Spongebob der Film im Test

GameBoy Advance
Der kleine, gelbe Schwamm erfreut sich einer immer größer werdenden Fanbase und ist im Kinderprogramm zur besten Sendezeit schon gar nicht mehr aus den Köpfen der Kids wegzudenken. Doch nicht nur die eigentliche, angepeilte junge Zielgruppe fährt total auf SpongeBob, Patrick Star, Mr. Krabs und den Miesepeter Thaddäus ab. Nein, mittlerweile finden sogar auch die Älteren immer mehr Gefallen an der Welt rund um Bikini Bottom. Der durchschlagende Erfolg der Serie verschaffte SpongeBob sogar die Ehre auf der Kinoleinwand in seinem eigenen Film auftreten zu dürfen. In den Staaten gehört die gelbe Nervensäge schon seit 1999 zu einer der beliebtesten Zeichentrickfiguren dieser Zeit. Deshalb lässt THQ es sich natürlich nicht nehmen den Kinofilm zu „versoften“. Ob es dieses Mal den Entwicklern gelingt das Spiel zum gleichnamigen Film von den eher durchschnittlicheren Vorgängern abzuheben, erfahrt im folgenden Testbericht.

SpongeBob und Patrick machen nun auch den GBA unsicher…


Wie bereits in den anderen Titeln zuvor schmiedet der durch und durch böse Plankton einen weiteren niederträchtigen Plan namens Plan Z. Mit eben diesem Plan soll es Plankton endlich gelingen sein seit Jahren heiß begehrtes Ziel, die Erlangung der strenggeheimen Krabbenburger-Formel, zu erreichen. Der knickerige Mr. Krabs, erbitterter Rivale von Plankton, kontrolliert derzeit den Fast-Food-Markt mit seinem Restaurant Krosse Krabbe auf Bikini Bottom. Seit neustem führt er sogar die Krosse Krabbe 2, die einen neuen Manager benötigt. Wer wäre da besser geeignet als SpongeBob? Genau, nämlich Thaddäus!
Das eigentliche Übel beginnt aber erst, nachdem Mr. Krabs, aufgrund einer Anschuldigung von Plankton, für das Verschwinden der Krone von König Neptun verantwortlich gemacht wird. Mr. Krabs, Opfer dieser niederträchtigen Intrige, wird zu Unrecht verurteilt und soll Neptun für diesen Frevel büßen. Während Plankton König Neptun und die Bürger von Bikini Bottom durch eine Gehirnwäsche kontrolliert, macht sich SpongeBob zusammen mit seinem dusseligen Freund Patrick Star auf, die Krone zurückzubringen und Mr. Krabs Unschuld zu beweisen, und das obwohl SpongeBob bei der Beförderung zum Manager übergangen wurde.

Ihr schlüpft nun in die Rolle von SpongeBob und Patrick Star, der euch tatkräftig unterstützt. Das Spiel erstreckt sich über sechs Welten mit je vier Levels und jeweils einer Endboss-Stage. Doch bis dahin geht es in den bunten Levels in traditioneller Hüpfmanier zur Sache. Während ihr durch die Unterwasserwelten marschiert, sammelt ihr allerlei nützliche Dinge ein, wie zum Beispiel: goldene Muscheln, einen Krabbenburger, einen doppelten Eisbecher, ein Continue-Anker, einen Wassereimer und sogar Schnurrbärte können ausfindig gemacht werden. Die goldenen Muscheln könnt ihr bei Mindy, der Tochter des Königs, gegen nützliche Dinge, wie etwa zusätzliche Leben oder andere Goodies, eintauschen. Allerdings ist das Leben auf Bikini Bottom seit der Gehirnwäsche der Einwohner kein Zuckerschlecken mehr. Diese stellen sich euch mehr oder weniger in die Quere und laufen ihre Wegpunkte ab. Ihr könnt sie aber per gezielten Sprung auf den Kopf von der „Gehirnkontrolle“ befreien. Wird es für SpongeBob und Patrick zu gefährlich kann ersterer in letzter Sekunde die kultige Seifenblasenattacke ausführen und sämtliche Gegner auf dem Screen unschädlich machen. Doch wie alle Power-Attacken in der Videospielwelt ist auch diese nicht unbegrenzt verfügbar. Deshalb solltet ihr sie nicht verschwenderisch, sondern immer mit Bedacht einsetzen. Falls es mal so richtig kritisch wird, hilft nur noch der Schnurrbart, der euch für eine kurze Zeit unbesiegbar macht. Oft haben die Entwickler an manchen Stellen gleich mehrere Bärte in kurzen Abständen verteilt, sodass es euch möglich ist die letzten Levelabschnitte einfach durchzurennen. Allerdings bewahrt euch die Unbesiegbarkeit nicht vor den ewigen Tiefen des Meeresgrundes.


