
So bleibt euch also nichts anderes übrig als Jake in der Sidescrolling-Perspektive durch New Yorks Straßen, Dächer und Kanalisationen zu manövrieren und den bösen Jungs Saures zu geben. Die Steuerung geht dabei leicht von der Hand, indem ihr mit dem Steuerkreuz die Richtung vorgebt, Schläge bzw. Sprünge mit den Aktionstasten ausführt und die Schultertasten nutzt, um Jakes rasantes Skateboard einzusetzen. Ebenfalls hinter den Schultertasten verbergen sich Jakes Spezialfähigkeiten als American Dragon. So kann sich der vorwitzige Knirps mit Hilfe gesammelter Punkte für erledigte Gegner in einen Drachen verwandeln und für einige Sekunden mächtig in den Reihen des Feindes aufräumen. Ebenso nützlich ist die Möglichkeit, von Zeit zu Zeit Jakes Freunde aus der TV-Serie ins Spiel zu bringen und somit gemeinsam mit Großvater und Co. für Recht und Ordnung zu sorgen.


Mit diesen Voraussetzungen prügelt ihr euch gegen Trolle, Ratten und anderes Getier von Abschnitt zu Abschnitt und werdet gelegentlich sogar mit Geschicklichkeitseinlagen gefordert, in denen gutes Timing und Präzision nötig sind. Leider fallen jedoch gerade die Kämpfe mit der Zeit recht eintönig aus, da die Schlagvarianten wenig Abwechslung bieten und die Keilereien vor allem mit mehreren Gegnern gleichzeitig recht plump daherkommen. Das wenig gehaltvolle Gameplay wird leider auch nicht dadurch aufgewertet, dass ihr Jakes Fähigkeiten nach Abschluss eines Kapitels marginal verbessern könnt, da die Veränderungen doch sehr dezent ausfallen und den Spielverlauf kaum beeinflussen. Ein kleiner Lichtblick sind immerhin die Endgegner (Ninjas, Drachen usw.), die euch mit fiesen Attacken und komplexen Angriffsmustern einiges abverlangen.


Grafisch präsentiert sich Jake Long auf dem GBA ordentlich. Die Levels sind gemäß der Zeichentrickvorlage recht farbenfroh ausgefallen, die Effekte ansehnlich und vor allem die Animationen der Charaktere wirklich gelungen. Der Sound gibt sich dagegen minimalistisch und sorgt durch maue Effekte und Musikuntermalungen kaum für die Atmosphäre eines Zeichentrick-Abenteuers.
American Dragon ist mit seinem wenig gehaltvollen Gameplay und dem eintönigen Spielablauf ein Musterbeispiel für Lizenzumsetzungen, die eigentlich niemand braucht. Zwar wissen die Präsentation und einzelne Bosskämpfe zu gefallen, insgesamt fällt das Spielgeschehen jedoch viel zu harmlos aus, als dass sich der Spieler für längere Zeit mit diesem Handheld-Titel beschäftigen würde. So kann das Spiel letztendlich wohl nur beinharte Fans der Serie überzeugen, während andere lieber zu den zahlreichen Sidescrolling-Alternativen auf dem GBA greifen sollten.