Captain America: Super Soldier im Test

Nintendo DS
Er ist einer der patriotischten Superhelden aller Zeiten. Er ist inzwischen weit über 70 Jahre, zeigt jedoch keine Anzeichen von Altersmüdigkeit. Und seit langer Zeit taucht er wieder auf der Kinoleinwand auf. Grund genug für SEGA, die Versoftung zu dem Film „Captain America“ auf den Markt zu werfen. Und natürlich partizipiert auch der Nintendo DS davon.

Als Captain America 1940 seinen ersten Auftritt hatte, war es eine Sensation. Denn auf dem Cover seines Debüt-Heftes schlug er Adolf Hitler nieder, zu einem Zeitpunkt, als die USA noch nicht in den zweiten Weltkrieg eingestiegen waren. Es war eine klare politische Aussage seiner Schöpfer, Jack Kirby und Joe Simon. Und seit jener Zeit ist er auch einer der prominentesten Superhelden von Marvel Comics. Im Laufe der Jahre gab es außerdem immer wieder Auftritte im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand. Der neuste Anlauf wird hierzulande am 18. August unter dem Titel „Captain America: The First Avenger“ starten.

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Captain America ist Steve Rogers, ein patriotischer, junger Mann, der für die Ideale der USA in den Krieg ziehen möchte. Doch das Problem ist, dass er bei der Musterung durchfällt, da er zu schmalbrüstig ist. Doch er wird von einem Wissenschaftler entdeckt, der an ihm ein Experiment durchführt. Rogers wird das sogenannte Super-Soldaten-Serum injiziert und mit Vita-Strahlen bestrahlt. Und der einst schmächtige Junge wird ein groß gewachsener, muskulöser Mann, der fortan als Captain America an der Seite der Alliierten gegen die Achsen-Mächte kämpft.

Das Spiel handelt davon, dass Captain America gemeinsam mit den Invadern, einer Gruppe von gleichgesinnten Soldaten und Agenten, einem Projekt von Johann Schmidt, dem Terroristen Red Skull, auf die Spur kommt. Steve Rogers dringt allein in das Schloss ein, indem laut den Informationen jenes besagte Projekt sich befinden soll. Und was auch immer es ist, woran der Red Skull arbeitet, es muss von immenser Bedeutung sein. Denn seine Schergen sind ebenfalls vorhanden: Baron von Strucker, Madame Hydra, Arnim Zola und Baron Zemo. Und sie sind nicht unbedingt darüber erfreut, dass der Super Soldat ihre Pläne vereiteln will.

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Als Spieler wird man sofort in das Game hineingeworfen. Ein Intro oder sonstige ausführliche Erläuterungen gibt es nicht, stattdessen wird sofort gekämpft. Erst nach und nach erschließt sich einem, worum es genau geht. Dies ist eine recht ungewöhnliche Art und Weise, die Geschichte zu erzählen. Doch kurioserweise funktioniert sie, was vor allem den Zwischensequenzen zu verdanken ist. Doch dazu später mehr.

 

Spielerisch präsentiert sich das Spiel enorm abwechslungsreich. Mal gilt es, eine bestimmte Anzahl an Feinden zu erledigen, mal muss man sich an den Wachen und Kameras vorbeischleichen, mal gilt es bestimmte Objekte zu suchen und zu finden oder die Reaktionsfähigkeit wird getestet, wenn man im vollen Lauf Gegner besiegen und Hindernisse überqueren muss. Dies macht alles enorm viel Spaß, was vor allem daran liegt, dass SEGA beim Level-Design auf Vielfalt setzt.

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Du kämpfst dich als Captain America durch eine große Bibliothek, draußen im Schnee, durch Kanalisationen und so weiter. Des Weiteren sind die Level stellenweise auch sehr verschachtelt, so dass man, wenn man ein bestimmtes Objekt suchen will, wirklich überall nachgucken muss. Von diesen Sachen gibt es verschiedene. Du kannst Akten einsammeln, in denen du Hintergrundinformationen erhältst, Serum-Ampullen, die deine Gesundheit wieder auffrischen und ab sechs gesammelten sie sogar aufstocken. Ebenso sind in manchen Leveln gefangene Soldaten versteckt, die du befreien kannst. Die Belohnung für sechs Gis besteht in einem weiteren Kostüm für Captain America, die bei Comic-Fans die eine oder andere Erinnerung auslösen dürften.

