Ihr erinnert euch an Kirby‘s Fun Pak? Im Januar 1997 erschien das vollgepackte Modul bei uns und überraschte alle Nintendo Jünger mit kunterbunter Grafik, viel Inhalt und dem bis dato besten Kirby Spiel. Aber dieses Spiel wollen wir hier nicht behandeln. Eher sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf Kirbys letztes SNES Spiel richten: Kirby‘s Dream Land 3. Dream Land? Gibt es da nicht zwei Ableger auf dem Gameboy? Exakt!
Die Handheld-Ausflüge ins Traumland zählen zu den besten Spielen auf dem grauen Kasten. Das dritte Spiel der Dream Land-Reihe wurde seinerzeit auf einer Heimkonsole entwickelt und 1997 in USA und 1998 in Japan veröffentlicht. Da Nintendos neue Konsole N64 hierzulande bereits erschienen war und sich im Kampf um die Gunst der Fans befand, entschied sich Big N gegen eine PAL-Veröffentlichung. Sehr zum Leidwesen der Fans, denn Kirby‘s Dream Land 3 ist richtig gutes Jump & Run Kino!
Der Test beruht auf der US-Fassung, die heutzutage nicht mehr ganz so günstig zu bekommen ist. Wii Besitzer können sich das Spiel aber bequem per Virtual Console für 900 Punkte herunterladen. Startet ihr, werdet ihr Zeuge, wie Kirbys Zuhause von schwarzer Materie befallen wird. Natürlich lässt sich der Wunderknödel nichts sagen und bricht auf, das Traumland zu retten. Ein hauchdünnes Script dient wie in jedem Kirby Spiel als Mittel zum Zweck. Der Spielspaß stellt ganz klar das herausstechende Element dar und sorgt für glückliche Stunden.
In traditioneller Knödelmanier lauft, springt und schluckt ihr euch durch 5 Welten mit je 6 Levels. Kirbys Fähigkeit, seine Feinde einzusaugen und deren Eigenschaften, bzw. Kräfte zu übernehmen, bereitet auch im letzten SNES-Titel mächtig Laune. Die Gegner kennt jeder aus den bisherigen Spielen. Die aus dem Vorgänger bekannten Tiere drücken sich ebenfalls die Klinke in die Hand. Neben Rick, dem Hamster, Coo, der Eule und Kine, dem Fisch, geben sich drei weitere Verbündete die Ehre: Nago (Katze), Pitch (Vogel) und Chuchu (Oktopus) unterstützen euch, wo sie können.
Die tierischen Sechs verstärken Kirbys Angriffe, lassen sich auf der anderen Seite jedoch träger steuern. Ich persönlich war lieber ohne Begleitung unterwegs. Bot schon Kirby‘s Fun Pak einen Koop Modus, integrierten die Jungs von Hal Lab diesen auch in Dream Land 3. So steuert der zweite Spieler Gooey, einen schwarzen Klops, der ebenfalls Widersacher verschlucken kann. Spielt ihr allein, könnt ihr Gooey per Knopfdruck rufen. Computergesteuert nervt er aber zutiefst, da er Gegner, deren Fähigkeit ihr begehrt, wegschnappt und sonst nur im Weg steht.
Das Ziel besteht zum einen im Erreichen des Levelausgangs, zum anderen sammelt ihr Sterne ein, die euch bei genügender Anzahl Extraleben spendieren. In jedem Level müsst ihr zudem ein spezielles Item finden, denn nur so bekommt ihr die sechste (versteckte) Welt zu Gesicht. Die zu erfüllenden Voraussetzungen, um an das Item zu gelangen, schwanken zwischen einleuchtend und völlig undurchsichtig, sodass ihr planlos durchs Level rennt. Der Grund dafür liegt in der Textlosigkeit, mit der Kirby‘s Dream Land 3 daherkommt. Hinweise oder Erklärungen werdet ihr keine finden. Probieren geht über studieren. Nett sind zudem Cameo-Auftritte bekannter Nintendo Helden, wie etwa Samus Aran.
Sofort von der ersten Minute an fiel mir der kunterbunte Bilderbuch Stil auf, in dem das Spiel gehalten ist. Kirby schlägt damit in die Kerbe von Yoshi‘s Island. Eine schöne Abwechslung zu Kirby‘s Fun Pak, da die Grafik weich und gezeichnet rüberkommt. Ähnlich süß und verspielt wie die grafische Gestaltung hört sich der Soundtrack an. Ohne Sprachausgabe, dafür mit passenden Melodien, werden die Ohren verwöhnt. Wer sich selbst einen Eindruck von Gameplay und Optik verschaffen möchte, kann einen Blick in unser Video Review werfen:
Schade, dass wir keine PAL-Veröffentlichung erleben durften! Als eines der letzten SNES-Spiele bietet Kirby‘s Dream Land 3 qualitativ hochwertige Jump & Run Kost (mit einem nervigen Side-Kick). Fans des pinken Marshmallows dürfen dieses Spiel nicht verpassen. Entweder (teuer) als Modul oder per Download - holt‘s euch!