
Marlin und Dorie haben so einiges vor sich...
Auch wenn die Story des Films mittlerweile jedem mehr oder weniger bekannt sein müsste, hier nochmal ein kurzer Überblick: bei einem Haiangriff verliert der Clownfisch Marlin seine Frau Cora und sämtliche Eier, die jene gerade erst gelegt hatte. Sämtliche? Nein, ein Ei wurde verschont... mit dem einzigen Kind, das überlebt hat, Nemo, ist Marlin verständlicherweise besonders behutsam. Durch den tragischen Vorfall geprägt, versucht er Nemo davon abzuhalten, den Ozean zu erkunden und Dinge zu tun, die er für unsicher hält. Doch dann kommt Nemos erster Schultag und Marlin kann sich trotz seiner Bedenken nicht gegen den starken Willen seines Sohnes durchsetzen. Marlins Ängste sollen sich bestätigen... um seinen Mut zu beweisen, schwimmt Nemo in den offenen Ozean und wird prompt von einem Taucher entführt. Mit den Nerven völlig am Ende, beschließt Marlin seinen Sohn zu suchen und ihn zurück zu holen, koste es was es wolle.
Die Story des GBA Spieles erzählt euch haargenau die Ereignisse aus dem Film nach. Zwischen den verschiedenen Leveln seht ihr in Standbildern mit Untertiteln, wie sich die Story weiter entwickelt. So trefft ihr auf die verwirrte Dorie, die euch auf der Suche helfen will, die Haie, die sich eigentlich geschworen haben keine Fische mehr zu essen und sämtliche anderen Figuren, die ihr schon aus dem Film kennt.

In manchen Spielabschnitten schaltet die Kamera in eine Art 3rd Person Perspektive.
So schwimmt ihr sowohl mit Marlin als auch mit Nemo (je nach "Filmszene") durch meist gut aufgebaute Level. Die Ziele, die ihr dabei jeweils verfolgt sind recht abwechslungsreich. Egal ob ihr als Marlin euch selbst und Dorie durch einen Schwarm von Quallen navigiert oder als Nemo durch die Filteranlage des Aquariums schwimmt, um den Mechanismus mit einem Steinchen zu blockieren - sämtliche Missionen machen schlichtweg Spaß.
Dabei spielt sich Findet Nemo wie ein Jump´n Run - jedoch unter Wasser. Hört sich komisch an? Ist es auch. Gesteuert wird nahezu nur mit dem Steuerkreuz, mit dem ihr den grade von euch gesteuerten Clownfisch in die jeweilige Richtung schwimmen lasst - dies klappt sehr gut und ist erstaunlich exakt, was bei diesem Spiel auch absolut nötig ist. Denn wenn ihr z.B. in einem Level Dorie helfen müsst, die Schrift auf der Taucherbrille zu entziffern, indem ihr das Tiefsee Ungeheuer mit der Lichtquelle näher an euch heran lasst, müsst ihr zum richtigen Zeitpunkt gekonnt den scharfen Zähnen der Bestie ausweichen, um bei dieser Action reichen Einlage nicht drauf zu gehen...
Mit den A und B Buttons vollführt ihr zwei wichtige Aktionen. Zum Einen eine Art Turbo, bei der Marlin kurz beschleunigt. Mit dieser Aktion könnt ihr z.B. auch Steine, die euch einen engen Zugang versperren, weg drücken. Über den anderen Button führt ihr einen Hieb mit eurer Hinterflosse aus, welcher in den verschiedensten Situationen eine Hilfe darstellt.

Konzentration ist gefragt... zum Glück ist die Steuerung richtig gut geworden, so dass ihr euch darüber schonmal nicht aufregen müsst.
Grafik:
Die Grafik von Findet Nemo für den GBA kann sich sehen lassen. Leider kann sie aber nicht durchgehend überzeugen. So sprotzen manche Level nur so vor lauter Details (z.B. die Aquarium Level mit Nemo, alle Gegenstände usw. exakt wie im Film), während andere Abschnitte recht detailarm wirken (z.B. die Reise durch das Quallen-Labyrinth). So kann es euch in manchen Leveln auch durchaus passieren, dass ihr die Orientierung komplett verliert und euch erstmal wieder zurecht finden müsst. Diese Momente sind aber zum Glück die Minderheit und so kann die grafische Leistung generell als gelungen angesehen werden.
Sound:
Beim Sound bietet das kleine GBA Modul große Abwechslung und die musikalische Begleitung zu den Abenteuer unter Wasser wird daher nie langweilig. Immer an die momentane Situation angepasst, weiß der Sound zu begeistern.

Beim Gedanke daran, dass Nemo jetzt zur Schule "schwimmt", passt Marlin gar nicht in den Kram.
Immer wieder schön, wenn einem ein Entwicklerteam beweisen kann, dass Film Umsetzungen nicht immer schlecht sind. Findet Nemo für den GBA ist ein solides "Jump´n Run" der etwas anderen Art. Mit abwechslungsreichen Leveln, interessanten Missionen, einer für solche Titel überdurchschnittlichen Technik und der tollen Story (und dem damit verbundenen Spielablauf) kann Findet Nemo überzeugen. Die einzigen Kritikpunkte sind der geringe Spielumfang (nach 4 Stunden seid ihr durch - zusätzliche Modi sucht ihr vergebens) und das nervige Notieren der Passwörter, denn eine "richtige" Speichermöglichkeit wurde leider nicht integriert.