Xenoblade Chronicles 3 im Test

NintendoSwitch

Mit Xenoblade Chronicles 3 wird es wieder episch.

Xenoblade Chronicles 3 neXGam 114Die Xeno-Reihe ist nun nicht eben dafür bekannt, kleine Bretter zu bohren. Im Gegenteil: Seit dem ersten Spiel dieser Reihe, dem 1998 auf der Playstation erschienen Xenogears, behandelt es in seinen Teilen häufig psychologische, philosophische und religiöse Themen. Seit 2010 ist die Serie nun Nintendo-Exklusiv, sprich erscheint ausschließlich auf Nintendo-Konsolen. Und bereits Xenoblade Chronicles auf der Wii machte klar, was einen da in Zukunft erwarten würde. Nämlich exzellente RPGs mit epischen Stories.

Jetzt ist mit Xenoblade Chronicles 3 der neuste Teil herausgekommen. Es handelt sich hierbei um ein Spiel, dass erneut den Begriff „Episch“ gefühlt neu definiert. Denn ein normales Playthrough, ohne allzu sehr jeden Winkel der Oberwelt zu erforschen, kann gut und gerne um die 100 Stunden dauern. Allerdings ist dies eine Zeit, die gut investiert ist, da einem keine Sekunde lang langweilig wird.

Die Story fängt einfach an, entwickelt sich jedoch schnell rasant weiter. Im Prinzip befinden sich deine Protagonisten in einer Welt, in der die Völker Keves und Agnus sich gegenseitig bekämpfen. Ihr jeweiliges Ziel ist es, genügend feindliche Soldaten zu töten, um so an ihre Lebensenergie zu kommen, mit der sie dann die eigenen verstärken können. Noah hat dabei eine Sonderrolle, da er als Wegweiser die Mission hat, den Seelen der eigenen toten Soldaten den Weg zurück zu weisen.

Denn in der Welt Aionois gibt es keine natürliche Fortpflanzung. Stattdessen werden die Bewohner geklont und ihre Lebensenergie ist nur begrenzt. Ihr persönliches Ziel lautet daher, die Lebenszeit von zehn Zyklen zu vollenden, um dann in einer feierlichen Zeremonie genannt Heimkehr quasi erlöst zu werden. 

Es ist eine triste, schon fast trostlose Welt, die du hier in Xenoblade Chronicles 3 kennenlernst. Noch dazu eine, in der die Soldaten ständig unter Druck stehen, die zur Verfügung stehende Energie, die in einer sogenannten Flammenuhr gemessen wird, zu verstärken. Diesem Zweck ist alles untergeordnet, so dass die jeweiligen Soldaten keine Rückzugsmöglichkeiten haben, sondern stets aufs Neue raus müssen. Es entsteht eine bedrückende Atmosphäre.

Xenoblade Chronicles 3 neXGam 29Für Noah und seine Freunde ändert sich alles, als sie schließlich einem alten Mann begegnen, der ein mysteriöses Objekt bei sich hat. Und dann kommt auch noch ein Trio von Agnus hinzu und sie begegnen alle einem merkwürdigen Gegner, der ihnen schier überlegen scheint. Erst, als sich Noah und Mio, sein Gegenstück von der andren Seite, durch indirekte Hilfe des alten Mannes, in einen Mech verwandeln, können sie das Blatt wenden. Wobei sie dadurch einiges auslösen, was dafür sorgt, dass sie in ihrer jeweiligen Heimat als Feind angesehen werden.

Die Storyzusammenfassung kratzt bestenfalls die Oberfläche der Geschichte an. Und sie gibt auch nur den Beginn der Story wieder. 100 Stunden wollen schließlich wohl gefüllt werden. Und das gelingt Xenoblade Chronicles 3 problemlos. Es existiert kein Moment in dem Game, in dem du dich langweilst oder keinen Bock mehr hast, weiterzuspielen. Stattdessen kommen immer wieder Kleinigkeiten dazu, Details, die einen dazu animieren, weiter am Ball zu bleiben, weiterzuzocken.

Dabei ist die Story von dem Spiel nicht von schlechten Eltern. Man merkt ihr an, dass die Macher sich bemühen, wirklich abwechslungsreiche Charaktere zu schreiben. Angefangen von den Protagonisten Noah, der nachdenklich ist, über den kühlen und taktisch agierenden Taion bis hin zu dem starken und und etwas großmäuligen Freund Noahs, Lanz. Die Figuren haben ihre eigene Persönlichkeit und Storyline, die im Laufe des Games immer wieder weiterentwickelt wird. So gibt es bei Lanz und Noah das Mysterium, was mit ihrem einstigen Kumpel geschehen ist, mit dem sie in ihrer Frühzeit gemeinsam mit die Militärausbildung durchlaufen haben und dem anscheinend ein tragisches Schicksal widerfahren ist.

