Mario, Nintendos allseits bekanntes Firmenmaskottchen, hat eine große Vergangenheit hinter sich. Seit nunmehr über 20 Jahren tummelt sich der schnauzbärtige Klempner auf allen erdenklichen Nintendo-Plattformen und symbolisiert wie kaum eine andere Figur das Thema Videospiele. Heute wollen wir einen Blick auf eines dieser vielen Mario-Abenteuer werfen, nämlich Super Mario Land für den Game Boy aus dem Jahre 1989.

Bei Super Mario Land handelt es sich um eines der ersten Spiele für den erfolgreichen Handheld und ein klassisches Jump'n'Run. Ihr schlüpft in die Rolle von Mario und erkundet insgesamt 12 Level, die in 4 unterschiedliche Szenarien (á 3 Stages) aufgeteilt sind. Am Ende jedes Szenarios wartet ein kniffliger Boss-Gegner auf euch, außerdem wird die minimalistische Story um die Entführung der Prinzessin Daisy "weitergeführt".
Das Spielprinzip könnte simpler kaum sein: ihr steuert den pummeligen Italiener seitwärts durch die Levels, sammelt Punkte in Form von Münzen ein, erledigt Gegner, indem ihr ihnen auf den Kopf springt und absolviert Geschicklichkeitspassagen. Letztere bestehen hauptsächlich aus dem Springen zwischen (sich bewegenden) Plattformen und dem Ausweichen vor Fallen.

Eine bedeutende Rolle haben die in den Levels versteckten Power-Ups: Sammelt ihr einen Pilz ein, verwandelt sich Mario zu Super Mario, sprich er wird größer und stärker (er kann z.B. Blöcke zertrümmern). Schaden nehmt ihr durch Berührung mit den Gegnern, in Marios ursprünglicher Form verliert ihr bei Kontakt sofort ein Leben, als Super Mario schrumpft ihr jedoch nur wieder zusammen. Eine weitere wichtige Verstärkung ist die Feuerblume. Habt ihr diese gefunden und aufgenommen, kann Mario Feuerbälle verschießen, die wie wild durch die Gegend sausen und Feinde aus dem Weg räumen. Solltet ihr einen Stern einsammeln, ist Mario für kurze Zeit unverwundbar und kann seine Gegner (u.a. Spinnen, Fische und überdimensionale Fliegen) mit Leichtigkeit erledigen.
Da der Klempner mehrere Leben zur Verfügung stehen hat, werdet ihr nach dem Sturz in einen Abgrund oder nach einer Feindberührung an den letzten Checkpoint des Levels zurückgesetzt. Die begehrten Leben erhaltet ihr, wenn ihr 100 Münzen eingesammelt, sie in den Levels in Form eines Herzens aufgesammelt oder am Ende einer Mission in einem Bonus-Spiel gewonnen habt.
Auch die Steuerung dürfte euch nicht mit Komplexität überfordern. Mit dem Steuerkreuz bewegt ihr Mario, ein Druck auf A lässt ihn springen und mit B sprintet ihr oder schießt einen Feuerball ab. Am oberen Bildschirmrand könnt ihr jederzeit Informationen über euren derzeitigen Punktestand, die Anzahl an Leben, die Welt, in der ihr euch befindet und die Zahl der eingesammelten Münzen einsehen. Außerdem läuft ein Counter mit Punkten ab, der am Ende des Levels (abhängig davon, wie lange ihr für die Mission gebraucht habt) zu eurem Punktekonto addiert wird. Für 100.000 eingesammelte Punkte erhaltet ihr, falls alle Leben aufgebraucht sind, ein Continue.
Der größte Schwachpunkt des Spiels ist mit Sicherheit die Tatsache, dass ihr im Falle des Scheiterns nochmal ganz von vorne beginnen müsst. Eine Auswahl zwischen den einzelnen Levels ist nicht möglich, außerdem werden, wenn ihr euren GameBoy ausgeschaltet habt, alle Highscores und Spielstände gelöscht, ein Neustart ist also unausweichlich. Der Umfang von Super Mario Land mag zwar winzig sein (erprobte Spieler sollten die 12 Levels in einer halben Stunde absolviert haben), trotzdem zieht dieses Manko den Gesamteindruck etwas runter.
Mehr als positiv zu bewerten ist dagegen das großartige Level-Design: ihr bekommt hervorragende Jump'n'Run-Kost mit kniffligen Geschicklichkeitspassagen, vielen versteckten Wegen und Räumen sowie auflockernden Shoot'em Up-Sequenzen (in der Luft und unter Wasser) geboten. Das tolle Design sorgt dafür, dass ihr während den Levels zu jeder Zeit gefordert seid und so gut wie nie Langweile aufkommt.
Die Grafik mag aus heutiger Sicht extrem veraltet wirken, für damalige GameBoy-Verhältnisse macht der Titel aber einen ordentlichen Eindruck. Die Animationen der Figuren sind gelungen, im Hintergrund erkennt ihr spezifische Merkmale der Spielwelt (z.B. Pyramiden) und auch die Farbpalette auf einem Game Boy Color geht in Ordnung. Die von Hirokazu "Hip" Tanaka komponierten Stücke haben echten Ohrwurm-Charakter und vermitteln die spezifische Atmosphäre der einzelnen Levels: da kommt echtes Retro-Feeling auf!
Unser Let's Play-Video zu Super Mario Land:
Jeder GameBoy-Besitzer sollte diesen Titel zumindest einmal angespielt haben! Das zeitlos gute Level-Design und das simple, aber spaßige Spielprinzip überzeugen noch heute. Darüber können auch das merkwürdige Speichersystem und die für heutige Maßstäbe lächerliche Technik nicht hinwegtäuschen.