LEGO Indiana Jones im Test

Macintosh
Wenn sich ein Film tief in die Gehirnwindungen dieses Autors einbrannte, dann war es der erste Indiana Jones Film. In ganz jungen Jahren sah er Mitte der 80er Jahre nämlich nicht nur zum ersten Mal Harrison Ford in der Röhre, sondern bewunderte auch die revolutionäre VHS-Technik. Jahre später hat sich das Verhältnis zur Videokassette etwas abgekühlt - Indiana Jones ist aber immer noch der Inbegriff des coolen Helden. Insofern war die Freude groß, als Feral Interactive die Umsetzung von LEGO Indiana Jones für den Macintosh ankündigte.
Nachdem man ja die Größen des Hollywood-Business zum LEGO-Nachbau freigegeben hat (man erinnere nur mal an Lego Star Wars) war es ja nur eine Frage der Zeit, ehe auch weitere Kinoklassiker in äußerst eckiger Form wiederkehren würden. Konsolenbesitzer dürfen zwar mittlerweile auch schon mit Batman & Robin durch Gotham City streifen (und dieser Autor wünscht sich immer noch eine spielerische Umsetzung von "Casablanca" mit einem LEGO Humphrey Bogart) aber die Erlebnisse des abenteuerlustigen Akademiker Dr. Henry „Indiana“ Jones Jr. (von seinen Freunden kurz "Indy" genannt) sind doch auch nicht schlecht.



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Wie in den unvergesslichen drei 80er Jahre Abenteuern turnt ihr auch hier in der Lego-Variante über praktisch alle Kontinente der Vorkriegswelt, sucht nach Schätzen, entschlüsselt Rätsel und legt euch mit klischeebehafteten Nazis an, wobei die treue Peitsche nicht nur manchen Unterscharführer in Schach hält, sondern auch über so manchen Abgrund hinweg hilft.

Dabei werden genau jene drei Abenteuer („Jäger des verlorenen Schatzes“, „Der Tempel des Todes“ & „Der letzte Kreuzzug“) in Kinofassung nachgespielt, wobei sich schon zu Beginn viel Arbeit für die Lachmuskeln abzeichnet - denn die ganzen Anfangs- und Zwischensequenzen des Spiels wecken bei Kennern der Filme viele Erinnerungen wobei man hier neben einer tollen Portierung in die Lego Welt fast alle Schlüsselszenen wieder erkennt, diese aber dann halt doch „etwas anders“ interpretiert wurden. So fängt Indiana Jones im Film seine Partnerin beim Wurf in einen Tempel eigentlich ganz wie ein Gentleman auf. Im Spiel rumst die holde Schönheit dann aber doch aus versehen an ihm vorbei, was sich auf dem anschließenden Gesichtsausdruck beider sehr genial auf die Lachmuskeln ausübt. Getreu dem Motto, was bei Lego Star Wars gut funktioniert hat, kann hier nicht falsch sein, bleiben die Macher ihrer bisherigen Linie treu, was man ihnen zu keinem Zeitpunkt übel nehmen kann.



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Um hier schon einmal die Stimmung bestmöglich zu unterstreichen erwartet Euch schon im Hauptmenü die originale Filmmusik, wobei hier innerhalb des Spiels natürlich viele weitere „bekannte Stücke“ aus den Filmen auf die Lauscher geworfen werden. Zu Beginn Eures Abenteuers könnt Ihr lediglich in das Abenteuer von „Jäger des verlorenen Schatzes“ eintauchen. Sobald Ihr hier aber den ersten Level gemeistert habt, schalten sich sofort die Zugänge zu den beiden anderen Abenteuern frei. Ab sofort könnt Ihr Euch in der Universität, welche als Heimatbasis des Spiels dient, jederzeit in allen drei Abenteuern los legen.

In den Abenteuern lauft Ihr nun also durch die Geschichten wobei ihr dies immer mit einem automatischen Begleiter macht. Dieser hilft Euch bei verschiedenen Passagen, die Ihr alleine nicht meistern könntet weiter. Im Solo Spiel könnt ihr zwischen diesen beiden Charakteren hin- und her wechseln und so selbst bestimmen, welche Aufgaben Ihr erledigen wollt. Der Clou am Spiel ist hier dann noch, dass zu jeder Zeit ein zweiter Spieler am Platz neben euch in das Spiel einsteigen und den anderen Charakter übernehmen kann. Ist der Single Player alleine schon sehr amüsant, offenbart auch Lego Indiana Jones sein komplettes Potential erst bei dieser Art und Weise.



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Stehen Euch zu Beginn eines Abenteuers lediglich Eure Fäuste und die Peitsche zur Verfügung, kommen hier im Laufe des Spiels einiges an Waffen hinzu. Ihr könnt hier neben auffindbaren Objekten auch die fallen gelassenen Waffen Eurer Gegner aufnehmen. Neben Pistolen darf „Indy“ dann auch mit Armbrust oder sogar einem Raketenwerfen los legen. Mit der immer zur Verfügung stehenden Peitsche lassen sich dann auch Hindernisse überwinden und weiter entfernte Gegenstände betätigen oder heran holen. Dies klappt dann auch mit Gegnern oder lieblichen Frauen ,,,-)





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Eure Mitstreiter verfügen dann über weitere nützliche Dinge wie Schaufeln, Schraubenschlüssel uvm. die an vielen Stellen des Spiels sinnvoll zum Einsatz gebracht wollen. Oblgeich das Spiel im Grunde ein recht einfaches Grundgameplay von Springen und Schlagen verfolgt, müssen hier an vielen stellen zusätzlich auch kleine Rätsel gelöst werden. Für diese braucht man dann meist die Hilfe des zweiten Charakters, da dieser über andere Fähigkeiten verfügt als man selbst. In den Leveln werdet Ihr dann auch an bestimmte Dinge kommen, die von keinem der beiden Charaktere aktiviert werden können.

