Fantasia: Music Evolved - Da capo! im Test

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Meine Arme sind schwer. Müde senke ich sie mit einem Gefühl der Zufriedenheit herab. Soeben schaffte ich erneut ein Musikstück, meisterte ich einen weiteren Track. Es fühlt sich gut an. Und ich weiß, dass ich diesen Eindruck noch öfter haben werde.

Fantasia_Music_Evolved_neXGam_2Disney steht für familientaugliche Unterhaltungsfilme: »Susi und Strolch«, »Bernhard und Bianca«, »101 Dalmatiner«, Micky Maus und Donald Duck. Wenn man in einen Film des Konzerns reingeht, weiß man meistens, was man erhält. Doch ein Musikfilm ist eher untypisch für diesen Konzern, oder?

»Fantasia« ist auch ein außergewöhnlicher Film. Das erste Mal tauchte er 1940 auf und schaffte es wegen des Zweiten Weltkriegs nicht, profitabel zu sein (um es vereinfacht zu formulieren). Erst im Laufe der Jahre wurde der Leinwandstreifen erfolgreich und schließlich ebenfalls berühmt. Am Ende wurde es ein Kinoerlebnis, der in den ewigen Bestenlisten der Kritiker Dauergast ist.

Es gab auch eine Spieleadaption, damals für das Mega Drive. Doch mit diesem Game hat »Fantasia: Music Evolved« nicht viel zu tun, denn Harmonix, die Entwickler, setzten wieder ihr Merkmal um: Spiele, die mit Musik zu tun haben.

Fantasia_Music_Evolved_neXGam_3Die Geschichte ist einfach und nicht eben besonders aussagekräftig. Du steuerst einen Zauberlehrling, der es schaffte, von dem berühmten Magier Yen Sid – 100 Gummipunkte für den, der die Vorlage für den Namen errät – aufgenommen zu werden. Das Problem ist, das gleichzeitig die Noise dabei sind, die Welt zum Schlechten zu verändern. Und um sie zu bekämpfen, musst du Lieder erschaffen.

Wie gesagt, die Story ist so dünn, dass man perfekt eine Tageszeitung hindurchlesen kann. Doch darum geht es im Spiel auch nicht. Vielmehr dreht sich alles um eins: Musik zu machen!

30 verschiedene Musikstücke warten darauf, dass du sie auswählst und quasi dirigierst. Dabei ist die Bandbreite an Genres enorm groß: Es reicht von Klassik, über Reggae bis hin zu Hip Hop. Künstler wie The Police, Missy Eliot, Mozart oder gar Avicii tauchen auf und tragen einen Track bei.

Fantasia_Music_Evolved_neXGam_9Das Spiel setzt Kinect voraus. Das heißt, dass – abgesehen vom Start – der Controller beiseitegelegt werden kann. Anschließend gilt es, die Arme hochzuheben und loszulegen. Man wischt, schlägt in Richtung Bildschirm (wie bei Trommeln) oder wischt und hält. Falls man das passende Timing erwischt hat, gibt es jedes Mal eine kleine Farbexplosion. Wenn man es nicht schafft, wird die Musik leiser, bis man erneut eine Bewegung passgenau hinkriegt.

Unterlegt werden die Tracks mit Reisen durch kleinere, farbenprächtige Reiche. So reist man zum Beispiel zu Beginn durch eine Unterwasserwelt, von der man jedoch nicht viel mitkriegt, da man sich zu sehr aufs Gameplay konzentrieren wird.

Pro Stück hat man ein Ziel, wie beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Wischbewegungen zu schaffen. Jetzt kann es durchaus passieren, dass man damit schneller fertig ist, als gedacht. Nur sollte man in dieser Situation nicht die Hände in den Schoß legen, da es sich lohnt, bis zum Ende durchzuhalten und eine möglichst gute Punktzahl hinzulegen. Schafft man das, schaltet man neue Tracks frei.

Fantasia_Music_Evolved_neXGam_8Gleichzeitig hat das Spiel auch eine steile Lernkurve. In der Hektik kann es nämlich passieren, dass man versucht einen Wisch, der für den linken Arm gedacht ist, mit dem rechten zu machen, was natürlich nicht funktioniert. Bis man sich das abtrainiert hat, dauert es etwas. Doch es lohnt sich! Denn die Erfassung via Kinect ist einwandfrei und hervorragend.

Ein weiteres Feature des Spiels ist es, dass man einige Musikstücke verändern, sozusagen neu mischen kann. Stilrichtungen wie Reggae, Latin, oder Metal warten dabei, von euch ausgewählt zu werden. Bis zu drei Stück pro Track stehen zur Verfügung. Wobei die Stiländerung nicht immer klappt und dann ... merkwürdig klingt, um es milde zu formulieren. Allerdings muss man betonen, dass sich der musikalische Geschmack von Mensch zu Mensch unterscheidet.

Man kann »Fantasia: Music Evolved« übrigens ebenfalls zu zweit spielen. Dazu muss der Freund oder die Freundin vor Ort sein, denn der Mulitplayermodus funktioniert nur lokal, was sich allerdings verschmerzen lässt.

Es wird ja oft und gern über Kinect gemeckert. Und das mitunter zu Recht. Doch ein Spiel wie »Fantasia: Music Evolved« ist einer der wenigen guten Gründe, sich das Gerät zuzulegen, wenn man es nicht schon längst besitzt. Vorausgesetzt natürlich, man hat eine gute Ausdauer, denn ich musste bereits nach einem Track eine Pause einlegen, weil ich die Arme ständig hochhielt und bewegte. Sie waren so beansprucht, dass sie förmlich zitterten. Doch es lohnt sich, sogar sehr!




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  • von Jongie:

    Ebay ist da etwas attraktiver! ...

  • von bbstevieb:

    Jongie schrieb: Konnte es nicht lassen und hab im Sale zugeschlagen. 30€ inkl. 3 DLC Pakete geh'n voll in Ordnung. Jetzt brauch ich nur noch Kinect! amazon.de/Kinect-Sensor-Dance-…&keywords=kinect+xbox+one Schlappe 134€! ...

  • von Jongie:

    Konnte es nicht lassen und hab im Sale zugeschlagen. 30€ inkl. 3 DLC Pakete geh'n voll in Ordnung. Jetzt brauch ich nur noch Kinect! ...

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