So ist Sagyr nach seinem Sieg in Teil 1 wieder zur Steinsäule erstarrt und die böse Hexe Xandrilia wandelte weiter auf den Pfaden den Bösen. Nach über 3000 Jahren erwacht Sargyr, bemerkt, dass das Universum vom Bösen heimgesucht wurde, reist zum Machtzentrum Xandrilias – dem Planeten Metallycha – und schwingt sich in ein schniekes Raumschiff ...
Von dort an gilt es für den Spieler nun in 5 ziemlich langen Leveln Horden von Gegnern vom Himmel zu holen, Unmengen an Partikeln auszuweichen und möglichst viele Extrawaffen zu ergattern. Das Waffensystem wurde weitestgehend von Wings of Death übernommen, so dass man 5 verschiedene Waffenarten mit je 5 Ausbaustufen nutzen kann. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde der Schwierigkeitsgrad noch einmal angezogen, was das Spiel schon des Öfteren frustig werden lässt. Dankenswerterweise darf man diesmal auch zu zweit der Hexe die fiesen Spiele austreiben. So können zwei Spieler simultan zocken, was das Spiel deutlich leichter werden lässt. Leider gibt’s dann nur den Schwierigkeitsgrad „Lethal“ zu Auswahl.
Dreh- und Angelpunkt des eh schon guten Shooters ist bei Lethal Xcess – wie auch beim Vorgänger – die Technik, welche auf dem Atari ST schlicht atemberaubend ist. Wer einen STE sein Eigen nennt kann fest mit Hardwarescrolling, mehr Farben und Stereosound rechnen. Aber auch Besitzer „normaler“ STs werden kaum aus dem Staunen raus kommen. Gegenüber dem Vorgänger wurde nochmal die Auflösung erhöht und die Anzahl der Objekte auf dem Bildschirm auf knapp 200 verdoppelt. Somit ist eine Menge los und der Spieler staunt nicht schlecht, dass sein alter ST überhaupt zu so einer Darstellung fähig ist. Leider wurde der 60Hz Modus des Vorgängers wieder gestrichen, was aber in Anbetracht der technischen Brillanz von Lethal Xcess auch nicht weiter auffällt.
Akustisch ist kein Geringerer als Jochen Hippel wieder in der Verantwortung gewesen. Somit wird der Spieler über alle Stages hinweg mit einer hervorragenden Musikuntermalung versorgt, die keine Wünsche offen lässt und das Spiel ordentlich anheizt. Lediglich ein absoluter Ohrwurm wie das Intro des Vorgängers gibt es nicht mehr.
Interessanterweise plante man auch eine C64 Fassung, diese erblickte jedoch nicht mehr das Licht der Händlerregale, so dass Lethal Xcess 16-Bit exklusiv blieb. Netterweise haben die Entwickler von Lethal Xcess das Spiel sowie die Sounds freigegeben und zum Download auf der Homepage zur Verfügung gestellt. Zusätzlich finden sich auf der Webseite einige interessante Anekdoten zur Entwicklung des Shooters sowie der verschollenen C64 Version - reinschauen lohnt sich also!
Unser Videoreview zu Lethal Xcess:
Lethal Xcess ist ein zweischneidiges Schwert. Technisch wurde geklotzt und der grandiose Vorgänger noch einmal überboten. Synch-Scrolling, Digi-Sound, Overscan - alles an Bord. Leider ist das Spieldesign nicht mehr so geglückt wie im Vorgänger, was auch am teils perversen Schwierigkeitsgrad liegt. Jedoch dürfen nun auch endlich 2 Spieler ran. Trotzdem ist Lethal Xcess nach Wings of Death der beste Shooter auf dem Atari ST und zeigt, was man mit Hingabe aus der Kiste holen kann. Nettes Feature sind auch die Dual Disks: Auf den Disketten befinden sich sowohl Amiga als auch ST-Version, so dass das Game je nach vorhandenem Compi gezockt werden kann. Aber wer will schon am Amiga spielen....