World Class Soccer im Test

Lynx
Der Deutschen liebster Sport ist ja bekanntlich König Fußball und so verwundert es auch nicht, dass man bei Atari irgendwann einen Anlauf unternahm um mit einer entsprechend guten Umsetzung dem Lynx neue Freundeskreise zu erschließen. Leider ging das gutgemeinte Experiment aber kräftig in die Hose...


Dabei liest es sich anfangs noch alles so gut. Insgesamt stehen nämlich sagenhafte 131 Nationalmannschaften zur Auswahl, von Größen wie Brasilien, England und selbstverständlich Deutschland bis hin zu exotischen Teams wie Burma oder El Salvador. Wer bei soviel Auswahl selbst nur schwer den Überblick behalten kann, darf sich gern auch vom Lynx eine entsprechende Zufallspartie zusammenstellen lassen. Last but not least lassen auch Optionen wie Spielfeld (nass/matschig oder trocken) sowie drei verschiedene Schwierigkeitsgrad Gutes vermuten.



Auch absolute Exoten stehen hier zur Auswahl!


Doch es kommt ganz anders. Zunächst einmal fällt direkt auf, daß man sowohl einen Liga als auch einen Turniermodus völlig vergessen. Lediglich einzelne Freundschaftsspiele dürfen bestritten werden, was für ein Spiel Anfang der 90er Jahre bereits ein unsägliches Armutszeugnis war. Die zahlreiche Konkurrenz auf diversen Systemen konnte wohl damals schon nur darüber lachen, doch dabei kommt es sogar noch viel viel schlimmer..

Wenn die aus der Seitenperspektive gezeigte Action auf dem Rasen losgeht, ist man noch voller Elan und guter Dinge. Doch alle Hoffnung auf ein spannendes Fußballerlebnis wird hier bald schon jäh zerstört. Die Grafik ruckelt nämlich schrecklich vor sich hin, zudem springt der Bildschirmausschnitt völlig wirr von einer Ecke in die andere und lässt mehr als einmal fröhlich raten, wo denn nun eigentlich der ballführende Spieler abgeblieben ist. Auch technischer Schnickschnack wie ein Zoomeffekt im Mittelfeld helfen hier nicht, um die Übersicht beizubehalten. In Kombination mit dem angesprochenen üblen Scrolling ergibt sich ein böser Cocktail, der selbst überzeugte Lynx Ethusiasten das Unvermögen der Programmierer eingestehen lassen wird. Ob man seinerzeit im Hause Atari überhaupt vor dem Release Spieletests durchgeführt hat, darf angesichts dieser und weiterer "Perlen" immer mehr bezweifelt werden.



Die Spieler sind kaum kontrollierbar..


Abschließend gesellen sich dann übrigens noch weitere grobe Fehler zu den sonstigen Mängeln des Moduls. So hört man lange Strecken rein gar nichts von der "Stadionatmosphäre" und lediglich bei einem Tor rauscht es ein wenig aus dem Lautsprecher. Ansonsten gibt es nur unterdurchschnittliche Soundeffekte zu hören. Die Krone setzt dem Ganzen aber ein äußerst suspektes Regelwerk auf, nach dem sogar bei Fouls im Mittelfeld Elfmeter (!) gegeben werden.



Der Außenseiter punktet!

Sebastian meint:

Sebastian

Als ich World Class Soccer damals zum ersten Mal sah, hielt ich es für einen Witz. Das Dumme - es ist keiner und gelacht hat auch niemand. Wie man so eine Softwarekrücke ernsthaft überhaupt veröffentlichen konnte, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Ein absoluter Fehlgriff! 

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World Class Soccer Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1992
Vermarkter Atari
Wertung 2.4
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