Crash - Herrscher der Mutanten im Test

Nintendo DS
Cowboys reiten Pferde, Rebellen sitzen auf Tauntauns (siehe Star Wars - The Empire Strikes Back), Nomaden nutzen Kamele, Mexikaner traben mit Maultieren durchs Land, Westerwälder bevorzugen die Kuh als Reittier während Beuteldachse gerne Mutanten dazu nutzen, um von Punkt A nach B zu kommen. Wenn ihr die Wahl hättet, welches Reittier würdet ihr wählen? Für mich persönlich sind Mutanten als Transportmittel die perfekte Lösung: Sie schauen grimmig aus, haben meist viel Kraft und können gelegentlich qua Geschwindigkeit echt auf Zack sein.

Das dachte sich auch der Titelheld Crash und wandert aus, um auf den Rücken von unterschiedlichen Kreaturen (siehe Crash of the Titans) seinem Erzrivalen Neo Cortex in die Knie zu zwingen. Alle Mutanten wurden beritten, die Welt gerettet und Cortex in eine Irrenanstalt gesteckt. Doch der Frieden auf Wumpa Islands ist nur von kurzer Dauer denn Doktor Cortex ist wieder da und hat einen neuen Apparat mitgebracht, der alle Bewohner zu willenlosen Zombies macht. Um aber den ’’Personal Digital Assistant’’ an den Mann zu bringen wird dem Volk von Wumpa Island vorgekaugelt, dass man mit dem Helm seine E-Mails nachschauen und nebenbei eine Runde zocken kann. Recht schnell verbreitet sich das Gerät über die ganze Insel. Jetzt werdet ihr euch Fragen, was das alles mit Crash zu tun hat. Auch seine Freunde sind dieser Reklamepropaganda zum Opfer gefallen und der flinke Beuteldachs muss sie nun mit Hilfe der Aku-Aku-Maske und der Mutanten retten.

Ich weiss, ich weiss! Die Story ist genauso tiefgründig wie ein Sonic-Comic aus den Neunzigern Jahren! Aber bei den Crash-Spielen kam es immer schon genau wie bei Mario nicht auf die Story an, sondern das Gameplay. Leider muss ich mitteilen, dass Mind over Mutant hier leider durchfällt. In einer 2D-Ansicht hüpft ihr durch ewig gleiche Levels, die an Kreativität nichts zu bieten haben. Ist ein Gegner (alle bekannt aus dem Vorgänger) vor euch, schlagt ihr ihn zu Brei oder beachtet ihn gar nicht. Ab und zu lässt euch das Leveldesign die Wahl, ob ihr Lieber in freier Luft eure Mojos sammeln wollt oder doch lieber auf dem Boden der Tatsachen wandelt. Egal wofür ihr euch entscheidet: Alle Wege führen zum Warpportal!



Gelegentlich werdet ihr auf höheren Ebenen eine Schwebeplattform finden, die euch zu einem Bonuslevel bringen wird. Genau wie bei Crash of the Titans ist Crashs Ausflug in die Jump’n Run-Welt recht actionlastig ausgefallen. Das wird mit den unterschiedlichen Monstern noch unterstrichen. Egal ob ihr auf einem Wolf-ähnlichen Mutanten sitzt und Bäume fällt oder mit einem Echsen-Monster die Gegner mit Elektroschocks brutzelt, die Steuerung ist fast immer gleich. – nur die Spezialattacken sind anders! Zurückgekehrt aus den ersten paar Teilen der Crash Bandicoot Serie (PSone) sind die TNT-Kisten wieder vorhanden, die man mit Vorsicht genießen sollte. In den Levels verstreut werdet ihr immer wieder blaue Perlen (Mojos) finden die eine Spezialleiste füllen. Dann schnell ein Klick auf den Touchscreen und Crash schlägt härter und kann schneller laufen.

Um die Mutanten als Reittiere zu missbrauchen, müsst ihr nur mit Schlägen sie so lange bearbeiten, bis eine Anzeige euch mitteilt, dass sie reitfähig geworden sind. Praktischerweise könnt ihr eure Mojos dann den Monster übergeben, die dadurch im Level aufsteigen. Ist ein Abschnitt erledigt, werdet ihr Mario-like euch immer auf einer Weltkarte wiederfinden. Von dort aus wählt ihr euer nächstes Ziel und manchmal (leider zu wenig) könnt ihr Ausflüge in die Wildnis unternehmen, abseits des Hauptpfades.



Ein nettes Gimmick ist der Kostümwechsel des Helden. Dieser macht euch stärker oder spendet mehr Lebensenergie. Aber wie schon gesagt, die Nintendo DS Version von Herrscher der Mutanten ist recht fantasielos gestaltet. Auch die Touchpad Funktionen sind ein echter Witz. Bis auf die Minigames und das Durchschalten zwischen Reittier und Protagonist werdet ihr den unteren Bildschirm nicht brauchen. Vielmehr behindert euch das ewige Touchpad-Klicken beim Spielen, wobei ihr immer eine Hand von der Steuerung nehmen müsst. Total vermurkst hat die japanische Firma TOSE, die für die Nintendo DS Umsetzung verantwortlich ist, denn Doppelsprung von Crash. Dieser wird nämlich oft nicht erkannt, womit ihr öfters die Feinde berühren (ein Gruß an den Energiebalken) oder in ein tiefes Lochen fallen werdet. Checkpoints in einem Levelabschnitt sind rar gesät und Schalterrätsel der dümmsten Sorte sind auch zu finden, ebenso wie ein Kampf mit einem Endboss.

Für Minispiel-freudige Menschen gibt es noch drei High-Score-Games, die nur mit dem Touchpad bedient werden. Die sind leider nicht mehr als ein Gag, wobei die Steuerung auch nicht immer perfekt reagiert. Auf der technischen Seite ist der Titel grundsolide mit zwar langweiligen Hintergründen aber detailreichen Protagonisten. Slowdowns oder Ruckler werdet ihr nicht finden, aber trotzdem wäre grafisch ohne Frage weitaus mehr drin gewesen.

Dominic meint:

Dominic

Crash Bandicoot war zu PSOne-Zeiten bekannt für ein gutes Leveldesign, tollen Ideen und einer witzigen Präsentation. 12 Jahre später steht der Beuteldachs in seinem eigenen Schatten. Damit möchte ich sagen das Crash – Herrscher der Mutanten ein uninspirierter Plattformer geworden ist, der zuviel Ideen und das Charakter-Design lieblos aus seinen Vorgängern recycelt. Mehr wäre auf jedenfall drin gewesen!

Positiv

  • Mutanteneinsatz
  • Solider Jump'n Run-Spaß
  • Kostüme

Negativ

  • Doppelsprung fehlerhaft!
  • Langweiliges Leveldesign
  • Touchpadfunktionen ein Witz
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Crash - Herrscher der Mutanten Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 31. Oktober 2008
Vermarkter SierraStudios
Wertung 5.6
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