Man wählt eine Firma, benennt sie nach eigenen Vorstellungen und los kann es gehen. Gestartet wird in der gemäßigten Klimazone und es muss sich zwischen drei verschiedenen Karten entschieden werden, die sich unter anderem in der Anzahl an möglichen Bergbauplätzen unterscheiden. Ziel ist es dabei, eine Stadt zu bauen, ohne dass man ins Minus gerät oder bestimmte Bedürfnisse der Bewohner nicht befriedigt werden.
Man muss allerdings keine Sorge haben, dass man den Überblick verliert. Auf einem klaren und verständlichen Blick kann man erkennen, welche Ressourcen ausreichend vorhanden sind, welche gerade so die Wünsche erfüllen und wo akuter Mangel besteht. Dem entgegen zu steuern ist kein Problem, solange man das Grundprinzip der Anno-Reihe berücksichtigt: Aus einem Minimum an Platz ein Maximum herauszuholen. Denn es gibt nur begrenzt Raum, um sich auszubreiten. Und man muss ebenfalls zukünftige Bauten berücksichtigen.
Dreh- und Angelpunkt des ganzen Spiels ist das Ziel, auf dem Mond Kolonien zu bauen und zu bewirtschaften. Dafür muss man nach und nach einen Weltraumfahrstuhl ausbauen. Doch dagegen hat die Orbital Watch etwas, eine terroristische Gruppe, die verhindern möchte, dass die Erde ins Weltall vorstößt, und so dem Mond seine Freiheit garantieren möchte.
Das Problem an der Story ist, dass sie so dünn ist wie ein Blatt Papier. Zu keinem Zeitpunkt hat man wirklich das Gefühl, von dem Plot gepackt zu werden. Die Geschichte ist einfach da, wird recht nett in Zwischensequenzen weitererzählt und sorgt ab und an mal für etwas Abwechslung bei den Missionen.
Generell muss man dem Spiel vorwerfen, dass es zu einfach ist. Wenn man die Spielmechanik verinnerlicht hat, was sehr schnell geschehen wird, dann hat man das Game innerhalb eines halben Tages durch. Falls man nicht allzu sehr auf die Nebenmissionen wert legt, die auf jeder Karte vorhanden sind. Da diese allerdings nicht wirklich innovativ sind und sich meistens darauf beschränken, dass man etwas bringen, finden oder sammeln soll, verpasst man hier nichts.
Was also bleibt übrig, wenn man so wenig Zeit mit dem Spiel verbringen kann? Wie ist die Wiederspielbarkeit? Nahezu nicht vorhanden ... Klar, man kann sich jeweils für drei verschiedene Karten je Hemisphäre entscheiden. Das Gameplay an sich bleibt jedoch unberührt. Und damit fehlt es ebenfalls an Motivation, sich wirklich erneut dranzusetzen, um es wieder durchzuspielen.
Das ist jetzt vielleicht viel Kritik, weshalb ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ich meinen Spaß an dem Spiel hatte. Doch es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, wie sehr das Spiel zu kurz greift. Es hat das nötige Potential, doch es nimmt es einfach nicht wahr.
Da helfen auch die phänomenale Grafik und der Sound nicht weiter. Im Gegenteil: Sie verstärken den Frust, den ich beim Spielen hatte, nur noch mehr, da ich mich umso mehr über das nicht so gute Gameplay ärgere. Immerhin: Nachschub in Form eines kostenlosen DLCs ist bereits angekündigt worden.