Jetzt schreiben wir 2022 und mit Triangle Strategy erscheint das nächste Square Enix-Game, das eine grandiose Pixeloptik liefert. Doch ist dies kein reines Rollenspiel, sondern mehr ein Taktik-RPG, welches den Vergleich mit Genre-Legenden Final Fantasy Tactics und Tactics Ogre nicht zu scheuen braucht.
Die Story des Spiels findet auf dem Kontinent Norzelia statt. Hier sind Salz und Eisen seltene Rohstoffe, weshalb lange Zeit die drei Königreiche Glenbrook, Aesfrost und Hyzante sich deswegen gegenseitig bekämpften. Doch vor 30 Jahren wurde Frieden geschlossen, ein Friede, der jetzt durch die Hochzeit von Prinz Sereona Wollfort (Glenbrook) mit Prinzessin Frederica Aesfrost, weiter zementiert werden soll. Doch es kommt alles anders, als gedacht und schon bald befindet sich der Protagonist in einem Krieg, der über das Schicksal des Kontinents entscheiden wird.
Zugegeben: Die Geschichte von Triangle Strategy ist alles andere als leicht zu verdauen oder gar zu überschauen. Es gibt hier viele verschiedene Allianzen und Plots, die noch dazu stellenweise etwas langatmig erzählt werden. Doch wer sich darauf einlässt, der wird von der Erzählung gefangen genommen und kann nicht mehr loslassen. Das liegt vor allem den Figuren, die einem im Laufe des Spiels ans Herz wachsen. Dazu zählt unter anderem auch Prinzessin Frederica Aesfrost, die zwar von blauem Blute ist, aber gleichzeitig ebenfalls eine Rosellan ist, ein unterdrücktes Volk, das Sklavenarbeiten abrichten muss. Vor allem zu Beginn fragt sie jedes Mal, ob es ihrem jeweiligen Gegenüber denn nichts ausmache, dass sie zu jenem Volk gehöre. Es ist erstaunlich, wie gut dieses Thema behandelt wird und sich auch aufs Ende auswirkt.
Du befindest dich also in Triangle Strategy in einer bunten, vielfältigen und herausfordernden Welt. Die sich in bestimmten Momenten erkunden lässt. Das sind dann kleine Karten, auf denen du frei mit den Leuten reden kannst oder die Häuser erforschen kannst. Klar, das ist jetzt keine offene und frei erkundbare Welt, wie es in anderen Rollenspielen der Fall ist. Aber andererseits musst du bedenken, dass das Game eben auch ein Taktik-RPG ist, dass durch eine dichte Story und ein packendes Gameplay begeistern will. Und nicht durch eine Spielewelt, in der der Spieler von Beginn an in die entlegensten Winkel reisen kann.
Zunächst einmal sei gesagt, dass wer sich einfach so in Auseinandersetzungen stürzt, der wird schnell das Zeitliche segnen. Sogar im Anfangskampf, der Tutorialauseinandersetzung kann es schnell passieren, dass eine Spielfigur das Ende nicht erlebt. Zwar war das kein permanenter Tod, aber es zeigt deutlich, dass der Schwierigkeitsgrad von Triangle Strategy zumindest herausfordernd ist, wenn auch nie unfair.
Manches davon mag einem erfahrenen Spieler bekannt vorkommen. Doch die Präsentation von allem sowie die, wie bereits erwähnt, herausfordernden Auseinandersetzungen, sorgen dafür, dass das Gameplay eher anziehend als abstoßend wirkt. Und dazu kommen dann noch die Grafiken und der Sound.
Die Optik des Games ist unglaublich. Ocotpath Traveller war ja schon damals genial, doch hier wurde noch mal gefühlt eine Schippe draufgelegt. Die Atmosphäre des Spiels wird durch Lichteffekte verstärkt und die Figuren haben in der Pixeldarstellung soviel Charme, dass sie lebendig wirken. Und der Soundtrack ist nicht minder umwerfend. Die Melodien reißen mit und sind nie unpassend. Für mich einer der besten Scores dieses Jahres.
Triangle Strategy ist ein Spiel, dass einen, wenn man sich darauf einlässt, mit reißt. Die Story mag stellenweise etwas langatmig erzählt zu werden, ebenso wie manchen Spieler auch die Tatsache negativ aufstößen dürfte, dass man die Spielewelt nicht frei erkunden dürfte. Doch dem gegenüber steht eine umwerfende Optik, ein fantastischer Soundtrack und ein Taktik-RPG, dass Fans von solchen Titeln begeistern dürfte. Wer dieses Genre mag oder es näher kennenlernen möchte, dem sei dieser Switch-Titel empfohlen.