Michael Phelps: Push the Limit im Test

Xbox 360

So langsam rollt der Kinect Weihnachtszug in Richtung der heimischen Wohnzimmer. Auch das von Blitz Games entwickelte Schwimmspiel Michael Phelps: Push the Limit sitzt im Wagon und möchte die Spieler mit einem interessanten Spielprinzip und intuitiver Steuerung begeistern. Wieso der Schuss nach hinten losging, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen ...

Ich erinnere mich genau daran, als ich einen frühen Gameplay Trailer zu diesem Spiel gesehen habe. Eine Person stand vor dem Fernseher mitsamt Kinect Sensor und paddelte mit den Armen. "Oh mein Gott!", kam es mir unweigerlich über die Lippen. Gefolgt von "Wer soll das denn bitte kaufen und spielen wollen?" Und nun sitze ich hier und schreibe diesen Artikel zu einem Kinect Sportspiel der besonderen Art. In Michael Phelps: Push the Limit schlüpft ihr in die Haut eines Schwimmathleten und könnt in diversen Modi zeigen, was für eine Wasserratte in euch steckt ... das Ganze halt nur ohne Wasser. Komisch, ist aber so!

Das Erste, was sofort auffällt, ist die Menüsteuerung. Im Startbildschirm angekommen, muss ich kurz winken, um ins Hauptmenü zu gelangen. Gut, ich winke. Und winke, und winke. Nichts passiert. Fragenzeichen bilden sich über meinem Kopf. Stimmt was mit dem Sensor nicht? Nach kurzem Check stelle ich fest, dass alles ok ist. Seltsam ... Aber der Sportler in mir gibt nicht so leicht auf. Zweiter Versuch. Ich wedle, bis mir der Arm fast abfällt und siehe da: irgendwann lande ich im Hauptmenü.

Ein Spiel, bei dem die Steuerung nicht funktioniert, noch bevor man richtig gespielt hat = Epic fail! Als wenn der Titel nicht zulassen will, dass man weiter kommt. Aber glücklicherweise behalte ich meine Ausdauer und sehe mir die Modi an. Im Hauptmenü klappt die Navigation mit den Armen besser. Es hakt zwar hin und wieder und das Handsymbol zuckt hier und da wie ein wild gewordenes Glühwürmchen, aber es läuft.

Die Frage nach den Möglichkeiten und der Abwechslung ist flott geklärt. In der Karriere geht es darum, zu schwimmen. Im schnellen Rennen könnt ihr ohne Umwege ins kalte Nass springen und gegen drei Gegenspieler ... na? ... yes, auch schwimmen. Zudem gibt es einen Multiplayer Part. Entweder online oder lokal mit einem Kumpel könnt ihr ... ja, ebenfalls schwimmen! Vielfalt? Abwechslung? Nö, nicht in diesem Spiel! Zumindest könnt ihr euch in vier Disziplinen austoben: Freistil, Rücken, Delfin und Brustschwimmen können und wollen gemeistert werden. Die Fragen ist nur, ob ihr genauso wollt.

Na gut, ich wage mich in den Karriere Modus und suche mir einen Sportler aus, Goldmedaillengewinner und Namensgeber Michael Phelps inklusive. Endlich geht‘s los. Was sofort auffällt, ist die schicke Grafik, mit der das Spiel daher kommt. Nett anzusehende Schwimmhallen und Wasserdarstellung, gute Charaktermodelle und ein weniger gutes Publikum verwöhnen das Auge. Die Kehrseite der Medallien ist der Sound. Dermaßen öde und nervtötend hörte sich schon lange kein Spiel mehr an.

Das eigentliche Gameplay überrascht mit einigen kleinen Facetten, die es zu beachten gilt. Zum einen will das Publikum vor dem Start animiert werden. Dabei jubelt ihr mit den Armen und eine Prozentanzeige füllt sich. Je größer die Zahl, umso reibungsloser der Start, da die Zuschauer hinter euch stehen. Und dann geht‘s los: Position einnehmen, indem man die Knie anwinkelt und die Arme zum Boden ausrichtet. Wie beim echten Schwimmen. Sobald der Startschuss fällt, muss man sich schnurgerade ausrichten und die Arme im 90° Winkel ausstrecken. Positioniert ihr eure Flossen höher oder niedriger, misslingt der Start.

Jetzt muss die dümmste Kinect-Bewegung ever ausgeführt werden: die Schwimmbewegung. Dabei steht ihr vor dem Fernseher und wedelt wie ein Verrückter, damit euer Charakter als Erster ankommt. Sieht lächerlich aus aber siehe da: Kinect erkennt die Bewegung sehr ordentlich und simuliert sie vernünftig. „Schwimmt“ ihr zu schnell, geht eurem Sportler die Puste aus, bewegt ihr eure Arme zu langsam, stoppt euer Alter Ego und treibt wie ein Sack im Wasser. Hier macht Übung den Meister. Leider passierte es - wie schon im Menü - das Kinect aussetzt. Frust vorprogrammiert.

Außer den vier Disziplinen und einem Multiplayer Modus bietet Push the Limit nichts, was lange fesselt. Wobei ich nicht empfehle, lokal gegeneinander anzutreten. Dafür sprechen zwei Gründe: a) gibt es weitaus bessere Kinect Sport Spiele zum Zusammenspielen (siehe Kinect Sports) und b) besteht das Risiko, dass ich euch beim Standschwimmen gegenseitig Hiebe verpasst und benommen auf dem Boden landet. Online ergibt das Ganze zwar mehr Sinn, nach Mitspielern suchte ich aber vergeblich. Hinzu kommen lange Ladezeiten, die das anschließende Spielgeschehen nicht wirklich wert sind.




Andrej meint:

Andrej

Wenn Kinect die Bewegungen erkannte, bereitete Push the Limit kurzweilig Spaß. Aber die Hälfte der Spielzeit stellte sich der Sensor auf stur und ließ mich nicht einmal ins Hauptmenü. Weiter tragisch ist dieser Umstand aber nicht, denn wer Abwechslung, flottes Gameplay und nette Sounduntermalung sucht, wird hier sowieso nicht fündig.

Positiv

  • Grafisch solide
  • Bewegungen werden erkannt ...

Negativ

  • Abwechslungsarm
  • ... wenn Kinect mitspielt
  • Musikuntermalung zum Stummschalten
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Michael Phelps: Push the Limit Daten
Genre Sportspiel
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2011-10-13
Vermarkter 505 Gamestreet
Wertung 5.5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen