Batman: Vengeance im Test

Designer eines Batmanspiels zu sein ist eine dankbare Aufgabe. Denn man kann jeden Blödsinn als Gimmick einbingen und niemand beschwert sich. Auch bei Batman Vengeance sind haufenweise Gimmicks integriert: Ob Batgrapple zum Erklimmen von schwindelerregenden Höhen, der Batarang zur Abwehr feindlicher Angriffe, Blitzbomben oder das Batmobil. Von Level zu Level kommen immer neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände dazu. Die Beherrschung über Batman und seine Gimmicks verlangt Eingewöhnung, klappt dann aber problemlos.

Per A- und B- Button verteilt ihr Tritte und Schläge und mehr muss man nicht wissen. Immer auf die Zwölf! Die Story spielt überwiegend auf den Hochhäusern von Gotham City. Auch wenn besonders Batman selbst und die Schauplätze gut animiert wurden, war ich von der Optik enttäuscht. Das aus dem GameCube weit mehr herauszuholen ist, beweisen Spiele wie Star Wars Rogue Leader oder Wave Race Blue Storm.

Das war aber nur meine einleitende Kritik. Denn der größte Schwachpunkt der Comicumsetzung kommt jetzt: die Kameraführung. Vergesst alles, was ihr bis jetzt an miesen Kameraeinstellungen kennt! Dieses Game stellt alles in den Schatten. Obwohl die gesamte Story keine unlösbaren Aufgaben beinhaltet, stürzte ich unzählige Male in die Abgründe und Schluchten der Hochhäuser. Die Kameraführung war zu 90 Prozent an den Abstürzen schuld. Ach und warum wird der Rumbleeffekt nicht genutzt, wenn sich schon die Möglichkeit dazu bietet?

Aber natürlich gibt es auch Positives zu berichten: besonders die sparsame Ausnutzung der Memory Card (neun Blöcke) und die toll animierten Helden sind auf jeden Fall einen Blick wert. Die Bewegungsmöglichkeiten der Fledermaus sind ansehnlich: Batman springt, rennt, schleicht an Wänden entlang und schwingt sich durch die Gassen der einzelnen Spielebenen.

An gewissen Stellen dvon Batman Vengeance besteht nicht nur die Möglichkeit auf das Batmobil, sondern auch auf das Batplane zurückzugreifen. Außerdem kann sich Bruce Wayne alias der dunkle Ritter in kniffligen Situationen auf fünf Supermoves verlassen,  um brenzlige Situationen zu meistern.

Also trotz verhunzter Kamera brauchbar? Ich votiere für nein, denn mir war das Action-Adventure (Fokus: Action) eindeutig zu anspruchslos und vorhersehbar. Erfreulich fand ich die eingedeutschten Bildschirmtexte (Synchro ist Englisch) und der Dolby Surround Unterstützung, auch wenn der Soundtrack nie richtig zündet und in meinen Augen viel Potenzial verspielt.