Für diese Aufgaben könnt Ihr dann später noch einmal in die Stages einsteigen. Für alles, was Ihr in den Leveln zerstört gibt es immer Geld bzw. Lego Steine die Ihr aufsammeln müsst. Kehrt Ihr nach einem Level an die Uni zurück, könnt Ihr mit diesen verdienten Steinen weitere Charaktere freischalten die sich dann an der Uni tummeln. Hier stehen Euch insgesamt satte 60 Charaktere zur Verfügung, die sich auch allesamt übernehmen lassen.



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Einmal unter Kontrolle gebracht könnt Ihr nun jeden bisher gespielten Level des Spiels noch einmal betreten und nun mit den Fähigkeiten der neuen Charaktere zusätzliche Bereiche betreten in denen wiederum Schätze und Legosteine auf Euch warten. Auf dem Campus lassen sich dann die gefundenen Gegenstände in einer großen Halle bewundern. Zusätzlich könnt Ihr Euch hier in verschiedenen Klassenräumen weiteren Rätseln stellen oder z.B. auf einem Projektor noch einmal alle bisherigen Sequenzen des Spiels angucken. Leider lassen sich diese hierbei nicht abbrechen.

Wie in den Filmen werden die Übergänge der Level schön durch eine rote Linie dargestellt, die über eine Landkarte wandert. Habt Ihr den Dschungel gemeistert geht es weiter zu Eurer alten Freundin „Marion Ravenwood“ und dann in den Orient. Schafft Ihr es bis zur „Bundeslade“ könnt Ihr Euch anschließend weiter in Indien austoben und den „Tempel des Todes“ betreten. Hier gilt es die verschleppten Kinder aus einem Dorf zu befreien und einem okulten Ring den Gar aus zu machen. Im Abenteuer des „Letzten Kreuzzuges“ geht es dann auf die Suche nach dem „Heiligen Gral“, wobei es hier dann passend zum Film eine Begegnung mit "Indy's Vater" gibt, welcher auf der Leinwand von keinem geringeren als „Sean Connery“ gespielt wurde. Es ist immer wieder toll anzuschauen, wie man es trotz Lego Optik geschafft hat alle Charaktere sehr nah an die realen Vorbilder zu bringen.



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Wie Eingangs bereits beschrieben könnt Ihr nach dem Meistern des ersten Level aber auch schon vorher in die anderen beiden Geschichten einsteigen. Es ist Euch also komplett selbst überlassen, wie Ihr das Ganze angehen wollt. Je weiter Ihr im Spiel kommt, desto mehr zusätzliche Dinge lassen sich auch in den Optionen zuschalten, die Euch das Abenteuerleben erleichtern. Ab sofort könnt Ihr mit den Charakteren auch in der gesamten Umgebung los legen inklusive Hangelpartien oder Schwimmeinlagen (Vorsicht vor den Lego Krokodilen). Wem die 60 spielbaren Charaktere nicht ausreichen, darf am Campus in einem Lehrraum dann auch seinem künstlerischen Schaffungsdrang freien Lauf lassen, da man hier sämtliche Einzelteile der verschiedenen Figuren neu miteinander kombinieren und somit ganz neue Gestallten erschaffen kann.

Grafisch erfreut Lego Indiana Jones mit seiner farbenfrohen und witzigen Lego Optik. Trotzdem taucht man sehr gut in die Welt von Indiana Jones ein. Passend untermalt wird das Spielgeschehen dann von den originalen Musikstücken der Filme sowie dazu passenden Lego tönen wenn hier z.B. Dinge gebaut oder Figuren zerstört werden. Gesteuert wird das Abenteuer standardmäßig mit der Tastatur, wobei auf die alte WASD-Steuerung (bekannt aus First-Person Shootern) zurückgegriffen wird. Im Optionsmenü lässt sich die Tastenbelegung allerdings auch jederzeit nach eigenem Gusto anpassen, um z. B. Sprünge genauer timen zu können. Landet ihr trotzdem mal in einem der zahlreichen Abgründe (und das wird geschehen, keine Frage!), dann steht kein Weltuntergang bevor, da man ohnehin unendlich Leben hat und hier dann lediglich einige seiner verdienten Legosteine verliert. Dennoch ist die etwas ungenaue Steuerung per Tastatur ärgerlich - wer kann, stöpselt ein USB Gamepad an, was auch direkt problemlos erkannt wird.

Sebastian meint:

Sebastian

Auch auf dem Macintosh ist LEGO Indiana Jones ein ebenso actionreiches wie spannendes Abenteuer geworden. Zwar hat sich am grundlegenden System im Vergleich zu Lego Star Wars nur wenig verändert, dafür ist das Indy-Abenteuer aber noch eine ganze Ecke witziger. Feral ist die Mac OS X Konvertierung jedenfalls gut gelungen, eine kostenlose Demo ist ebenfalls im Netz erhältlich - von unserer Seite gibt es dieses Mal keine Meckereien.

Positiv

  • Alle drei Kinofilme enthalten
  • Witzige & liebevolle Präsentation
  • Original Indiana Jones Soundtrack

Negativ

  • Kaum Innovation
  • Tastatursteuerung ungenau
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LEGO Indiana Jones Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit November 2008
Vermarkter ASH
Wertung 7.8
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neXGam YouTube Channel
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