So manche kosmische Fliege, Alienschiffe oder Buggys trachten nach eurem Leben und kommen genretypisch in Gruppen auf den Screen. Zu Spielbeginn gestaltet sich die Action noch relativ simpel, zieht ab Level 3 aber kräftig an und ab Level 5 geht so richtig die Post ab. Da muss dann wirklich um jeden Zentimeter Luftraum gekämpft werden. Bedauerlicherweise kennt das Spiel keine Continues oder Passwortsystem - wer seine zwei Startleben verpulvert hat, darf von vorne anfangen.
Traditionsbewusst findet sich am Levelende ein Endgegner. Solar Striker ist eines der wenigen Shoot em ups, bei denen man zumindest den ersten Endgegner ohne einen Schuss „besiegen“ kann. Einfach in die Ecke rechts unten navigieren und abwarten. Irgendwann wirds dem Gegner zu langweilig und er verzieht sich - herrlich :-) Bei den anderen Endgegnern müst ihr hingegen aktiv auf die Verschrottung hinwirken, wofür es zusätzliche Zähler auf dem Punktekonto regnet. Für 50.000 Kröten auf dem virtuellen Guthaben gibts zur Belohnung ein Extraleben. Leider werden Highscore-Jäger mit Solar Striker nicht glücklich werden. Grund: Es ist keine interne Batterie vorhanden. Dies bedeutet im Klartext: Sobald ihr das Handheld ausmacht, sind alle High-Scores weg. Bedauerlich!
Grafisch zeigt sich Solar Striker auf erfreulich guten GameBoy Niveau. Die jeweiligen Schiffe sind selbst auf dem Ur-GameBoy gut zu erkennen. Einen GBA SP ziehe ich jedoch vor. Bei mehreren Gegnern auf dem Bildschirm bemerkt man ein dezentes Ruckeln und einen Rückgang der Geschwindigkeit. Aus heutiger Sicht sehr krass. Was mich persönlich damals aber nicht störte. Ebenso wenig wie das völlige Fehlen von Animationen. Den Sound zähle ich aber zu den besten Vertretern seiner Zunft auf dem GameBoy. Die Melodien sind trotz ihrer extrem piepsigen Natur mitreißend und fetzig. Ein Mitglied der jüngeren Generation kann das vielleicht nicht nachvollziehen, aber ich empfinde sie sogar als emotional sehr nahegehend, z. B. die traurige Game Over Melodie.
Unser Let's Play-Video zu Solar Striker
Als ich Solar Striker anno 1990 in den Händen hielt, war das für mich Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen! Das simple Spielprinzip fesselte mich dermaßen an den GameBoy, dass ich mir fast jeden Tag neue Batterien kaufen musste. Heute, nach 21 Jahren, blicke ich mit anderen Augen drauf und vermisse viele heutzutage selbstverständliche Dinge wie ein ausgereiftes Waffensystem oder eine interne Batterie. Trotz seines hohen Alters ist Solar Striker für mich immer noch ein unterhaltsames Spiel, das immer wieder gerne mal eingelegt wird.