Die Story verhält sich folgendermaßen: Nachdem vor sieben Jahren Pioneer 1 auf die Reise geschickt wurde, um eine neue Welt zu finden, auf der man menschliches Leben führen kann, da die Verhältnisse auf dem eigenen Planeten unwirtlich wurden, ist nun die Pioneer 2 auf dem Weg zum Planeten Ragol, wo die Pioneer 1 wartet. Ragol ist ein erdähnlicher Planet, der laut den Meldungen der Pioneer 1 ein Paradies ist. Jedoch überschlagen sich bei der Ankunft auf Ragol die Ereignisse: eine gewaltige Explosion erschüttert die Oberfläche des Planeten und jeder Kontakt zur Pioneer 1 bricht unverzüglich ab. Und hier tritt man nun ins Spiel. Man erhält vom Kommandanten der Pioneer 2 den Auftrag, die Oberfläche zu erkunden, um herauszufinden, was passiert ist.
Bevor Ihr loslegt, müsst Ihr euch einen Charakter erstellen. Dabei könnt Ihr aus den Klassen Ranger, Hunter oder Force wählen. Jede der Klassen verfügt über weitere mögliche Charaktere mit spezifischen Eigenschaften. So ist ein Racast mit vielen HP gesegnet, er verfügt aber nicht über die Möglichkeit, Techniken anzuwenden. Bei den Huntern sind die Verhältnisse zwischen HP und TP ausgeglichen, während die Forces mit Techniken aufwarten können, die es in sich haben.
Wenn Ihr Euren Charakter erstellt habt, geht es auch schon los. Die aus den Dreamcast-Vorgängern bekannten Level findet Ihr in Episode 1. In Episode 2 findet Ihr Euch wiederum in einem anderen Bereich der Pioneer wieder und erforscht auch andere Bereiche auf Ragol. Neue Areale und Gegner erwarten Euch. Mit jedem Gegner, den Ihr plättet, sammelt Ihr Experience und werdet stärker. Level für Level. Habt Ihr Euch im Normalmodus bis zum Endboss durchgekämpft und diesen ins Jenseits befördert, so habt ihr ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, auch im 'Hard'-Modus weiter zu fighten. Ab Level 40 wird es 'Very Hard', ab Level 80 'Ultra Hard'. So könnt Ihr Euch bis auf Level 200 emporarbeiten.
Dies jedoch müsst ihr nicht alleine tun. Wie beim Dreamcast-Original könnt Ihr online mit bis zu drei weiteren Spielern in Episode 1 oder 2 auf Jagd gehen. Dazu stellt Nintendo ein 56k-Modem und für DSL-User sogar einen Breitbandadapter (BBA) zur Verfügung. Die Hardware eingesteckt, kurz die Verbindung hergestellt und schon geht es los. Aber nicht zu vergessen, Ihr müsst, um online spielen zu können, im Besitz einer gültigen 'Hunters Licence' sein. Diese erhaltet Ihr auf der Homepage von SEGA: playsega.com! Die Lizenz kostet Euch 8,95€ inklusive 30 Tage gebührenfreiem Onlinespaß. Allerdings ist hierzu eine Kreditkarte erforderlich, um diese Lizenz erwerben zu können.
Habt ihr diese Lizenz, so könnt Ihr wie auch beim Original mit Spielern aus aller Welt zusammen spielen. Solltet Ihr allerdings Probleme haben mit fremden Sprachen, wie zum Beispiel mit Japanisch, so könnt ihr das im Spiel integrierten Chatsystem nutzen, welches vorgefertigte Satzbauteile in die in PSO gängigsten Sprachen übersetzt. So könnt Ihr euch mühelos mit Engländern, Japanern und auch Franzosen unterhalten, ohne dass einem ein Wort entgeht.
Um mit den Spielern aus aller Welt sprechen zu können, hat das SonicTeam eine Softwaretastatur ins Spiel integriert. Dass diese sehr umständlich zu bedienen ist, das haben solche Features meist an sich. Es gibt aber als Alternative das japanische ASCII-Board, welches auch mit lateinischen Schriftzeichen versehen ist und eine Mischung aus Joypad und Keyboard ist, jedoch nur über Importeure für knapp 100€ zu erwerben ist. In Kürze soll es von Datel eine Tastatur zum Preis von 30€ geben, die weitaus günstiger daherkommt als das schmucke Stück aus Asien. Wer nicht in der Lage ist, sich eine Hunters Licence mangels Kreditkarte zu erwerben, der ist trotzdem nicht auf sich alleine gestellt. Mit drei weiteren Freunden kann man via Splitscreen auch auf die Jagd gehen.
PSO ist vom Spielprinzip ein Game im Stil von Diablo, allerdings nur spielerisch. Grafisch taucht Ihr in eine bunte, farbenfrohe und manchmal auch recht düstere Welt. Das Game bringt vor allem online eine Menge Spaß, ich persönlich habe allein zu Dreamcast-Zeiten etwa 700 Stunden online zugebracht. Auf dem Cube wird das wohl auch darauf hinauslaufen. Sollte Euch also mal ein kleiner Force mit sonicblauen, stacheligen Haaren über den weg laufen und auf den Namen :megasonic: hören, so ist das meiner einer.
Grafisch basiert das Spiel auf der Dreamcast-Version. Es wurde natürlich der neuen Hardware angepasst. So ist der Schatten der Figur animiert, die Pop-Ups minimiert, desweiteren wirken die Levels inzwischen doch plastischer. Und neue Dungeons sind in Episode 2 hinzugekommen, die grafisch wirklich schön anzusehen sind. Wenn da nicht immer die störenden Viecher wären, die einem dauernd nach dem Leben trachten, so möchte man sich an manchen Stellen einfach hinstellen und die Aussichten genießen.
Was den Sound betriftt ist alles beim alten geblieben, was Episode 1 betrifft. Ob Musikuntermalung oder Effekte. Für Episode 2 gibt es eigene Musikstücke, die dem Soundtrack hinzugefügt wurden. Ansonsten wurden hier die Effekte belassen. Der Soundtrack von PSO hat sowieso einen eigenen Charme. Die Soundtrack-CD´s, die auch über einschlägige Händler zu erwerben sind, finden nicht umsonst einen guten Absatz.
Die Spielbarkeit des Games hat nun wirklich jede Menge an Positivem hinzu gewonnen. So hat das SonicTeam auch aus Fehlern des Originals gelernt. Hunter können so zum Beispiel nicht mehr alle Techniken erlernen, während eben jene Techniken bei Force Spielern weitaus effektiver wirken. Somit werden auch die Stärken der Gruppen hervorgehoben, was sich auch im gemeinsamen Kampf online beweist. Die Steuerung und auch das Menü wurden von der Dreamcast PSO V2 Version übernommen und grafisch etwas modifiziert. Aber weder für Einsteiger, noch für alte PSO Cracks, ist es schwierig sich hier zurecht zu finden.
written by Christian Roth, © neXGam
Phantasy Star Online ist das erste Konsolenspiel, das es geschafft hat, eine echte Community zu erschaffen. Die Cube-Version ist nicht nur eine aufgepeppte DC-Version, sie bietet dem Spieler mit Episode 2 auch Neuland und merzt einige Fehler des Originals aus. Fans des SEGA-Hits greifen hier bedenkenlos zu. Fans, die auf Hack and Slay stehen ebenso und die andern sollten es zumindest mal mit ein paar Freunden im Team anspielen.