Als die einzige Neuheit im Spiel könnt ihr selbst an ein unverbrauchtes Stück Fleisch auf Beinen Hand anlegen und ihm einen traurigen Namen, sowie wunderbare Fähigkeiten vergeben. Die Spielmodi sind mit One-on-One, Tag Team, Tournament und dem namensgebenden King of the Ring-Turnier limitiert, wobei ihr zumeist allein im Ring agiert. Einen Teamkollegen dürft ihr nur beim Tag Team-Match zur Hilfe holen. Nur hilft dieser nicht darüber hinweg, dass die Spielmechanik einfach grottenschlecht ist.
Egal was ihr tut, ihr habt immer das Gefühl nicht Herr über die eigene Spielfigur zu sein. Und wenn man sich die lächerlichen Animationen und das Stöhnen so ansieht/anhört, könnte man meinen die Muskelprotze würden da vor Millionen von Zuschauern ihre sexuellen Triebe ausleben.
Ein Bodyslam, ein Drop Kick, ein Back Suplex oder ein Elbow Smash sind Standardaktionen, die jeder Wrestler mit dem beschriebenen lauten Stöhnen vollführt. Die Frage ist nur, ob diese Wrestlingmanöver auch den Sieg bringen? Mitnichten, denn pausenloses Einschlagen auf euren Gegner ist zeitlich gesehen schneller und hat besseren Effekt, als den Gegner aufwendig durch den Ring zu werfen.
Solltet ihr zu viel Prügel empfangen, könnt ihr wie in der TV-Show den Ring jederzeit verlassen. Dies hat im Prinzip überhaupt keinen Vorteil, denn Instrumente der Macht (Tisch, Stuhl, Kettensäge) sind nicht vorhanden und euer Teamkollege schert sich einen Dreck, wenn ihr direkt vor seinen Augen aufgemischt werdet. So verkommt auch das letzte bisschen Taktik zu einer sinnfreien Keilerei.
Und hier kommen wir jetzt zur Grafik, die aus manch bekannter Wrestlinggröße kleine Goblins machte. Ist der Undertaker im echten Leben eine beängstige Gestalt, so verkommt er bei seiner Digitalisierung zu einem verpickelten Teenager mit zu viel Haar. Wrestler wie Mr. Perfect oder Lex Luger sehen kaum besser aus. Und letztlich verkommt auch das Publikum mit seinen minimalen Animationen zu einem Kasperletheater und rundet mit seinem undefinierbaren Rauschen (was wohl Gejubel sein soll) die allgemein schlechte Präsentation gebührend ab.
WWF King of the Ring im Test

»Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden‘‘. So sollte der Slogan der im Jahr 1985 gegründeten TV-Show King of the Ring lauten. Denn früher oder später mussten alle Spatzenhirne mit zu viel Sitzfleisch durch diesen Ring schreiten. Schließlich wollten sie alle nach der Krone der World Wrestling Federation greifen, welche in einem Turnier der breiten Maße präsentiert wurden. Auch Ljn Ltd, eine Tochterfirma von Acclaim, lud zu so einem Wettbewerb auf dem NES.
Dominic meint:
Andrej meint:

Ungenaue Steuerung, miese Präsentation, anspruchsloses Gameplay - glücklicherweise weiß ich, wo an meinem NES der Ausschaltknopf ist. WWF King of the Ring ist heutzutage wohl nur noch von grenzenlosen Optimisten länger als fünf Minuten zu ertragen...
Positiv
- 10 Wrestler...
- 4 Spielmodis...
- Wrestler im Eigenbau...
Negativ
- ...die zum Schreien aussehen!
- ...die sich alle gleich spielen!
- ...den man Detlef oder Lothar nennen kann!
Was ist gesünder? King of the Ring auf Nintendos 8-Bit Konsole zu spielen oder ein Schlag in die Fresse? Diese Antwort kann ich euch leider nicht geben - persönlich lasse ich mich jedoch viel lieber im realen Leben, statt virtuell im Ring, aufmischen.