Mission wählen und dann die Ausrüstung festlegen...
In der Praxis sieht das dann so aus: Man wähle eine Mission, lese das kurze Briefing, rüste seinen Kampfroboter mit allerhand Waffen aus und ab geht’s auf das Schlachtfeld. Wer den Vorgänger gespielt hat wird sich sofort heimisch fühlen. 20 Missionen stehen zur Auswahl, deren Reihenfolge bis zu einem bestimmten Grad frei gewählt werden kann. Hier bemühte man sich sichtlich um Abwechslung. Beschützer-Missionen und das gezielte Ausschalten wichtiger Ziele stehen genauso auf dem Programm wie wilde Gefechte gegen alles was sich bewegt. Das Level-Design steht dem dank zahlreichen Settings in nichts nach. Straßenkämpfe zwischen den Häuserschluchten einer Großstadt, Nachtmissionen, Hafenanlagen oder Industriegebiete sorgen für eine gelungene Atmosphäre.
Apokalyptische Atmosphäre im Nachtgefecht...
Allerdings ist nicht immer klar was denn nun das nächste Ziel ist. Und so enden einige Missionen in einer Zerstörungsorgie, welche es in sich hat. Ist doch nahezu jedes Objekt auf dem Bildschirm zerstörbar. Wer also keine Lust hat einen umständlichen Weg abzulaufen bis man im Zielgebiet ist, sprengt sich einfach durch die Häuser. Dank vielseitigem Waffenarsenal, angefangen bei einer Kettensäge über Handgranaten bis hin zu zielsuchenden Raketen, alles kein Problem. Allerdings müssen sich die 12 Waffen erst mühsam erspielt werden. Mit der anfänglichen Bewaffnung ist man mehr Kanonenfutter als furchteinflößende Superwaffe. Der eher träge Spielablauf unterstreicht dieses Gefühl noch. Nur langsam bewegt sich der schwere Mech über das Gelände.
Dies mag realistisch anmuten, doch schnelle Gegner wie Helikopter oder flinke zweibeinige mini Mechs können dem Spieler das Leben zur Hölle machen. Normale Panzer kann man hingegen einfach zertreten als wären es lästige Insekten. Für irgendwas muß das gewaltige Gewicht des Roboters ja schließlich gut sein. Durch die langsame Spielgeschwindigkeit ist eine gute Planung zudem sehr wichtig. Wer auf schnelle Action steht wird daher so seine Probleme mit dem Spiel haben. Zwar finden sich einige Power Ups auf dem Schlachtfeld, blindes drauflos ballern ist dennoch nicht zu empfehlen. Wer sich davon überfordert fühlt darf den Schwierigkeitsgrad an seine Fähigkeiten anpassen. Dennoch ist das Spiel jederzeit fordernder als sein Vorgänger.
Die lustige Vorher - Nachher - Show ^_^ ...
Bei all der Action ist eine verläßliche Steuerung natürlich mit das Wichtigste. Ein Ungetüm wie ein riesiger Mech schreit ja schon fast nach einer komplizierten, umständlichen Steuerung. Hier hat man erfreulicherweise eine gute Lösung gefunden. Iron Soldier 2 bietet 2 Steuerungsvarianten, zwischen denen jederzeit per Zahlentaste umgeschaltet werden kann. Einmal mit starrer Blickrichtung, sowie eine mit frei beweglichem Kopf. So kann man gleichzeitig in eine Richtung laufen und den Feind auf der anderen Seite anvisieren. Dank reichlicher Doppelbelegung ist letztere aber schwerer Zugänglich und verlangt etwas Übung. Meist reicht die einfache Variante aber völlig aus.
Ein grafischer Leckerbissen für Jaguarfans!
Schaut man übrigens an seinem Kampfkoloss herunter, wird schnell die Detailverliebtheit des Spiels deutlich. Wo bei anderen Spielen nur leere Luft und bestenfalls Schatten ist, bekommt man hier voll animierte Arme und Beine zu sehen. Der Tritt auf den Panzer wird so zum Hochgenuß. Überhaupt sind gerade die Explosionen, dank zahlreichen Trümmerteilen, auch heute noch recht eindrucksvoll. Doch dies kennt man ja alles schon aus dem Vorgänger. Etwas hat sich allerdings getan. Texturen heißt das Zauberwort. Im Vorgänger noch spärlich eingesetzt, findet man sie nun überall. Teilweise gibt es Gebiete, wo man kein nacktes Polygon mehr zu Gesicht bekommt. An der großen Sichtweite hat sich deshalb aber nichts geändert. Glücklicherweise bleibt das Geschehen auch von framerate Einbrüchen größtenteils verschont. Selbst die Ladezeiten sind angenehm kurz ausgefallen. Kurzum ein Vorzeigetitel in Sachen Technik auf dem Jaguar.
Was wären Explosionen ohne entsprechenden Sound ? Die Vertonung war bei Teil 1 ja noch eine der Schwächen. Und obwohl sich bei Iron Solider 2 einiges zum Besseren gewendet hat, kann man noch immer nicht 100%ig überzeugen. Zwar ist die Hintergrundmusik dank dem Medium CD deutlich besser und abwechslungsreicher ausgefallen, doch die FX sind noch immer recht monoton und unspektakulär. Immerhin hat man aber die Wahl zwischen Stereo und Surround Sound. Etwas was leider viel zu selten vorkommt.
Wenn man bei Iron Soldier 2 durch die Häuserschluchten stampft und ringsherum zahlreiche Trümmerteile durch die Luft fliegen wird schnell klar, warum dieses Spiel zu den grafisch schönsten auf dem Jaguar zählt. Doch auch sonst kann das Spiel überzeugen. Zwar gibt es keine großen Überraschungen im Vergleich zum Vorgänger, doch das was geboten wird braucht sich keinesfalls zu verstecken. Einzig der etwas träge Spielablauf dürfte nicht jedermanns Sache sein. Für Jaguar Fans ist und bleibt Iron Soldier jedenfalls auch mit Teil 2 ein Pflichtkauf.