Pikmin 2 im Test

GameCube

Als der aus Teil 1 bekannte Captain Olimar auf seinen Heimatplaneten zurückkehrt, erfährt er, dass sein Arbeitgeber bankrott ist und einen Kredit über 10.000 Poko aufnehmen musste. Um das aufgerissene Finanzloch in der Firmenkasse zu stopfen und um damit seinen Arbeitsplatz zu retten, reist er mit seinem Assistenten Louie zurück zum Pikmin Planeten. Dort hofft er weitere Schätze bergen zu können, um den Kredit zurückzuzahlen.

Pikmin_2_10Am Spielprinzip tat sich seit dem Vorgänger nicht viel. Ihr macht euch noch immer die kleinen Pikmin untertan und versucht mit deren Hilfe Schätze zu bergen. Die erste Frage, die dabei auftritt, lautet natürlich: „Was will ich mit Pikmin 2, wenn ich den ersten Teil schon habe?“ . Die Verbesserungen an dem Game liegen eher im Detail und es gibt nichts Grundlegendes. Wer also eine revolutionäre Weiterentwicklung des alten Spielprinzips erwartet, wird enttäuscht sein. Aber warum sollte man auch eine solch erfolgreiche Idee ändern?

Dabei gilt es, schwierige Hindernisse und gefährliche Gegner zu überwinden. Neu hinzugekommen sind aber zum Beispiel zwei Pikmin Sorten. Weiße giftige und lila stämmige Pikmin unterstützen dich von jetzt an. Beide haben, wie bereits die Sorten aus Teil 1, spezielle Fähigkeiten, die es zur richtigen Zeit am richtigen Ort einzusetzen gilt. Während die blauen, gelben und roten aus Zwiebeln sprießen, müssen die beiden neuen Arten aus Pflanzen gezüchtet werden. Man wirft also einen roten Pikmin in eine weiße Pflanze und heraus kommt ein giftiger Weißer mit großen roten Augen.

Neu ist ebenfalls die Möglichkeit jetzt Höhlen zu erkunden. Ihr springt mit euren Pikmin zusammen in ein Höhlenloch und durchkämmt die unterirdischen Gänge und Hallen nach Schätzen. Meist wartet am Ende noch ein fieser Endgegner auf euch, den es mit der richten Taktik zu besiegen gilt. Das klingt zwar im ersten Moment nicht sonderlich anspruchsvoll, entwickelt sich aber im Verlauf des Spiels zur Hauptschwierigkeit. Denn ihr könnt nur eine begrenzte Anzahl Pikmin mit hinunter nehmen und es gibt dort keine Möglichkeit neue Pflanzenwesen aus Zwiebeln zu züchten.

Pikmin_2_15Weitaus interessanter, als diese Neuerungen, ist der frisch hinzugekommene 2-Spieler-Modus. So könnt ihr euch jetzt mit einem Mitspieler auf dem Bildschirm messen oder gemeinsam die weitläufigen Areale erkunden. Neben einer großen Auswahl von Arenen stehen ebenso mehrere Spielmodi zur Verfügung, wie zum Beispiel das Sammeln oder selbst Stehlen von gegnerischen Murmeln. Zwar ist das Gameplay von Pikmin 2 recht einfach und man freundet sich auch schnell mit der Steuerung an, jedoch werden sich Anfänger mit dem Multiplayer-Modus überfordert fühlen. So geht es hier doch weitaus hektischer zu, als noch in den ersten 2-3 Stunden im normalen Spielverlauf. Ein Action-Feuerwerk à la Mario Kart darf man allerdings nicht erwarten. Es handelt sich trotz zügigem Spieltempo noch immer um ein Strategie-Game. Nichtsdestotrotz ist der 2-Spieler-Modus wiederholt eine Runde wert.

Wie bei jedem ordentlichen Strategiespiel wird man vor der eigentlichen Action erst einmal mit einem Tutorial versorgt. Für Kenner des ersten Teils mag dies eher überflüssig und nervtötend sein, für Neueinsteiger aber sicherlich empfehlenswert. Dabei versuchten die Entwickler zwar, diese Einführung flüssig in den Spielverlauf einzubinden. Eine gelungene Kombination aus beidem, wie zum Beispiel im Spiel Yager für die Xbox, gibt es allerdings nicht. Plötzlich auftauchende Sprechblasen, die erst mühselig weggeklickt werden müssen, bleiben dem Spieler nicht erspart. Da das allerdings nur in den ersten 15 Minuten des Games passiert, tut es dem Spielvergnügen keinen Abriss. Leider musste ich feststellen, dass das Tutorial manche Tricks und Kniffe bewusst auslässt. Zwar lässt sich Pikmin 2 trotzdem problemlos zocken. Wer aber alles genau im Griff haben will, dem bleibt es nicht erspart, sich ebenfalls die Spielanleitung gründlich durchzulesen.

