

Im Gegensatz zur Computer-Fassung ist die Nintendo DS Version allerdings stark zurechtgestutzt worden - und ein Echtzeit-Strategiespiel ist es auch nicht mehr. Vielmehr bediente man sich beim erfolgreichen Vorläufer und strickte rund um dieses Grundgerüst einen Nachfolger. Statt Echtzeit-Gefechten steht hier also präzis durchdachte Rundenstrategie auf dem Speiseplan. Insgesamt drei Kampagnen (Ägypter, Griechen, Wikinger - in dieser Reihenfolge) stehen Handheld Besitzern zur Wahl, wobei diese erst nach und nach freigeschaltet werden. Selbstredend untermalt mit (Schmalspur-)Story und ein paar Hintergrundinfos zu Helden, Bösewichtern und Kreaturen der jeweiligen Sagenwelten.
Wer sich davon gelangweilt fühlt, darf natürlich auch im obligatorischen Skirmish Modus (Einzelgefechte) die Sau rauslassen oder aber eines von 16 Szenarien wählen, die euch in eine bestimmte Ausgangssituation schlüpfen und die Gegner von der Karte fegen lassen. Sogar ein Wi-Fi Multiplayer (lokal & online) fand auf der Cart Platz, auf Wunsch reicht sogar schon eine einzige Version um per DS Download Funktion eine Partie wagen zu können. Im Einzelspielermodus für besondere Verdiente erworbene Reichtümer dürfen übrigens im Multiplayermodus investiert werden, um weitere Karten & Goodies freizuschalten - nicht die schlechteste Idee. Vermisst wird hier eigentlich nur ein Editor, um seine eigenen Szenarien entwerfen und uploaden zu können.


Spielerisch erwartet euch die gewöhnliche Mischung aus Basisbau, Rohstoffe sammeln und Krieger in Kämpfen verheizen. Mit zwei Rohstoffarten (Gold + Nahrung) bleibt der wirtschaftliche Aspekt dabei wieder eher im Hintergrund, wichtiger ist es bei den Einheiten den Überblick zu behalten, um in den Kämpfen der Marke Stein-Papier-Schere letztlich als Sieger vom Platz zu gehen. Je nach gerade aktueller Kultur ist das Repertoire an kämpferischen Untertanten stets verschieden, wobei vom einfachen Speerkämpfer und Keulenschwinger über (berittene) Bogenschützen bis hin zu schwerer Kavallerie und Belagerungswaffen praktisch alle Register gezogen werden.
Eine Besonderheit stellen dabei sogenannte Kreaturen der Mythologie dar, die ihr in einem Tempel beschwören und dann auf den Feind loslassen könnt. Angefangen von einer Sphinx über einen Phönix bis hin zu


Zudem führt ihr bei Age of Empires - Mythologies stets zwei Kämpfe auf einmal - einer gegen die CPU-geführten Feindtruppen und einer gegen die bockige Stylus-Steuerung. Angeklickte Einheiten reagieren nicht oder laufen zu einer falschen Stelle, der Freiflug über die Karte verlangt unnötig viel Handarbeit und bei längere Spielzeit von schon mal locker 30 - 40 Runden pro Mission sind Handkrämpfe fast an der Tagesordnung. Wie glücklich, dass ihr jederzeit auf die herkömmliche Steuerung per Steuerkreuz + Buttons zurückgreifen könnt, was erheblich präziser und besser funktioniert.
Ärgerlich fand dieser Autor bei seinen ausgedehnten Testspielen das abermals unausgewogene Balancing zwischen den Missionen. Beispiel: Während man durch die ersten sechs Missionen der ägyptischen Kampagne praktisch mit verbundenen Augen schreitet, zieht der Schwierigkeitsgrad ab Mission 7 urplötzlich und unerwartet sprunghaft an. Leider konnte damit bereits der Vorgänger Age of Empires "auftrumpfen" - offenbar hält man diese Art von dynamischen Schwierigkeitsgrad bei Entwickler Griptonite Games für ein wegweisendes Feature. Auch nicht die feine englische Art bei Stragiespielen sind cheatende Computerspieler. Bei menschlichen Gamern ist es ja Glaubensfrage, bei computergesteuerten Gegnern hingegen einfach nur ein Ärgernis, beispielsweise wenn der Gegner trotz eurer guten Abrissarbeit bei nur mehr 30 Gold / Runde dennoch weiter fleißig drei schwere Kavallerien pro Zug ausspuckt.
Gute Neuigkeiten gibt es dafür von der technischen Front zu vermelden: Wo sich der Vorgänger gern mal mit einigen wenigen Slowdowns oder (seltener) Komplettabstürzen den Zorn des Benutzers zuzog, konnten wir unseren ca. 20 Stunden Testsessions keinerlei derartige Probleme mehr feststellen. Auch wurde trotz verdächtiger Ähnlichkeit der Grafiken mit Age of Empires nochmal kräftig nachpoliert, weshalb die Optik nun weniger pixelig wirkt und eure Männer besser animiert über den Bildschirm huschen. Auch die Soundkulisse bei Age of Empires - Mythologies ist stimmig besetzt, fällt aberdings auch nicht durch irgendwelche hervorstechenden Besonderheiten auf.
Fortsetzungen regieren in den letzten Jahren die Software-Welt, wieso sollte ausgerechnet THQ da aus der Reihe tanzen? Dementsprechend setzt man Nintendo DS Besitzern hier einen konsequenten zweiten Teil vor, der zudem endlich den erhofften Online Wi-Fi Modus beinhaltet. Zwar trüben einzelne Details immer noch das Gesamtbild etwas ein (Stylussteuerung, Schwierigkeitsgrad usw.), Fans von rundenbasierter Strategie sollten den trotzdem rundum gelungenen Nachfolger aber dennoch unbedingt mitnehmen.