivieren, muss man erst mal die Spielfigur berühren, dann den benötigten Zauber auswählen und dann gilt es erstmal, den richtigen Moment abzuwarten. Denn zu Beginn erscheint eine weitere Leiste, die aus einem roten und einem gelben Bereich besteht. Sobald ein Symbol letzteren erreicht, muss man ihn berühren. Dies ist äußerst zeitintensiv. Bis zu zehn Mal muss man dies durchstehen, dann hat man den Spruch gemeistert und kann ihn zukünftig sofort verwenden.
Den Story-Modus hat man schnell durch. Wenn man sich Zeit lässt, ist man innerhalb eines Nachmittags fertig. Und dann? Erwarten einen fünf Bonus-Missionen, die bestimmte Elemente aus den vorherigen Level wiederholen. So hat man beispielsweise die Aufgabe, unbemerkt durch einen Park zu gelangen. Die Hauptschwierigkeit ist dabei das äußerst knappe Zeitlimit. Doch reicht dies nicht aus, um den Titel nach dem Durchspielen wieder hervorzukramen.
Die Grafik des Spiels versucht erst gar nicht, realistisch zu sein. Stattdessen werden alle Personen cartoonartig überzeichnet dargestellt. Alle haben übergroße Köpfe auf kleinen Körpern und wagen, nach einem Erfolg oder in dem Ladebildschirm schon mal ein kleines Tänzchen. Dies alles ist äußerst zweckmäßig und nicht sehr überragend.
Schlimmer steht es da um die musikalische Untermalung. Diese ist ein Fehlgriff, selbst für einen solchen Titel. Was man hört ist irgendwelches, nerviges Gedudel, weshalb man recht schnell dazu übergeht, den Ton am Handheld auszuschalten.
„Die Zauberer vom Waverly Place – Total Verzaubert“ ist für ein Spiel zu einer bekannten TV-Serie recht passabel geworden. Die Aufgaben sind recht abwechslungsreich gestaltet, so dass Langeweile nicht aufkommt. Doch leider ist man recht schnell mit dem Story-Modus durch und die Bonus-Missionen sind zu wenige, um wirklich interessant zu sein. Die Graphik ist zweckmäßig, wohingegen die Musik nervig ist. Fans der Serie können sicherlich zugreifen, der Rest sollte besser sein Geld für andere Dinge ausgeben.