Tennis im Test

GameBoy
Im Volksmund galt Tennis schon immer als Sportart der Reichen und Schönen. Diesem Vorurteil entgegenwirkend veröffentlichte Nintendo 1989 Tennis für den GameBoy. Nun konnte jeder seinen ganz eigenen Tennisplatz bequem in der Hosentasche mit sich herumtragen. Wir haben für euch den gelben Filzball übers Netz gepfeffert. Wie sich das Game dabei geschlagen hat und was vom Tennisball noch übrig ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Tennis als waschechte Simulation zu bezeichnen wäre wohl etwas gewagt. Denn eine solche wäre mit der damaligen Hardware wohl kaum machbar gewesen. Nichts desto Trotz handelt sich auch nicht wirklich um ein Arcade-Game. Eine gelungene Mischung und eine angepasste Steuerung zeichnen das Spiel aus.

Es wäre kein wirkliches Nintendo Spiel, wenn nicht auch Mario seinen Weg auf das Modul gefunden hätte. Als Schiedsrichter sichert der sympathische Klempner von seinem Hochsitz aus den korrekten Ablauf des Spiels. Schlägt man den Ball zum Beispiel ins Aus, wird Marios Gesicht, gezeichnet von einem ermahnenden Blick, in einer der Bildschirmecken eingeblendet. Wirklich steuern kann man Nintendos Maskotchen allerdings nicht, sondern nur die beiden Kontrahenten auf dem Feld.

Dabei unterstützt Tennis lediglich 1:1-Matchs. Wer mehr als einen Kontrahenten auf dem Feld erwartet, wird enttäuscht. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil der Bildschirm einfach zu klein wäre, um vier Spieler gemeinsam abzubilden und gleichzeitig noch die Übersicht zu garantieren. Ebenso bietet das Spiel vier Schwierigkeitsstufen, die sowohl bei Anfängern, als auch bei Profis, für genügend Herausforderung sorgen sollten. Wirklicher Spielfluss entsteht aber erst ab der zweiten Stufe.


Eine Funktion die nur in verhältnismäßig wenig Spielen für den GameBoy Verwendung fand, war das Systemlink. Mit Hilfe eines GameBoy Linkkabels ließen sich so problemlos zwei Handhelds miteinander verbinden um entweder gegen- oder miteinander zu spielen. Auch Tennis bietet Systemlink-Support. Dadurch können zwei menschliche Spieler gegeneinander antreten. Voraussetzung ist natürlich, dass beide im Besitz eines GameBoys und eines Tennis-Moduls sind. Wer das ewige KI-Besiegen satt hat und sich noch mal nach etwas Abwechslung auf dem Tenniscourt sehnt, dem sei diese Funktion wärmstens ans Herz gelegt. Doch auch Singleplayer kommen voll auf ihre Kosten.



Grafik:
Spektakuläre Effekte oder riesige Monster darf man bei einem Tennisspiel selbstverständlich nicht erwarten, weshalb man auch davon ausgehen kann, dass die GameBoy Hardware mit Tennis noch lange nicht an ihre Grenzen getrieben wird. Trotzdem bekommt der Spieler ein einwandfreies Spielvergnügen präsentiert. Die Animationen überzeugen zwar nicht gerade durch detaillierte Ausarbeitungen, erfüllen aber ihren Zweck. Alles in Allem gibt es an der der Grafik des Spiels absolut nicht zu bemängeln.


Sound:
...Flop... ...Flop... ...Flop... Neben den Geräuschen des Tennisballs bekommt man selbstverständlich auch noch anderes auf die Ohren. Viel ist das allerdings nicht. So lassen sich die in Tennis integrierten Soundeffekte sicherlich an zwei Händen abzählen. Die Hintergrundmelodie, so unterhaltsam sie auch sein mag, bleibt immer gleich, dazu kommt noch Applaus, ein Effekt für den Volley-Schlag, ein ermahnender Sound, wenn man den Ball versehentlich ins Aus geschlagen hat und, wie eben bereits erwähnt, ein Geräusch für das Auftreffen des Balls auf dem Schläger. Zusammen mit dem Sound für das Pausen und Start Menü kommt man nicht mal auf zehn verschiedene Effekte oder Songs. Selbst für damalige Verhältnisse ist das extrem mickrig.

Steuerung:
Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Man scheucht den Spieler mit dem Steuerkreuz problemlos über den Platz. Mit A pfeffert man die Bälle übers Netz, der B-Knopf sorgt für einen hoch angesetzten Volley. Die Flugrichtung des Balls kann man nach dem Abschlag nur noch etwas mit dem Steuerkreuz korrigieren. Leider bewegt sich der Spieler unabhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad etwas zu träge über den Court, wodurch man manche Bälle einfach nicht mehr erreichen kann. Das mag etwas mit dem Wunsch der Entwickler zu tun haben, mehr Realismus ins Spiel zu bringen, sorgt beim Spieler selbst letztendlich aber teilweise für Frustmomente.

Alexander meint:

Alexander

Mit Tennis kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Das Gameplay stimmt, die Grafik fängt das Szenario bestens ein und selbst für Zwei-Spieler-Action ist gesorgt. Mit vier Schwierigkeitsstufen, an welchen selbst erfahrene Button-Akrobaten verzweifeln können, bietet das Game genügend Langzeitmotivation. Für ein Spielchen zwischendurch ist Tennis geradezu prädestiniert. Fans des Sports kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten! 

Userwertung
8.25 2 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Tennis Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 1989
Vermarkter Nintendo
Wertung 7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen