Gears of War 4 - eine neue Ära beginnt im Test

Xbox One

Viele skeptische Blicke richteten sich auf die Ankündigung von Gears of War 4. Der erste Teil der Reihe der nicht mehr federführend von Epic, sondern von  The Coalition entwickelt werden sollte. Da diese bereits vortrefflich in die Reihe einfinden konnten mit dem Remaster von Gears of War 1, sollte es eigentlich keine Probleme geben. Doch ich wollte mich vollkommen überraschen lassen.

Gears-of-War-4-02Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen, seit die Locust mithilfe der Imulsion erfolgreich abgewehrt werden konnte. Dies geschah in allerletzter Not, da die Menschheit bereits kurz vor der Ausrottung stand. Dies gelang einem kleinen Team von Marines, die nun zum Jubiläum dieser Ereignisse geehrt werden sollen. Seitdem haben die Menschen versucht, wieder alles aufzubauen, was sie einmal errichtet hatten. Dafür zuständig war die KOR, die eigentlich wollte, dass die Menschen in Frieden leben. Doch was daraus entstand, war ein nahezu totalitärer Machtapparat, der zur Verfolgung seiner Ziele auch mal ganze Siedlungen aufs Spiel setzt.

Wir begleiten eine kleine Gruppe aus vier Ex-Soldaten, die versuchen möchten in eine gerade entstehende Siedlung einzudringen und deren Fabrikator zu stehlen. Der Grund bleibt zunächst verhüllt, doch wohlwollend begleiten wir das Team. Wir selbst schlüpfen in die Rolle des Anführers JD, ein smarter junger Mann, der um keinen lockeren Spruch verlegen ist. Dazu gesellen sich die hübsche Kait, deren Onkel Oscar, und Del, die sich alle gern mal ein wenig triezen. Besonders JD und Oscar haben eine nicht ganz so gute Beziehung zueinander, doch Kait geht immer wieder dazwischen. In den kleinen Zankereien während der Zwischensequenzen erhalten die Charaktere etwas mehr Tiefe, die ich in den anfänglichen Gears Spielen etwas vermisst habe.

Gears-of-War-4-03Wie man sich denken kann, verläuft das illegale Eindringen in die entstehende Siedlung nicht nach Plan, denn ein gewaltiger Sturm zieht auf und treibt die Gruppe an, schnell einen Unterschlupf zu suchen. Bereits nach kurzer Zeit werden sie entdeckt und der Kampf beginnt, doch diesmal unter strahlendem Sonnenschein. Wer bereits mit der Gears Reihe vertraut ist, wird sich auch beim vierten Teil sofort wohl fühlen. Die Steuerung wurde nahezu beibehalten. Dazu zählen die Deckungsmechanik, die die Basis des Gameplays darstellt, genauso wie das »schnelle Nachladen« bei dem man beim Nachladebutton diesen noch einmal im richtigen Moment drücken muss, um sofort wieder einsatzfähig zu sein.

Allerdings hat man sich etwas Gedanken gemacht, um die Kämpfe dynamischer zu machen. Dazu zählt, dass die KI gefühlt aggressiver und auch klüger agiert. So versucht diese bereits in niedrigeren Schwierigkeitsgraden die Heldentruppe aus ihrem Versteck zu locken mit Granaten oder versuchen sie einzukreisen. So muss man bei den Shootouts ständig in Bewegung bleiben, um nicht doch überrannt zu werden. Gleichzeitig hat man sich neue Manöver einfallen lassen. So hat man beispielsweise die Möglichkeit, einen Gegner, der unmittelbar hinter der Deckung sitzt, einfach über die Deckung zu ziehen. Dieser ist dann für kurze Zeit betäubt und kann so mit einem einfachen Nahkampfangriff sofort außer Gefecht gesetzt werden. Genauso ist es nun ebenfalls möglich während eines Rutschvorgangs in Richtung einer Deckung durch Drücken eines weiteren Buttons, über diese Barriere hinwegzuspringen. Dies macht die Kämpfe deutlich dynamischer und diese machen so deutlich mehr Spaß.