Allerdings hat das Game die Angewohnheit einem nach drei bis vier Stunden Spielzeit immer noch neue Details zu erklären, die noch dazu wichtig fürs Spielgeschehen sind. Das nervt etwas, weil du irgendwann einfach nur loslegen möchtest, ohne, dass du noch ein weiteres Spieledetail erfährst, was im Prinzip nicht so sehr von Bedeutung ist. Immerhin öffnet sich nach einiger Zeit das Gameplay dem Spieler komplett. Was du unter anderem daran merkst, dass schon bald nicht mehr strickt vorgegeben ist, welche Figur du steuerst, sondern du hier selber frei Wahl hast, auch was die Partyzusammenstellung angeht.

Die Welt von Aionois ist enorm groß und belebt. Die Entwickler von Monolith Soft haben wirklich viel Mühe darauf verwendet, die unterschiedlichen Gebiete abwechslungsreich zu gestalten. Kein Areal gleicht dem anderen und immer wieder kommt es vor, dass du auf Abkürzungen oder Abzweige stößt, die zu neuen Abenteuern führen. Im Laufe des Spiels bleibt es dabei nicht aus, dass du bereits besuchte Landmarken wieder aufsuchst. Dafür hat das Game zum Glück ein Schnellreisesystem eingebaut. Und es lohnt sich auch, in schon früher aufgesuchte Areale später nochmal wiederzukommen.

Xenoblade Chronicles 3 neXGam 97Denn die Gebiete sind von jeder Menge Kreaturen bevölkert. Einige von denen sind harmlos, andere hingegen eher aggressiv. Und es gibt Monster, die ein deutlich höheres Level haben, als du selbst und dich dementsprechend mit einem Schlag platt machen können. Zwar belohnt dich das Game, wenn du Monster besiegst, die etwas stärker sind als du. Doch sind die meistens nur fünf Level über dir, was trotzdem immer noch eine enorme Herausforderung darstellt, vor allem falls sie dann auch noch Helfer herbeiholen, die dir das Leben zur Hölle machen.

Dabei lassen sie Items fallen, mit denen du dann Nebenaufgaben erfüllen kannst. Die du in allen Orten erhältst, die du besuchst. Das praktische ist, dass du diese Sidequests auch von unterwegs aus als erfüllt markieren kannst, was schonmal eine Riesenerleichterung ist. Natürlich sind ebenfalls die Nopons mit dabei, die ja das Markenzeichen von der Xenoblade Chronicles-Reihe sind. 

Optisch ist Xenoblade Chronicles 3 eine Wucht. Das Weltdesign wurde ja eben schon erwähnt, aber auch das Design der Figuren an sich ist grandios. Selbst Nebenfiguren wirken einzigartig und unverwechselbar. Dabei wird in diesem Game alles absolut flüssig dargestellt, ohne, dass es irgendwie zu Framerateinbrüchen oder ähnlichem kommt. Daran merkst du, dass das Spiel wirklich gezielt für die Switch entwickelt wurde.

Auch die Musik von dem Spiel ist wunderschön. Die Melodien sind passend gewählt und bieten wieder eine enorme Bandbreite an akustischen Genüssen. Die Synchronsprecher stammen alle aus dem Vereinigten Königreich, weshalb du in dem Game eine große Vielfalt an den unterschiedlichsten, englischen Akzenten hören wirst. Was  einfach zu Xenoblade Chronicles dazugehört.

 

Götz meint:

Götz

Xenoblade Chronicles 3 ist ein episches Meisterwerk. Es gibt nahezu nichts, was man an dem Titel aussetzen könnte, außer vielleicht, dass du einiges an Sitzfleisch brauchst, bis auch das letzte Tutorial durch ist. Doch angesichts der grandios erzählten Story ist dies ein Nachteil, der nicht so sehr zu Buche schlägt.

Positiv

  • Epische Geschichte
  • Grandioser Soundtrack
  • Wird nie langweilig

Negativ

  • Zu viele Tutorials
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Xenoblade Chronicles 3 Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2022-07-29 20:30:11
Vermarkter Nintendo
Wertung 9
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