Styx: Master of Shadows - Aus dem Licht, in den Schatten im Test

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In der griechischen Mythologie ist Styx der Name des Flusses, der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Unterwelt, dem Reich des Totengottes Hades, bildet. Und in der Realität der Videospiele? Da ist es der Name eines Protagonisten, den einige eventuell von früher kennen.

Styx_Master_of_Shadows_neXGam_11Es war nämlich 2012, als das Spiel Of Orcs and Men herauskam. Mein Kollege Andrej guckte es sich damals an und war durchaus angetan. »Styx - Master of Shadows« ist das Prequel zu diesem Game, wobei man keine Vorkenntnisse braucht, um die Geschichte des neuen Teils nachvollziehen zu können.

Styx ist ein Goblin, der erste seiner Art. Aktuell befindet er sich im Turm von Akenash und möchte das Herz des Weltenbaums stehlen. Doch das ist nicht so einfach, da sowohl Menschen als auch Elfen auf ihn aufpassen. Und so muss Styx all seine Fähigkeiten aufwenden, um sein Ziel zu erreichen.

»Of Orcs and Men« war ein RPG. »Styx« hingegen ist ein Stealth-Game, ganz im Sinne von Splinter Cell und »Hitman«. Das heißt, dass man ungesehen agieren, im Schatten arbeiten und von dort aus zuschlagen sollte. Denn der Goblin ist vieles, aber kein guter Kämpfer.

Styx_Master_of_Shadows_neXGam_6Sollte es nämlich zu einer offenen Konfrontation kommen, muss er zunächst ein- bis dreimal parieren, ehe er sich endlich wehren und seinen Feind ausschalten kann. Mehr als genug Zeit, damit andere Gegner herankommen können und einem in den Rücken fallen. Hinzu kommt außerdem, dass Geschick nötig ist, um die Aktion perfekt zu timen, was nicht jedem gelingt. Und falls man stirbt, darf man den ganzen Level von vorne machen. Denn das Spiel startet vom letzten Spielstand wieder neu, und wenn man das regelmäßige Speichern vergisst, dann dauert es etwas, bis man erneut am alten Ausgangspunkt ist. Wobei sich da auch die langen Ladezeiten bemerkbar machen, da diese wirklich nervtötend sind.

Also bleibt man notgedrungen in den Schatten versteckt und da kann das Spiel seine Stärke ausspielen. Denn die Stealth-Passagen sind hervorragend und machen Spaß. Man ist ständig auf der Hut, schleicht um jede Ecke, guckt durch Schlüssellöcher oder löscht aus der Entfernung eine Fackel, um mehr lichtlose Abschnitte zu erzeugen und so weiterkommen zu können. Heimlichkeit ist der beste Freund von Styx, Lärm und Licht sein größter Feind.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf schleicht man sich also durchs Spiel. Dabei ist das Besondere, dass die einzelnen Stages nicht schlauchförmig aufgebaut sind. Vielmehr handelt es sich um große und weite Gegenden, durch die man sich fortbewegen muss. Und es gibt mehrere Wege, das zu bewerkstelligen. Welchen man nimmt, hängt davon ab, wie viele Feinde man eliminieren möchte.

Styx_Master_of_Shadows_neXGam_9Man wird oft die Goldharzvision einsetzen müssen, um zu erkennen, wie man sich weiterbewegen könnte. Aktiviert man nämlich diese, dann lassen sich Verstecke oder bis dato unsichtbare Hinweise auffinden. So kann man perfekt seine weiteren Aktionen planen. Wieso nicht mal einen Klon herbeizaubern, um die Wache abzulenken oder einen Schalter zu aktivieren? Auch das Vergiften von Wasservorräten ist nützlich.

Dabei ist das Besondere, wie diese Fähigkeiten visuell umgesetzt werden. Denn der Einsatz schlägt Styx im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen, sodass er sich erbricht. Das ist eine etwas andere Idee, um diese Gaben darzustellen, und es trägt auch zur Atmosphäre des Spiels bei.

Denn »Master of Shadows« findet in keiner puren und reinen Tolkien-Fantasy-Realität statt. Hier ist alles verzerrt und dunkel, durchstochen mit dem grellen Licht des Weltenbaums. Die Wachen sind Dreckskerle und Menschen und Elfen misstrauen sich zutiefst gegenseitig. Es gibt sogar Leute, die auf einen Krieg drängen. Und in dieses Wespennest greift Styx hinein.

Styx_Master_of_Shadows_neXGam_3Wobei der Goblin auch kein Chorknabe ist. Er ist arrogant, scheint von Goldharz abhängig zu sein und hat eine scharfe Zunge. Trotzdem wird man schnell ein Fan von ihm, weil er so gelungen dargestellt wird. Ihm geht es im Grunde nur um seine eigene Mission, alles andere ist ihm egal.

Doch die Immersion, die durch die Story entsteht, wird regelmäßig aufgrund der KI zerstört. Denn die ist, um es mal milde zu sagen, durchwachsen. Sie kriegen nicht mit, wenn du zehn Zentimeter hinter ihren Rücken herumschleichst, werden jedoch sofort hellwach, falls du Lärm machst oder sie den Körper eines toten Kameraden entdecken. Nur um das alles schon wenige Minuten später zu vergessen und zurück auf ihren Ausgangspunkt zu gehen. Das ist jetzt nichts Neues, da auch in anderen Spielen der Computer ähnlich agiert. Aber es ärgert einfach jedes Mal und meiner Meinung nach ist das in der heutigen Konsolengeneration nicht mehr notwendig.

Trotzdem: Für ein Arcadespiel ist »Styx« sehr gut gelungen. Es sieht visuell beeindruckend aus und die Sprachausgabe ist gut geworden. Ich werde auf jeden Fall weiterhin Styxs Weg durch den Schatten verfolgen, denn trotz aller Schwächen hatte ich meinen Spaß!




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  • von Psmoke:

    Styx: Master of Shadows - Aus dem Licht, in den Schatten In der griechischen Mythologie ist Styx der Name des Flusses, der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Unterwelt, dem Reich des Totengottes Hades, bildet. Und in der Realität der Videospiele? Da ist es der Name...

  • von Nognir:

    Hmm schade, dass es nur als Download kommen wird. ...

  • von Mistercinema:

    Styx: Master of Shadows, das düstere Fantasy-Schleichspiel von Cyanide Studios, ist ein mörderisches Abenteuer, das Können, Timing, Reflexe und ein scharfes Auge für Details belohnt. Das Spiel erscheint im Oktober zum Preis von €29,99 als Download für PS4, Xbox One und PC. Der Goblin...

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