Rifts - Promise of Power im Test

N-Gage
Die Simulation einer Endzeitwelt beflügelt in regelmäßigen Abständen seit frühesten Pioniertagen immer wieder die Gedanken vieler Spieledesigner. Auch Rifts kommt mit einem solchen Szenario daher, greift dabei aber auf eine besonders in den USA populäre, gleichnamige Pen & Paper Rollenspielserie zurück.
Entsprechend der Vorlage hat man also auf dem N-Gage eine verwüstete und vertrockene Welt erschaffen, die durch ein Dimensionsportal von allerlei Monstern und mutierten Gestalten heimgesucht wird. Auch Magie und Psyonik halten einzig auf der mehr tot als lebendigen Mutter Erde und sorgen so teilweise schon fast für ein gewisses "Shadowrun-Feeling".




Doch wie lebt es sich denn so nach einer globalen Katastrophe? Je nach Wahl eures Charakters und der damit verbundenen eigenen (!) Geschichte zieht ihr in Rifts - Promise of Power mittels Übersichtskarte von Location zu Location, wobei ihr bereits nach wenigen Spielminuten eure ersten Aufträge erhalten habt. Das Erledigen dieser Quests gehört praktisch zum guten Ton eines jeden Abenteurers und wird euch im weiteren Spielverlauf tagtäglich verfolgen. Meist dazu verwendet um in der Hauptgeschichte voran zu gelangen, bauten die Entwickler allerdings auch eine ansehnliche Zahl gewinnbringender Sidequests mit ein. Vom Auffinden bestimmter Leute und dem Sammeln diverser Item bis hin zum Eliminieren etlicher Zielpersonen sind alle bekannten Ideen verwurstet worden, wobei gerade letzteres durchaus öfter zum Tragen kommt....

Leider ist es trotz eingegrentzter Locationwahl nicht immer ganz einfach herauszufinden wo es denn nun weitergeht, zumal die Story manchmal doch arg dünn ist. Die großartige Vorlage hätte da eigentlich mehr hergeben müßen. Jedenfalls ist Try & Error hier euer "Freund" - etwas verpeilt lauft ihr desöfteren durch die aus der Iso 3D-Perspektive dargestellten Locations und sucht nach irgendwelchen Storyresten, welche die Geschichte irgendwie vorantreiben. Leider kann das auf Dauer ziemlich demotivierend sein, gerade auch weil die Städte mit ihren vielen häßlichen kleinen Häusern teils doch ziemlich unübersichtlich sind. Zwar lässt sich mittels Button die Perspektive jederzeit um 90° Grad drehen, zu schnell übersieht man aber dennoch schon mal einen wichtigen Informanten oder Auftraggeber in einer Seitenstraße.




Kommt es dann später (eher früher) zu den ersten Gefechten, wird die gesamte Landschaft mit dem altbekannten Kästchen-Raster überzogen und eurem Protagonisten eine bestimmte Anzahl Aktionspunkte mit auf den Weg gegeben. Je nach Lust, Laune und Befähigung könnt ihr nun eure Nahkampf- oder Schußwaffe einsetzen, den Gegner mit Magiesprüchen belegen oder aber mit schnellen Schritten das Schlachtfeld verlassen. Etwas später im Spiel seid ihr zudem nicht mehr nur ausschließlich auf euch alleine gestellt, sondern erhaltet auch noch handfeste Unterstützung in Form von zusätzlichen Charakteren, wodurch auch die Gefechte etwas mehr Würze erhalten. So richtig schmecken will es dennoch aber nie so wirklich.




Leider zeigt sich bei den Kämpfen auch eine große Schwäche von Rifts - Promise of Power. Soll man die traurige Tatsache akzeptieren, daß sich ein Handheld für ein richtig umfangreiches taktisches RPG nicht so gut eignet, wie eine Heimkonsole? Hier jedenfalls habe ich mich wiederholt über die undurchsichtige Menüstruktur geärgert, habe mich verdrückt und irgendwo in den Untiefen der 5000 verschiedenen Statistiken verlaufen bis ich mit Müh und Not doch noch wieder zurück zum eigentlichen Spiel fand. Statistikfreunde und Fans des Pen & Paper Originals mögen die Zahlenkolonnen ja zu schätzen wissen, als normaler Rollenspielfan ohne Vorliebe fürs Undurchschaubare hat man da die ersten Stunden mit Rifts jedoch seine liebe Mühe. Vorallem wenn man den Blick gen GBA wendet, denn dort zeigen Genregrößen wie Final Fantasy Tactics Advance, Shining Force und Fire Emblem das es auch einfacher und übersichtlicher geht...

Abschließend auch noch ein paar Worte zur Technik. Während soundmäßig nicht allzuviel und noch dazu nichts besonders prickelndes zu vernehmen ist, muß man an dieser Stelle den Grafikern doch mal ein (vorsichtiges) Lob aussprechen. Denn abgesehen von den teilweisen Problemen in der Übersicht hat man versucht Städte und Locations wirklich glaubwürdig und detailliert umzusetzen. Zwar fallen einige Orte im Spiel optisch auch wieder durch etwas Eintönigkeit auf, einem Taktik-RPG kann man diese Tatsache aber sicherlich wohlwollend nachsehen.


Sebastian meint:

Sebastian

Komplex !! Gerade wer es liebt ein Spiel bis zum letzten Byte genüßlich in sein Hirn aufzusaugen wird mit Rifts unglaubliche lange beschäftigt sein, denn der Umfang ist für ein N-Gage Game erstaunlich. Noch dazu ist es in dieser Form auf Nokia´s Hunderknochen einzigartig. Allerdings offenbarten sich im Langzeittest aber auch einige Schwächen, weshalb ihr schon wirklich eingefleischter Fan von Taktik-RPGs oder der Rifts Reihe sein solltet, um mit dem Game auch wirklich lange Spaß zu haben... 

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Rifts - Promise of Power Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit November 2005
Vermarkter Nokia
Wertung 7.7
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