Frisch von zu Hause ausgezogen, begibt sich das Alter Ego des Spielers frohen Mutes in eine neue Stadt. Leider habt ihr nicht viele Sternis (die Währung) in der Tasche. Und so könnt ihr von Glück sagen, dass ihr unterwegs im Zug einen netten Begleiter trefft, der sich bereit erklärt, bei der Wohnungssuche zu helfen. Über ihn geratet ihr an den windigen Waschbären Tom Nook, der euch eine Bruchbude auf Kredit (immerhin stolze 20.000 Sternis!) überlässt, wobei ihr die restlichen Schulden anschließend bei ihm im Laden abarbeiten sollt.
Das Traurige an der Sache ist nicht nur der ausbeuterische Stundenlohn bei Nook, sondern dass ihr auf den eigensinnigen Geschäftsmann angewiesen seid. Denn er ist der »Waschbär-für-alles« in dem kleinen Kaff: Architekt, Händler und Kredithai zugleich. Gerade um sein reichhaltiges Warenangebot werdet ihr später nicht umher kommen. So findet ihr neben zahlreichen Tapeten und Böden für die eigenen vier Wände ebenfalls äußerst nützliche Gegenstände wie z. B. eine Schaufel, um damit auf archäologischen Spuren nach Fossilien zu graben.
Eine Spezialität von Animal Crossing ist, dass es komplett in Echtzeit abläuft. Es bedient sich der internen Uhr des GameCube. Ist es bei euch 14 Uhr, so ist es auch in eurer Spielstadt 14 Uhr. So haben Nook und das Post-Büro z. B. nur zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet. Dazu kommt, dass die Lichtverhältnisse der Tageszeit angepasst werden. Seid ihr erst um 12 Uhr mittags in der Kleinstadt, kann es durchaus sein, dass einer eurer Freunde euch darauf anspricht, dass ihr nicht so lange schlafen solltet. Und besucht ihr die Provinzstadt einige Tage nicht, so sind die Kumpels beleidigt und reden nicht mehr mit euch – eventuell machen sich sogar Kakerlaken in der Wohnung breit.
Durch die Übereinstimmung mit der inneren Uhr treten allerdings noch andere nette Dinge auf. So wechseln z. B. die Jahreszeiten im Spiel. Außerdem existiert ein fester Event Kalender. Dadurch könnt ihr Feste mit euren tierischen Kumpanen feiern, wie z. B. Weihnachten, Silvester, Valentinstag, usw. Aber ebenso Animal Crossing interne Veranstaltungen wie der Geburtstag des Bürgermeisters, das Angel Turnier oder Sportveranstaltungen stehen im Jahresweiser. So gibt es in der bunten Welt von Animal Crossing immer was zu tun und nur selten Langeweile. Im Laufe der Zeit wächst eure virtuelle Heimat übrigens. Neue Tiere ziehen ein, Besucher kommen vorbei, fahrende Händler durchqueren die Straßen und vieles mehr.
Aber kommen zu einem echten Knackpunkt, nämlich der Optik. Ja, ich kann die ganzen verwöhnten Xbox Besitzer schon hören: »Öh - das sieht ja aus wie ein N64 Spiel!«. Mag sein, dass die Grafik mit nur geringen Abstrichen auch auf dem guten alten Nintendo64 möglich ist. Ursprünglich erschien Animal Crossing in Japan auf dem N64 und erst acht Monate später auf dem GameCube. Die Fähigkeiten des GameCube werden auf keinen Fall genutzt. Trotzdem muss ich eine Lanze für Animal Crossing brechen. Die Darstellung ist einfach »japanisch«, mit wunderbar kreischenden Farben und einem abgedrehten Design. Zudem wurde die Mimik der Bewohner sehr liebevoll gestaltet. Eventuell macht sogar dieser etwas spartanische, aber hippe Look des Spiels seinen Reiz aus. Ich kann behaupten nie etwas vermisst zu haben!
Übrigens wird das Spiel gemeinsam mit einer 59 Blöcke Memory Card ausgeliefert, was auch durchaus Sinn ergibt, da der Titel stolze 57 davon für einen Speicherstand in Beschlag nimmt. Trotzdem ein netter Zug von Big N.
Animal Crossing im Test

Lange mussten PAL-Zocker um den Release von Animal Crossing zittern. Erst angekündigt, dann gecancelt und jetzt erreicht uns doch einer der kuriosesten GameCube Titel. Worum geht es in dem Game, dass es schaffte, so einen Aufruhr zu verursachen?
Sebastian meint:
Götz meint:

Mit der Entscheidung, Animal Crossing außerhalb Japans zu releasen vollbrachte Nintendo eine Tat, für die ich ihnen noch lange dankbar sein werde. Es ist ein absolutes Ausnahmespiel und für diejenigen, die sich an außergewöhnliche Sachen ran wagen schon jetzt einer der besten Cube Titel. Innovativ, abgedreht, superstylish, und voller Charme – ganz klar ein Must Have. Kaufen!
Positiv
- Total neue Idee
- Klasse Sound
- Mitgelieferte Memory Card
Negativ
- Kein simultaner Multiplayer
- Schwache Optik
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von Civilisation:
Ich glaube heute ist eine Nintendo-Konsolen ohne ein Animal Crossing nicht mehr vorstellbar. Dabei fing alles damals mit dem GameCube an. Zeit, wieder einen Blick auf Gregorys und Sebastians Rezension zu werfen. Animal Crossing Lange mussten PAL-Zocker um den Release von Animal...
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von DinoHeli:
Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Denn um den Player zu nutzen, musst Du ja immer erst die Gameboy Player Disc starten. Und das geht ja nicht, während Du Animal Crossing zockst, weil dann ja stattdessen die Animal Crossing DVD im Cube ist....
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von Nirwana:
Ist es mit dem Gameboy Player für den Cube möglich auf die Insel zu kommen um sich ein Paar Kokosnüsse zu besorgen, oder funzt das nur mit nem richtigen GBA?
Der PAL-Release dauerte Ewigkeiten. Ich bin Nintendo trotzdem dankbar, dass man die Bitten der Fans erhörte. Animal Crossing ist einfach ein ....ganz anderes Spielerlebnis, als man es sonst gewöhnt ist. Nur wer eine fortlaufende, lineare Handlung und „westliches“ Design vorzieht, lässt besser die Finger davon. Alle anderen sollten das jetzt schon zum Kulttitel avancierte Animal Crossing auf keinen Fall vermissen!!!