Kirby 64: The Crystal Shards im Test

Es gibt mächtig Trubel auf dem Planeten Ripple Star! Böse Mächte wollen den Kristall stehlen, aus dem die Feen-Bewohner ihre Kraft ziehen! Als dunkle Schatten den Kristallpalast erreichen und kurz davor stehen, die ganze Welt zu umschließen, fassen die Feen einen Entschluss: Das Ding muss in Sicherheit gebracht werden! Die kleine Fee Ribbon stellt sich der Herausforderung und flieht samt magischem Glitzerstein aus dem Palast. Nach einer Verfolgungsjagd gibt sich die Fee ihren Häschern geschlagen. Es kommt noch schlimmer: Beim Versuch den Kristall zu erbeuten, zerspringt dieser in viele Einzelteile, die sich über alle Planeten des Universums verteilen.

Angeschlagen trudelt die kleine Fee gen Pop Star, nur um mit unserem schlummernden rosa Knubbelhelden zusammenzurasseln und ihn aus seinen Träumen zu reißen. Nach einer kurzen Klarstellung der Notlage (Sprachausgabe oder Texteinblendungen gibt es nicht) erklärt sich Kirby bereit einzuspringen und die verstreuten Kristallsplitter wiederzubeschaffen. Auf insgesamt sechs Planeten sammelt Kirby die Splitter ein.

Wie gehabt stiefelt ihr von links nach rechts durch kunterbunte Level und müsst mit Hilfe eurer Saugerfähigkeit die verschiedensten Feinde einsaugen und verdauen. Wie in den Vorgängern nehmt ihr bei erfolgreichem Herunterschlucken die Fähigkeiten der Gegner an. Diesmal erhaltet ihr die Chance, unterschiedliche Eigenschaften zu kombinieren, um hilfreiche Superfähigkeiten zu kreieren. Unter anderem wandelt sich Kirby so zum Vulkan, Ritter, Igel, Steinkoloss oder Bogenschützen. Insgesamt wollen 30 verschiedenen Kombinationen entdeckt werden.

Zudem besteht die Möglichkeit, gleichartige Power-Ups miteinander zu verbinden. Schluckt ihr zwei gleiche Gegner, wachst ihr auf die doppelte Größe an, sodass euch nichts mehr etwas anhaben kann. Natürlich kann Kirby auch einfach nur Luft einsaugen, um kurzzeitig zu schweben/fliegen oder eure Feinde auf kurze Entfernung mit einem Lufthauch auszuschalten.

Insgesamt warten 26 Level, die euch unter anderem in eine Lava-, Eis- und eine Süßigkeitenwelt führen und in der Regel nicht länger als zehn Minuten dauern. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich auf einem niedrigen Niveau. Nur wenn ihr das Spiel zu 100% beenden wollt (alle 70 Kristallsplitter finden), kann es unter Umständen kniffliger werden. Die Areale gestalten sich linear, einige außergewöhnliche Abschnitte heitern den Spielfluss trotzdem auf. So müsst ihr zwischendurch vor Lava fliehen, Farbkombinationsrätsel lösen oder mit Hilfe König Dedes (auf dessen Rücken ihr gelegentlich Platz nehmen dürft) verschlossene Passagen »aufhämmern«.

Am Ende jedes Levels gibt es noch ein kleines Minispielchen, bei dem ihr Kirbys Flugbahn berechnet. Punktgenau müsst ihr den pinken Knödel auf einem der Pick-ups landen zu lassen, die auf einer ausgebreiteten Picknickdecke verstreut liegen. Neben Health Boni könnt ihr auch diverse Karten „erhüpfen“, die später im Hauptmenü Auskunft über die 80 verschiedenen Gegner liefern.

Nebst Hauptspiel gibt es noch drei kleine Minispielchen, die auch im Multiplayermodus zu viert gespielt werden können. Ohne menschlichen Mitspieler springen Bots an deren Stelle ein und treten gegen euch an. So gilt es, herabfallende Früchte per Korb aufzufangen und dabei lästige Widersacher aus dem Weg zu räumen oder einen Hindernisparcours zu meistern. Den netten Ideen zum Trotz erweist sich der Mehrspielermodus insgesamt fad - nicht für längere Sessions geeignet.

Kirby 64 präsentiert sich trotz an das N64 angepasster Technik (2,5D á la Yoshi‘s Story) wie die knuffigen Vorgänger auf SNES und Gameboy. Liebevolle Animationen des Hauptcharakters und Hintergründe in Scherenschnittoptik ergeben auch auf dem N64 ein gutes Gesamtbild. Die Anpassung an die dritte Dimension gelang hervorragend. Die Farbvielfalt nahm im Vergleich zu den 16-Bit Ablegern zu und braucht sich in dieser Hinsicht nicht hinter Yoshis N64 Ausflug zu verstecken. Soundtechnisch dürfen sich Kirby Fans zu Hause fühlen. Neben ein paar neuen Stücken verwöhnen viele klassische Musikstücke die Ohren, der typische Staubsaugerdüsensound darf natürlich nicht fehlen.