Super Mario Bros. DX im Test

GameBoy
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Es gibt eine Menge Spiele, die auf große Fangemeinden verweisen können und ebenso viele Titel, die als wegweisend für ein bestimmtes Genre gelten. Aber nur sehr wenige Games schaffen den Sprung in die Oberliga und dürfen zu Recht als Legenden bezeichnet werden. Space Invaders, Pac-Man oder Street Fighter II gehören dieser Elite ebenso an wie der NES-Oldie Super Mario Bros., der für den Game Boy Color in einer Deluxe Fassung erhältlich ist.



Dieses Spiel ist ohne Zweifel der Klassiker unter den Jump´N´Runs. Eine ganze Generation von Zockern hat nächtelang vor dem Nintendo Entertainment System gesessen und das Firmenmaskottchen durch 32 Levels voll fieser Gegner, versteckter Räume und Überraschungen gesteuert. Viele Features, die noch heute in fast jedem Vertreter des Genres zu finden sind, wurden hier zum ersten Mal vorgestellt. Das Sammeln von Münzen, um ein Bonusleben zu erhalten, Warps, die den Sprung an einen anderen Ort ermöglichen und ein paar Extras wie kurzfristige Unverwundbarkeit oder die Fähigkeit, auf die Feinde zu schießen, waren nur einige der neuen Ideen, die Super Mario Bros. zu einem der beliebtesten Spiele aller Zeiten machten.

Trotz des simplen Gameplays und vielen Wiederholungen in Form von Levelabschnitten und immer gleicher Gegner wird das Spiel nicht langweilig. Das liegt vor allem daran, dass kleine Änderungen innerhalb des Leveldesigns eine große Wirkung haben können. Eine Schildkröte, die man bereits zehn Mal als Rammbock genutzt hat, um sich durch einzelne Passagen zu kämpfen, kann beispielsweise durch einen unscheinbaren Stein auf dem Boden zum tödlichen Geschoss werden, dem man schnell ausweichen muss. Auch die Anordnung von Extras und Geheimnissen variiert stark, so dass man in einzelnen Levels auch nach Hunderten von Spielen noch etwas Neues entdecken kann.



Auf dem GBC hat sich das Game den Beinamen Deluxe redlich verdient. Was hier an zusätzlichen Modi und freispielbaren Extras geboten wird, ist wirklich vorbildlich. Neben den acht Welten des Originals sind auf dem Modul auch noch die legendären Lost Levels zu finden, die man nur spielen darf, wenn man gezeigt hat, dass man ein echter Jump´N´Run-Spezialist ist. Da es sich bei diesen Missionen im Grunde um das japanische Super Mario Bros. 2 handelt, das vor vielen Jahren als zu schwer für US- und PAL-Zocker eingestuft wurde, bekommt man auf dem Modul tatsächlich zwei Games zum Preis von einem. Ein Challenge-Modus, der es erlaubt, die bereits gemeisterten Abschnitte unter bestimmten Aufgabenstellungen in Angriff zu nehmen und das geniale 2-Spieler-Wettrennen, welches mit Hilfe des Link-Kabels ausgetragen wird, machen Super Mario Bros. Deluxe zu einem der Games, das auch in vielen Jahren immer wieder in den Modulschacht wandern wird.



Die Jagd durch die Levels darf auch gegen den computergesteurten Boo bestritten werden, der sich als harter Kontrahent entpuppt. Ein Album mit freispielbaren Bildern und die so genannte Toybox, die unter anderem einen Kalender samt Notizfunktion und ein Horoskop beinhaltet, lassen die Zahl der Bonus-Features weiter in die Höhe schnellen. Selbst der skurrile Game Boy Printer wird unterstützt, so dass man seine Wohnung mit Super Mario Stickern verschönern kann.

Optisch gesehen handelt es sich bei der Game Boy Color Fassung bis auf winzige Änderungen in der Farbpalette und bei den Animationen einiger Hintergrundelemente um eine nahezu exakte Kopie des Originals. Obwohl die Animationen nach heutigen Gesichtpunkten recht simpel anmuten, kann man sich dem Charme der Grafik kaum entziehen. Es ist einfach erstaunlich, mit wie wenig Möglichkeiten Shigeru Miyamoto es vor so vielen Jahren geschafft hat, eine gute Atmosphäre zu kreieren. Auch wenn die Levels aus immer gleichen Elementen aufgebaut sind, wirken sie äußerst abwechslungsreich.

Dass allein eine Änderung der Hintergrundfarbe ausreicht, um den Unterschied von Tag und Nacht darzustellen und den Zocker in eine völlig andere Stimmung versetzt, ist schon ein interessantes Phänomen. Aufgrund der niedrigen Auflösung des GBC-Screens sieht man ein kleines bisschen weniger vom Geschehen als mit einer 8-Bit-Konsole samt Fernseher. Das stört aber überhaupt nicht und sobald man auf dem Steuerkreuz nach oben drückt, bekommt man auch den geheimnisvollen oberen Bildschirmrand zu sehen. Das butterweiche Scrolling ist noch immer ein Grund zur Freude.



Die Melodien aus Super Mario Bros. gehören zu den erinnerungswürdigsten Soundtracks der 8-Bit-Ära und sind fester Bestandteil der Zockerkultur. Obwohl sie aus dem Mini-Lautsprecher des GBC ein wenig blechern klingen, unterstreichen sie das Gameplay nahezu perfekt. Jedes der simplen Stücke verleiht den jeweiligen Levels eine eigene Atmosphäre. Heitere Töne begleiten die Reisen durch die Oberwelt, in den düsteren Gewölben wird es dramatisch und fast unbemerkt gerät man in den Unterwasser-Passagen in leichtes Schunkeln. Auch wenn die Soundeffekte ruhig abwechslungsreicher hätten ausfallen dürfen, werden sie nie langweilig oder nervig.

Tim meint:

Tim

Kult! Legendär! Ein Meilenstein! An Superlativen mangelt es kaum, wenn sich Nintendo-Veteranen über das erste Jump´N´Run des Firmenmaskottchens unterhalten. Im Fall der DX-Version müsste man eigentlich völlig neue Wörter erfinden, um auszudrücken, wie viel Genialität in diesem Modul steckt. Während sich Nintendo oft den Vorwurf gefallen lassen muss, seine Oldies ohne Verbesserungen auf jeder neuen Hardware überzuvermarkten, ist Super Mario Bros. DX ein echter Preis-Leistungskracher. Zwei komplette Spiele, bei denen das tolle Originalgameplay völlig intakt geblieben ist, werden hier mit mehr Extras aufgewertet als ein diplomierter Mathematiker zählen kann. Dieses Modul ist definitiv das Beste, was man seinem Game Boy Color antun kann. 

Positiv

  • eigentlich alles

Negativ

  • eigentlich nichts
Userwertung
9.575 4 Stimmen
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Super Mario Bros. DX Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01.07.1999
Vermarkter Nintendo
Wertung 9
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