Galactic Assault - Prisoner of Power im Test

Macintosh
Wer immer noch dem Glauben anhängt, die Probleme der Gegenwart werden sich in Zukunft schon von alleine lösen und letztlich zum Guten wenden, der sollte sich schleunigst von diesem Gedanken verabschieden. Der Heidelberger Publisher Application Systems sieht das nämlich etwas anders und lässt Macintosh Spielefans mit Galactic Assault in einen scheinbar endlosen Konflikt der Zukunft teilhaben!

Auch in ferner Zukunft ist man noch nicht zur Räson gekommen und kombiniert die alten Hassgefühle mit den nun neuen Technologien. Vier Fraktionen nippen kräftig an diesem Cocktail und kämpfen für... ja, wofür eigentlich? Galactic Assault ist hier recht sparsam mit Informationen, außer der Tatsache, dass ihr als Oberkommandeur die Vorherrschaft auf dem unwirtlichen Planeten an euch reissen müssen. Nur wer etwas nachforscht, stösst schließlich auf den Namen "Strugatzki", zwei Brüder die den zugrundeliegenden Sci-Fi- Roman verbrochen haben. Im Spiel selbst merkt man davon leider nicht viel und beschäftigt sich vordergründig mit dem dreifachen Genozid an den anderen Fraktionen, weshalb ihr euch flott auf das rundenbasierte Schlachtfeld begebt.
 


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Dort angekommen erwartet euch zunächst eine Tutorial-Mission, die Mac Gamern erste Einblicke in Steuerung und Spielablauf (unterteilt in Rekrutierungs- und Kampfphasen) verheißen. Bereits hier kann man sich als erfahrener Spieler allerdings nicht dem Eindruck erwehren, dass die vorallem mit Historiensimulationen erfolgreichen schwedischen Entwickler bei Paradox Interactive (u.a. Heats of Iron II ) nicht zu den größten Kreativkräften der Branche gehören. Galactic Assault spielt sich nämlich bereits zu diesem Zeitpunkt derart herkömmlich, mittelmäßig und altbekannt, dass man als Spieleveteran bereits nach kürzester Zeit ins Gähnen kommt.
 


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Dabei ist es nicht so, als gäbe es keinerlei vielversprechende Ansätze: Die Mission beinhalten vom verteidigen der eigenen oder einer befreundeten Basis über das obligatorische lösche-den-Feind-aus bis hin bis hin zum Erreichen einer bestimmten Technolgiestufe. Allein, spielerisch unterscheiden sich diese nur in der Theorie vielfältigen Aufgaben kaum voneinander, da sie kaum Unterschiede in den Abläufen hervorrufen. Unwiderbringlich fühlt man sich da an die Schwemme der End-90er Echtzeit-Strategietitel erinnert, bei denen dies ja ähnlich war. Besserung verspricht da auch nicht der enthaltene Kampagnen-Modus, der die oben beschriebenen Aufgaben schon mal gern in einem Auftrag zu vereinen sucht.
 


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Seine Credits verspielt Galactic Assault in den Augen dieses Autors hingegen bei der taktischen Tiefe, die ungefähr mit einem Nichtschwimmerbecken im Freibad zu vergleichen ist. Zwar hat beispielsweise das Gelände Einfluss auf die Kämpfe, auf Straßen sind eure Einheiten schneller, in einem Wald steigt die Verteidigung und viele Merkmale mehr, so dass sich mit etwas Taktik auch einige Vorteile erarbeiten lassen. Da es sich bei Galactic Assault aber noch viel mehr auszahlt, einfach eine Armee mit den stärksten Einheiten anzusammeln und dann "an die Arbeit" zu schicken, verkommen die ohnehin eher begrenzten taktischen Möglichkeiten zur nutzlosen Beschäftigungstherapie für Idealisten. Hier hätte das Balancing einfach noch viel mehr Feinarbeit benötigt.
 


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Ebenso mittelmäßig wie der Rest des Spiels gibt sich leider auch die Grafik. Die futuristische Präsentation erinnert wie bereits das Gameplay an gewohnte Konzepte und vermeidet es tunlichst, irgendwie aus der Masse vergleichbarer Titel hervorzustechen. Eine Wolkendecke, Blitze oder Nebel sind nett, aber eben altbekannt und werten die Optik kaum auf. Aber das Hauptaugenmerk lag hier sicherlich auch eher auf dem Strategieteil. Schade nur, dass sich zu der altbackenen Grafik auch noch eine bockige Kamera gesellt, die man praktisch ständig am nachjustieren ist sowie eine überraschend unübersichtliche Menüführung.
 


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Immerhin zeigt sich das für Windows PCs bereits im Oktober 2007 veröffentlichte Strategical bei den Systemanforderungen ebenfalls recht durchschnittlich - hier reicht sogar noch ein G5 PPC Macintosh (oder wahlweise mit Intel CPU) samt Mac OS X (10.4.11), einfachen 512 MB RAM und einer 64 MB Grafikkarte. Mindestens eine GeForce FX 5200 oder eine Radeon 9600 sollten es hierbei schon sein.

Sebastian meint:

Sebastian

Halten wir fest: Galactic Assault ist für normale Strategiefans vorallem eines, nämlich langweilig. Warum man gerade diesen Titel für den Macintosh portierte, bleibt wohl ein Rätsel der Verantwortlichen - wer vor der Wahl steht, investiert seine Kröten in bessere Genrealternativen wie etwa Command & Conquer oder als Liebhaber von Hardcore-Strategie in einen der anderen Paradox Titel.

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Galactic Assault - Prisoner of Power Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit März 2009
Vermarkter ASH
Wertung 5.9
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