Resident Evil Revelations zählt noch als Jungspund. Ursprünglich 2012 für den Nintendo 3DS erschienen, kamen 2013 Ports für Xbox 360/PS3 und WIIU. Jetzt, 2017, legt man es erneut für Xbox One/PS4 und Nintendo Switch auf.
Die Spielmechanik blieb, wie erwartet, unangetastet. Damals wie heute spielt ihr, je nach Kapitel, die aus Teil 1 bekannten Jill Valentine oder Chris Redfield sowie einen neuen Charakter. Zudem hat jeder seinen eigenen Sidekick dabei. So schleicht ihr, unter anderem, durch dunkle Gänge eines Geisterschiffs und Berge einer Schneelandschaft. Wobei schleichen nicht das passende Wort ist. Ab Teil 4 legte die Reihe im Actionbereich stark zu. Grusel und Stealthanteil wurden massiv reduziert. Die Revelations Reihe besinnt sich zwar ein Stück weit auf die alten Tugenden zurück, bietet dennoch viel Geballer. Erstmals durfte man hier zeitgleich laufen und schießen. Zum Glück gelang den Machern bei Capcom trotzdem ein schickes Survival Horror Game…aber eben mit großem Actioneinschlag.
Selbstverständlich blieb auch die Story unangetastet.
2005 arbeiten unsere Ehemaligen S.T.A.R.S. Helden bei der BSAA, Bioterrorism Security Assessment Alliance. Die totgesagte Terrororganisation „Il Veltro“ ist zudem quicklebendig. Daher werden Jill und Chris samt Partner an verschiedene Orte der Welt geschickt um ihnen das Handwerk zu legen. Serientypisch gibt es eine Menge Plotttwists inklusive Verrat und selbstverständlich zahlreiche Mutationen und anderes Getier.
Auf Zombies muss man auch hier verzichten. Das Gegnerdesign präsentiert sich optisch als Weiterentwicklung der Uruboros Monster aus Teil 4 und 5. Lovecraft und ein Schuß H.R. Giger sind angesagt.
Technisch hat sich, wie bei Capcom leider zu erwarten, nahezu nichts getan. Dezent schärfere Grafiken dürften dem 08/15 Spieler gar nicht auffallen. Zum Glück sehen selbst die 3DS und PS360 Fassungen heute noch ganz gut aus. Zwar klar nicht „Current-Gen“ würdig, aber auch nicht schlecht. Sound und Musik blieben ebenfalls auf dem guten Niveau der bekannten Versionen. So treibt es den Gruselfaktor nach wie vor enorm hoch, wenn die nächsten Gegner nicht sichtbar, aber bereits zu hören sind. Dem Handheldurspung geschuldet ist das „Serienformat“. Die einzelnen Abschnitte wurden kurz und knackig gehalten. Am Ende gibt es eine Bewertung. Tempo, Tode und Zielgenauigkeit fließen hier mit ein. TV Serien like bekommt ihr,beim Laden des Spielstandes eine kurze Zusammenfassung. Motto „was bisher geschah“. Weitere Änderungen gegenüber den klassischen Resident Evil Spielen stellt das Fehlen der Inventory Kisten da. Dafür findet ihr immer mal wieder Verbesserungen für eure Waffen. Nach und nach steigert ihr Munitionskapazität, Durchschlagskraft oder Feuergeschwindigkeit. Ein nützliches Utensil ist der Scanner. Mit ihm untersucht ihr herannahende Gegner, macht sie so Schadensanfälliger und erhaltet, bei Erreichen der 100% Anzeige, ein weiteres Goodie. Davon abgesehen könnt ihr versteckte Gegenstände entdecken.
Steuerung und Bedienung sind top. Laufen, schießen, ausweichen gehen ebenso wie Nahkampfattacke, „finishing move“ und Objektuntersuchung flott von der Hand. Auch Neulinge haben sie schnell verinnerlicht. Die Ladezeiten sind eine wahre Freude, alles ist (zumindest im Falle der getesteten Download Version für XBO) blitzschnell geladen und gespeichert.
Abgesehen vom abwechslungsreichen Storymodus, kann man zig Stunden in den umfangreichen Raubzugmodus investieren. Alleine oder im Coop gilt es, Kleine aus dem Hauptteil des Spiels bekannte Areale, von Gegner zu säubern. RPG like dropen die Getöteten, neben Geld und Munition, hin und wieder Spezialgegenstände mit denen ihr eure Waffen dauerhaft verbessern könnt. Apropos Waffen: hiervon gibt es ebenfalls zahlreiche Modelle zu entdecken. Neue Skins und Charaktere sind freizuspielen und immer reizt es, die eigene Bestzeit und/oder Bewertung zu optimieren. Onlineranglisten inklusive.
Resident Evil Revalations war 2012 auf dem 3DS ein tolles Spiel. Ebenso 2013 auf PS360. 2017 sieht es auf XBO und PS4 nicht anders aus. Wer es bisher nicht gespielt hat, kann bedenkenlos zugreifen. Sollte aber kein Technisches Wunderwerk erwarten. Faulpelze, die keine alte Konsole anschließen wollen, können es sich überlegen ob sie erneut knapp 30 Euro für den Titel berappen wollen. Denn wer das Spiel bereits in einer Version besitzt musse sich darüber im klaren sein, das er hier das exakt gleich Spiel nochmals aufgetischt bekommt. Wirklich gebraucht, hat es das nicht.