Sehr löblich ist auch das Kampfsystem, welches die verschiedensten Kombos zulässt. Du kannst deinen Schild werfen und während dieser dann zu dir zurückkommt, einem nahestehenden Gegner einige verpassen um ihn dann zum krönenden Abschluss mit deiner Waffen am Boden endgültig festzunageln. Oder du schlägst deinen Feind in die Luft, springst hinterher und prügelst ihn so richtig schön durch. Es gibt verschiedene Aktionen, die man ausführen kann. Und dank dem Schild bist du auch gut gegen Fernangriffe gefeit.

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Eine Serie an gelungenen Kombos füllt eine Leiste, mit denen du verschiedene verheerende Angriffe starten kannst. Ist sie gänzlich voll aktivierst du den Serum-Modus, bei dem deine Attacken dafür sorgen, dass kein Gras mehr wächst. Ist sie noch nicht vollständig voll, löst du damit „nur“ eine Super-Attacke aus, bei der von allen Seiten Schilder kommen und sämtlichen auf dem Bildschirm sich befindenden Gegnern Schaden zu fügen. Wirst du allerdings von einem Feind selbst getroffen, leert sich diese Leiste ein wenig.

 

Doch die so viel gelobte Vielfalt findet man leider nicht bei den Gegnern. Ein Großteil von diesen sind einfache Soldaten, die in verschieden gefärbten Uniformen gegen dich antreten. Einige von ihnen sind dann zwar auch bewaffnet, doch ist dies dann eher enttäuschend.

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Auch ist der Schwierigkeitsgrad nicht ganz ohne. Sind schon die Reaktions-Passagen beim Rennen in der Kanalisation eine große Herausforderung, sind die Boss-kämpfe schon fast unmöglich zu schaffen. Es benötigt mehrerer Anläufe, bis man herausgefunden hat, nach welchem Rhythmus diese Gegner angreifen und selbst dann ist es meistens eine knappe Sache. Aber auch die Rücksetzpunkte sind manchmal etwas nervig gesetzt. Wenn man einen Fehler macht, kann es schon mal passieren, dass man ein ganze Stück erneut spielen muss, ehe man wieder bei der entsprechenden Passage ist.

Graphisch gesehen ist der Titel durchaus passabel. Man würde sich zwar manchmal ein paar Details mehr auf dem Bildschirm wünschen, doch immerhin reicht die Darstellung aus, um zu erkennen wohin man muss und gegen wen man antritt.

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Soundtechnisch ist das Spiel hingegen sehr gelungen. Die erwähnten Zwischensequenzen sind komplett vertont, so dass man in den Genuss des guten schlechten Englisch der Schurken kommt. So etwas erzeugt doch jede Menge Atmosphäre.

 

Götz meint:

Götz

Mit „Captain America: Super Soldier“ liefert SEGA ein solides Lizenzspiel ab, welches zwar nicht unbedingt absolute Spitzenklasse ist, aber dennoch eine gelungene Adaption der Film-Vorlage. Dies ist eine seltene Ausnahme von der sonstigen Regel. Der Titel brilliert durch viel Abwechslung beim Gameplay und bei den Level. Auch die Kämpfe gehen flüssig von der Hand. Schade ist allerdings, dass das Spiel wenig Vielfalt bei den Gegnern aufweist, einen recht happigen Schwierigkeitsgrad hat sowie stellenweise unmögliche Rücksetzpunkte. Daher ist das Game kein Must-Have, aber einen Blick kann man dennoch riskieren.

 

 

Positiv

  • Abwechslungsreich

Negativ

  • Teilweise recht harter Schwierigkeitsgrad
  • Unglücklich gesetzte Rücksetzpunkte
  • Zu wenig unterschiedliche Feinde
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Captain America: Super Soldier Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 15. Juli 2011
Vermarkter SEGA
Wertung 7
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