Mit Patricks Shorts schwebt ihr über große Abgründe hinweg…


Damit ihr über die weiter entfernten Abgründe gut springen könnt, müsst ihr den Augenblick des Absprungs genau abpassen. Hier kommt Patrick zum Einsatz, der bis auf einige Special-Moves, nur passiv am Abenteuer teilnimmt. Haltet ihr nach dem Absprung den A-Button gedrückt, schwebt ihr so lange wie euch seine Shorts tragen können. Des Weiteren kann Patrick auch mit seinem enormen Gewicht gut als Rammbock fungieren. Mit den Attacken Po-Platscher und Power-Charge könnt ihr Gegner oder Steinblockaden mit einer astreinen Stampfattacke beiseite fegen. Power-Charge hat den selben Effekt, nur das sie sich in der Ausführung unterscheiden. Durch gedrückt halten der R-Taste machen sich SpongeBob und Patrick für einen rasanten Sprint bereit. Löst ihr die Taste, so rasen die beiden mit Patricks Wampe voraus alles kurz und klein.

Nach ein paar Levels gibt es zur Auflockerung ein witziges Minispiel. Ihr steigt in das sehr merkwürdige Boulettenmobil ein und müsst aus Frontansicht aufpoppenden Hindernissen ausweichen. Da ihr aus der Frontansicht nicht sehen könnt, wo genau die Hindernisse auftauchen, wird es euch am unteren Bildschirmrand kurz vorher angezeigt. Habt ihr eine Welt erfolgreich gemeistert, wird die Story in kurzen Comic-Szenen fortgesetzt. Außerdem erhaltet ihr nach jedem Level erhaltet ein Passwort. Das Passwort ist allerdings nicht dazu da gesperrte Inhalte freizuschalten, sondern dient lediglich zur Sicherung eures Spielstandes.

Die Spielstandspeicherung per Passwort werden die älteren Gamer der ersten Gameboy-Generation sicherlich noch sehr gut in Erinnerung haben. Diese total überholte Methode gehört in der heutigen Zeit eigentlich längst der Vergangenheit an. Na ja, statt bequem per Batteriespeicher den Spielstand zu sichern, dürft ihr eben alles selber notieren.


Die beiden erkunden auch einen alten Schiffsrumpf…


Ebenso stößt es bitter auf, dass die Entwickler auf die schlimmsten Jump’n’Run-Stilmittel zurückgreifen, die es gibt. Darunter fällt zum Beispiel, dass euch ein riesiger Steinblock langsam aber sicher immer näher kommt und ihr versuchen müsst, ihm so schnell wie möglich zu entkommen, um nicht als Pixelbrei zu enden. Als weiteres Beispiel wäre noch ein Windsturm, der euch in regelmäßigen Abständen daran hindert, weiter voran zu kommen. Wer nicht schnell genug einen gesicherten Platz findet, wird entweder in den endlosen Abgrund geschubst oder die Hälfte des Levels zurückkatapultiert. Dazu kommen noch ein paar andere, ähnlich frustrierende Einlagen. Das Schlimme ist nicht unbedingt, dass es einem den Spielspass verdirbt, sondern, dass man so was schon bei der Konkurrenz längst gesehen hat.

Grafisch kann man allerdings den Entwicklern von WayForward keine Vorwürfe machen. Die knallbunte 2D Grafik macht stets einen guten Eindruck und sie kann sogar mit ein paar schönen Animationen aufwarten. Soundtechnisch befindet sich das Spiel ebenfalls im Mittefeld und untermalt jeweils passend das Geschehen. Lediglich ein paar variierende Musikstücke mehr hätten sie dem Modul schon spendieren können, denn so habt ihr euch relativ schnell „satt gehört“. Dafür wird der Spieler mit einer genauen, einfach zu handhabenden Steuerung und mit ins Deutsche lokalisierten Texten verwöhnt.


Mit Patricks dickem Bauch haut ihr auch die stabilsten Steinblöcke aus dem Weg…

Christopher meint:

Christopher

Ingesamt betrachtet bietet THQ einen recht passablen Hüpfer, der unter den typischen „Lizenzspielproblemen“ leidet. Der Spielspass kommt irgendwie nur selten zum Vorschein und ich wage zu bezweifeln, dass sich ältere Spieler überhaupt bis zum Abspann durchkämpfen werden. Hierzu fehlen neue Ideen, einfallsreiche Gegnertypen und die bereits erwähnten nervigen Einlagen müssten auch weg. Dazu kommt, dass „Joypad-Akrobaten“ die ca. 30 Levels schon nach ca. drei bis vier Stunden gemeistert haben. Jüngere Spieler mit nicht ganz so viel Anspruch werden sicherlich ihre Freude mit dem Modul haben und SpongeBob & Patrick auf ihrer Reise nach Muschelcity gerne begleiten. Alle anderen, die nicht unbedingt zu Freunden des Schwammes gehören und einfach nur nach neuem Jump’n’Run Futter aus sind, greifen lieber zur hochkarätigen Konkurrenz. Wer davon schon alles gespielt hat und sehnlichst neuen Stoff braucht, sollte vielleicht kurz vorher anspielen und sich selbst davon überzeugen. Denn wirklich schlecht ist „SpongeBob, der Film“ keineswegs. 

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Spongebob der Film Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30.11.2004
Vermarkter THQ
Wertung 6.3
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neXGam YouTube Channel
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