Pikmin_2_32Entscheidend bei einem Spiel dieses Genres ist natürlich der Schwierigkeitsgrad. So erscheint das Gameplay anfangs recht gemächlich, zumal der aus dem Vorgänger bekannte Zeitdruck in Pikmin 2 komplett weggefallen ist. Nach 3-4 Stunden effektiver Spielzeit erlebt man aber sein blaues wunder. Da die Pikmin nur am Tage den Planeten erkunden können und sich nachts in ihre Zwiebeln oder in eure Raumkapsel verdrücken, gilt es bei Tageslicht alle wichtigen Aufgaben gelöst zu haben. So benötigt man für größere Vorhaben meist einen ganzen Tag, wobei es anschließend noch knapp wird, früh genug vor Sonnenuntergang an der Raumfähre zu sein, damit ihr keine Pikmin zurücklassen müsst.

Pikmin 2 kommt Nintendo typisch mit einer wahren „Knuddeloptik“ daher. Alles ist bunt und leuchtet und glänzt. Captain Olimar und Louie sind putzige kleine Kerlchen mit Glaskugeln als Raumhelme und einer bunten Antenne auf dem Kopf. Ebenso sind die Pikmin mit viel Liebe zum Detail erstellt worden und witzige Animationen gibt es, soweit das Auge reicht. In jedem Moment des Spiels hat man den Eindruck, sich wirklich in einer lebendigen Welt zu bewegen. Wasser plätschert, fette Raupen naschen an Früchten, Schmetterlinge fliegen umher und der Wind weht euch um die Nase. Technische Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger, gibt es allerdings weniger. Hier tat sich leider viel zu wenig. Ob dies jetzt am mangelnden Interesse der Entwickler oder an den natürlichen Grenzen des GameCube liegt, bleibt im Dunkeln verborgen. Dennoch ist die Grafik ein Paradebeispiel für die oftmals unterschätzte Rechenleistung des kleinen lila Würfels. 9 von 10 Punkten!

Pikmin_2_40Halleluja, endlich ein Titel, bei dem man den Dolby Prologic 2 Sound des GameCube bewusst zu hören bekommt. Man kann mittlerweile gut heraushören, ob etwas vor oder hinter einem passiert. Das mag in diesem Genre keine allzu große Bedeutung haben, aber ich wollte es an dieser Stelle trotzdem einmal lobend erwähnen. Der Spieler wird mit vielen witzigen Sounds und sehr schöner Musik beglückt. Hier gibt, wie das für Nintendo üblich ist, absolut nichts zu meckern. Auch hier von mir 9 von 10 Punkten.

10 Minuten – nicht mehr und nicht weniger Zeit benötigt ein Pikmin Neuling um die genial simple Steuerung zu erlernen. Ihr steuert eure beiden Hauptcharaktere und damit ebenfalls den Cursor selbstverständlich mit Hilfe des Analogsticks. Mit dem A-Button werft ihr eure Pikmin und mit B betätigt ihr die Pfeife, mit der Captain Olimar seine Pikmin zusammentrommelt. Es wird nur dann etwas schwierig, wenn es darum den Cursor auf einen bestimmten Punkt im Spiel zu platzieren, da der Stick doch recht ungenau arbeitet. Ob dies jetzt an der eher mittelprächtigen Qualität des Nintendo Controllers liegt oder an dem Spiel selbst sei einmal dahin gestellt. Trotzdem von mir volle 9 von 10 Punkten.




Alexander meint:

Alexander

Pikmin 2 ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Wer diesen bereits mochte, kommt nicht drum herum, sich diese ebenfalls zuzulegen. Insgesamt erwartet den Spieler eine solide Fortführung ohne große technische Verbesserungen, dafür aber eine Menge spielerischer. Und genau darauf kommt es ja im Endeffekt auch an. So kann ich ruhigen Gewissens eine absolute Kaufempfehlung für den Titel aussprechen. Das perfekte Game für kalte Wintertage gemütlich vor dem Fernseher!

Positiv

  • Gelungene Fortsetzung
  • Neue Pikmin

Negativ

  • Technich keinerlei Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger
Userwertung
8.8125 8 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Alexander hat sich auf Captain Olimars Spuren begeben und Pikmin 2 getestet. Pikmin 2 Als der aus Teil 1 bekannte Captain Olimar auf seinen Heimatplaneten zurückkehrt, erfährt er, dass sein Arbeitgeber bankrott ist und einen Kredit über 10.000 Poko aufnehmen musste. Um das...

  • von MC_IRC:

    Man ich war ja zwei Monate nicht Online..! Muss mich erst wieder einleben! ...

  • von Cab Calloway:

    thx fandis ! wenigstens einer, der aufgepasst hat!...

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Pikmin 2 Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2005-08-08
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.5
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