Erschien der Arcade-Automat von Space Ace bereits 1984, so dauerte die Welle der Umsetzungen für Heimplattformen noch bis in die 90er, als sich CD-Roms und entsprechende Spielkonsolen in Privathaushalten auffinden ließen. So erschien auch eine Version für das glücklose Jaguar CD zum Jahresende 1995.
Space Ace ist wie sein Vorgänger Dragons Lair ein typisches Interactive Movie der alten Schule. Der Spieler sieht einen Animationsfilm vor sich ablaufen, bei dem er zu bestimmten Situationen eingreifen muss oder kann. Leuchtet im Spiel eine bestimmte Fläche oder Richtung auf, muss der Spieler möglichst schnell in die vorgegebene Richtung drücken, oder den Feuerknopf betätigen. Schafft er dies, geht der Film weiter. Scheitert er, bekommt er einen kurze Sterbesequenz zu sehen, bekommt ein Leben abgezogen und muss die Szene nochmal spielen. Wie bereits zu erkennen ist, beschränkt sich das Gameplay auf „Drücke zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Knopf“, was für den spieler nichts anderes heißt, als das Spiel und seine Eingabekommandos komplett auswendig zu lernen, da diese meist so schnell gedrückt werden müssen, dass eine simple Reaktion euch kaum vorm Bildschirmtod bewahrt.
Die Story von Space Ace siedelt sich – wer hätte es gedacht – im Weltall irgendwann in der Zukunft an. Der Weltraum-Supeheld Ace wird vom bösen Commander Borf mittels einer Strahlenwaffe von seinem gestählten Superhelden-Körper in einen hageren, muskellosen Loser verwandelt. Ist dies allein nicht schon Strafe genug, so wird zudem noch Ace's Freundin Kimberly vom blauen Oberschurken entführt. Ein echter Superheld lässt sich natürlich auch nicht im Körper eines Kindes ausbremsen und so macht sich Ace auf den Weg Borf das Handwerk zu legen, seine Freundin zu retten und zugleich noch mal eben die Welt zu retten.
Die Story wird dabei in einem fortlaufenden, liebevoll animierten Film gezeigt, der euch an bestimmten Stellen sogar eingeschränkt den weiteren Verlauf bestimmten lässt. So kann sich Dexter – so Ace's Kinder-Alter-Ego – an Stellen mit der Aufforderung „Energize“ wieder in Ace zurückverwandeln und mittels Strahlenwaffe den Bösewichten an den Kragen gehen. Leider gibt es diese alternativen Möglichkeiten nicht oft, so dass ihr meistens stur Richtungen auswendig lernt. Und zu lernen gibt es eine Menge. Die nötigen Eingaben hämmern im Sekundentakt auf euch ein und führt dazu, dass ihr des öfteren den Bildschirmtod ins Auge seht. Ist das allein nicht schon schlimm genug leidet die Jaguar-Version unter einem Timing-Problem. Schon auf 60Hz scheinen manche Eingaben teilweise zeitversetzt zu erfolgen, auf einem 50Hz Jaguar-Setup ist Space Ace hingegen unspielbar. Das Timing ist dermaßen daneben, dass selbst Spieler, die jedes Kommando auswendig kennen, keine Chance haben.
Optisch musste die Jaguar Version etwas Federn lassen, da das Ganze nur im Cinepak-Format abluft, sieht das Geschehen leicht grobkörnig aus und ruckelt auch gelegentlich. Kein Vergleich zur CD-i Version mit DVC-Support. Der Sound ist hingegen vollkommen ok und sorgt für eine spacige Weltraum-Atmosphäre.
Spcae Ace zeigt deutlich, warum das Interactive Movie in den 90ern gescheitert ist. Die Produktion war dank ausufernder Filmchen teuer und die Spieler wurden mit mangelnder Interaktion in Form von stupiden Reaktionstests gelangweilt. Nicht umsonst hat das Genre gute 15 jahre im Dornröschenschlaf gelegen. Neben den typischen Interactive-Movie-Schwächen sammelt die Jaguar Version zudem bei technischen Unzulänglichkeiten Minuspunkte. Das verockte Timing sorgt auf PAL-Geräten zudem zur absoluten Unspielbarkeit. Wer sich heutzutage noch einen der Interactive-Langweiler auf Konsole geben will, sollte zur CD-i Version greifen, oder direkt die DVD-Version nehmen, welche auf jedem handelsüblichen DVD-Player läuft.