Das Geheimnis der vergessenen Höhle Screenshots (Macintosh) - click to enlarge
Gespielt wird das bereits vor fast drei Jahren für Windows PC veröffentlichte Das Geheimnis der vergessenen Höhle aus der First-Person Perspektive. Kenner fühlen sich an Titel wie Myst, Alida oder Rhem 2 erinnert, wobei ihr euch hier in einer echten 360° Grad Umgebung austoben dürft. Meist sucht ihr die Umgebung ab, sammelt brauchbare Items auf und kombiniert dies dann für die Lösung. Diverse Icons zeigen dabei gnädigerweise wann Interaktionsmöglichkeiten bestehen, so dass Aroks Abenteuer nicht in einer wilden Klickorgie auszuarten hat.
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Direkt zu Beginn etwa seid ihr noch in der Höhle und versteckt euch vor der draußen lauernden Löwin. Also schnappt ihr euch flugs etwas Moos und einige Zweige vom Höhlenboden, um damit ein Feuer zu entfachen und eine Fackel anzustecken, die ihrerseits dann die anhängliche Löwin vertreibt. Teilweise müsst ihr auch steinzeitliche Werkzeuge herstellen, wobei ihr zunächst einen geeigneten Arbeitsplatz (meist eine Steinplatte) ausfindig macht und dort alle Materialien bereit legt, ehe ihr mit der Herstellung beginnt. Tolle Sache. Wieder mal Eintritt gespart.
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Der Survival-Faktor wird durch eingestreute Herausforderungen, wie das Jagen, Fischen oder Vertreiben von gefräßigen Wildtieren simuliert, bleibt aber das Gefühl des verbissenen Kampfs ums Überleben schuldig. Vielleicht ist ein Grafikadventure aber dafür auch einfach nicht geeignet. Immerhin gibts als Bonus aber eine über das Hauptmenü zugängliche Enzyklopädie mit Informationen zum Leben im Paläolithikum Zeitalter, die nach und nach mit Inhalten gefüllt wird. Toll für Neunjährige, die beim nächsten Familienfest mal so richtig mit Wissen auftrumpfen wollen. ("Oma, wusstest du... ) Am Ende des Abenteuers hat sich jedenfalls eine stattliche Anzahl an Info-Tafeln angesammelt, die von der Pflanzenwelt bis hin zum Leben der jungen Menschheit informiert.
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Photorealistisch ist ein ungemein überstrapazierter Begriff in der Spielebranche, aber im Falle von Das Geheimnis der vergessenen Höhle trifft er tatsächlich fast (!) zu. Die allerdings leider animationsarmen Landschaften wirken stellenweise wie photographiert und bezaubern durch eine wilde Natur. Wer so wie dieser Autor seit drei Wochen das Redaktionsanwesen vor lauter Arbeit nicht verlassen durfte, kann sich an den Bildern kaum satt sehen. Allerdings hält der Spaß dafür auch nicht allzu lange an - denn wer sich etwas ranhält, der kann bei Das Geheimnis der vergessenen Höhle bereits nach ca. 7-8 Stunden die letzte Spielszene zu Gesicht bekommt. Bei einem Verkaufspreis von 40 Euro ein glatter Fall für die rote Karte, zumal es eigentlich keinen logischen Grund gibt, dass Abenteuer noch ein weiteres Mal durchzuspielen. Aber verzweifelte Spieler gibt es ja genug.
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Bemerkenswert ist jedenfalls die komplette Lokalisierung von Das Geheimnis der vergessenen Höhle, was nicht nur den Text, sondern sogar die Sprachausgabe mit einschliesst. Die deutsche Synchronisation von Arok, Klem, Tika & co. ist dabei ordentlich, aber ebenso wie die gesamte Technik nicht revolutionär. Dafür lässt man bei Coladia aber auch noch alle Besitzer von G5 PPC Hardware am Abenteuer Aroks teilhaben, denn die vergessene Höhle darf bereits mit einem G5 ab 1,6 Ghz erforscht werden. Natürlich sind auch Intel Rechner zugelassen und Anforderungen wie 512 MB RAM oder 64 MB Grafikkarte sollten heutzutage ohnehin keinen halbwegs aktuellen Macintosh mehr ins Schwitzen bringen.
An guten Grafikadventures herrscht am Macintosh eigentlich kein Mangel, aber Das Geheimnis der vergessenen Höhle vollbringt es sich trotz seiner knappen Spielzeit eine Daseinsberechtigung zu erwerben. Denn die Schillerscheibe ist neben den unterhaltsamen Rätseln vorallem auch lehrreich, ohne aber in diesen typisch pädagogisch wertvollen Mief zu versinken, der die meisten Lernspiele umgibt. Also nichts für Hardcore Gamer, sondern eher den Familiencomputer.