
Hetzjagd durch das Anwesen..
Also kommt unser Service Techniker Lance ins Spiel, in dessen Rolle der Spieler schlüpft. Clever wie er ist, stellt die Aufgabe kein Problem da. Mit Kaugummi kann man schließlich alles reparieren. Doch Neurosis kann ihn jetzt natürlich nicht mehr lebend auf die Straße lassen. Der große Auftritt von Fritz, dem eigentlichen Star des Spiels, ist gekommen. Diese Möchtegern Killermaschine mit dem IQ einer Gummiente jagt den Spieler nun quer durch das geheimnisvolle Anwesen.

Von Gemütlichkeit keine Spur!
Wie im Urgestein des Genre, Dragons Lair, wandelt der Spieler nun auf vorgegebenen Pfaden, dargestellt durch eine Aneinanderreihung von Filmsequenzen. Immer wieder kann dabei der Weg an Abzweigungen frei gewählt werden und auch das zurückkehren in bereits besuchte Abschnitte ist möglich. Doch Rätsel oder ähnliches sucht man vergebens. Das ganze Spiel ist eine Hetzjagd durch das Schloss, unterbrochen von diversen Reaktionstests. Und genau diese Tests sind es, welche den Spieler an den Rand der Verzweiflung bringen. Nicht nur, dass sie oftmals völlig unvorbereitet kommen, es gibt auch keinerlei Hilfestellung wann man welchen Knopf drücken muß. Es folgt zwangsläufig ein wilder Trial & Error Marathon in den man zu allem Überfluss auch noch gefangen ist, bis die Aufgabe gelöst ist. Abbrechen und zurückkehren ist in Brain Dead 13 nicht möglich.
Das dies kein normaler Mensch lange aushält, muß auch den Entwicklern klar gewesen sein. Und so darf man wenigstens außerhalb dieser Sequenzen frei seinen Fortschritt sichern. Warum man sich das jetzt alles antun soll? Diese Frage lässt sich mit einem Wort beantworten: Humor. Das Spiel wirkt durch seine liebevoll gezeichneten Figuren und zahlreichen Slapstick Einlagen wie eine Mischung aus Tom & Jerry und Scooby Doo. Vor allem Fritz ist immer wieder für einen Lacher gut.

Bei der Auswahl wird so mancher Held neidisch...
Loben muß man auch die technische Umsetzung. Zwar sind die Videos durchgehend etwas pixelig doch ansonsten gibt es kaum etwas auszusetzen. Grobe Bildfehler oder plötzliches aufpixeln sucht man vergebens. Nur wenige Jaguar Spiele können da mithalten. Die Ladezeiten sind zwar vorhanden aber erfreulich kurz ausgefallen. Und dank handgezeichneter Cartoon Grafik fällt die niedrige Framerate kaum auf. Auch in Sachen optische Abwechslung bietet Brain Dead mehr wie seine direkten Konkurrenten. Während sich in Spielen wie Space Ace die Korridore und Räume schnell wiederholen, punktet Brain Dead 13 mit ständig neuen Ortschaften und massig witzigen Sterbeanimationen. Die englische Sprachausgabe macht es dem Spieler zwar nicht immer leicht der Story zu folgen, wirkt aber ansonsten ebenfalls sehr gut. Wenn auch leicht blechern aufgrund der Komprimierung.

Die Animationen sind durchaus gelungen..
Wenn man sich das Spiel so ansieht, will man es einfach spielen. Die witzigen Charakter und schönen Schauplätze verführen den Spieler geradezu. Doch sobald man das Pad in die Hand nimmt, zerplatzt die Illusion wie eine Seifenblase. Das gameplay ist nicht nur extrem frustig sondern verweilt noch in den frühen 80ern. Wobei doch zeitnah veröffentlichte Spiele wie D, oder Cyberia bewiesen haben, das man auch in einem interaktiven Film anspruchsvolleres Gameplay verwirklichen kann. Dennoch der beste Vertreter seiner Art auf dem Jaguar.