Gears-of-War-4-06Die Erzählung der Geschichte selbst ist sehr gelungen und auch ohne Längen. Überraschend sind die teils sehr ausgedehnten Zwischensequenzen, die ein Wiedersehen mit ein paar besonderen Menschen zeigen. Klar, die Geschichte ist selbst sehr actionbetont und mit enorm Wumms inszeniert, aber sonst wäre es ja auch kein Gears of War, wenn es nicht so wäre. Das eigentliche Potential zeigt sich hier wohl im kooperativen Gameplay, dass auch bei Teil 4 unterstützt wird. So darf man mit einem Freund zusammen die Geschichte in seiner Gänze miterleben, allerdings nur zu zweit und nicht mehr zu viert wie noch bei Teil 3.

Ein weiterer großer Bereich des Spiels ist der Multiplayermodus. Hier tummeln sich neben den klassischen Versus Modi auch wieder der Hordemodus, der noch etwas mehr ausgedehnt wurde. So gibt es vier verschiedene Klassen, mit denen man in dem PVE-Spielmodus zu fünft gegen immer stärker und zahlreicher werdende Mobs aus Feinden antritt. Dieser wurde gegenüber den Vorgängern stark erweitert, so dass man aus einer von fünf verschiedenen Klassen wählen kann, die allesamt verschiedene Fähigkeiten haben. Diese werden anhand von Karten präsentiert, die man sich, ähnlich wie bei Halo 5 Guardians, entweder mit Ingame Credits oder für Echtgeld im virtuellen Store erstehen kann. Hier sei aber zu erwähnen, dass es zu keiner Zeit nötig ist mit echtem Geld zu hantieren. Dies ist nur interessant für diejenigen, die möglicherweise nicht so lange warten wollen, bis sie ihren Lieblingscharakter oder ihre bestimmte Fertigkeit besitzen können.

Gears-of-War-4-12Technisch ist der Titel durchaus beeindruckend. Neben Lichteffekten arbeiten die Entwickler auch mit viel Licht und Schatten, um die passende Atmosphäre zu erschaffen. Neben den hellen Abschnitten zu Beginn, bieten genauso die dunklen Gemäuer eines ehemaligen Schlosses die Kulisse für die eher düsteren und gruseligeren Momente des Gameplays. Das wird mit passenden Soundeffekten untermalt, die diese düstere Stimmung noch unterstreichen. Auch sonst läuft das Spiel jederzeit flüssig und es gibt kaum Grund zu meckern.

Wenn ihr auf einen richtigen Kracher im Herbst gewartet habt, dann seid ihr bei Gears of War 4 genau richtig. The Coalition hat das bestehende Universum klug erweitert und läutet nun eine weitere Trilogie ein. Man merkt deutlich deren eigene Handschrift, da die Dialoge nicht immer allzu ernst sind, aber dennoch nicht ins Lächerliche abdriften. Die Geschichte überzeugt mit authentischen Charakteren und die Action stimmt genauso. Wer also noch einen Kumpel mit an der Seite hat, mit dem man zusammen die Story durchziehen kann, der wird viele vergnügliche Stunden mit Gears of War 4 haben können. Auch der Multiplayer verspricht eine lange Spielzeit, die keiner bereuen dürfte.

 

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Forum
  • von Mistercinema:

    Ok, bin aufgrund Erkrankung doch daheim und auch die gesamte Woche noch. Wir können also gerne heute oder morgen oder die Tage los machen ...

  • von Buggi:

    4 maximal wenn ich mich nicht irre.

  • von Mistercinema:

    Shinobi MG schrieb: Eigentlich immer so ab 20.30 ok, dann können wir das ja gerne einmal angehen! Muss heute Abend nur klären, ob ich das WE wieder weg bin. Ansonsten geht es ab Montag natürlich auch Ginge das dann nicht auch zu...

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