Romance of the Three Kingdoms XIII im Test

Als Szenario dient erneut die Zeit der „Drei Reiche“, die sich laut unserer Zeitrechnung ca. 208-280 n. Chr in China ereigneten. In dieser Epoche war keine der drei Dynastien (Wei, Wu und Shu) in der Lage die anderen Kontrahenten zu besiegen. Das Strategiespiel lässt euch zu beginn aus zwei Modis wählen. Im klassischen Modus dürft ihr ein Startjahr sowie alle Bedingungen aussuchen, wie ihr die Kampagne angehen möchtet und das führt zu einem komplett andersartigen Ende, als es in den Romanen erzählt wird. Akkurater hingegen ist der Helden-Modus, den ihr auch als Anfänger bestreiten solltet, da dieser euch die Geschichte dieser Epoche und zudem alle Spielmechaniken näher bringt. Bevor ich aber tiefer in die Materie eingehe, sollte hier erwähnt werden das Romance of the Three Kingdoms XIII für Deutschland nur halbherzig lokalisiert wurde. Die Sprachausgabe ist entweder Japanisch oder chinesisch, was an sich nichts falsch ist, aber wer glaubt, einen deutschen Untertitel vorzufinden wird vielleicht enttäuscht sein.

Für Leute, die dem Englischen Herr sind, stellt diese Hürde kein weiteres Problem dar, Sprachleihen rate ich jetzt schon vom Kauf ab, da der Titel durch seine Komplexität, welche eine gute Sprachkenntnis erfordert, abschrecken kann. Trotz gut gemeintem Tutorial ist das Spielprinzip ein echter Brocken, was anfangs durch unübersichtliche Menüführung negativ punktet. Es gehört eine gewisse Einarbeitungszeit dazu, bis man das ganze System verinnerlicht hat, aber wenn diese Hürde genommen ist, geht alles quasi von selbst. Wichtig bei Romance of the Three Kingdoms XIII ist das Pflegen von zwischenmenschlichen Beziehungen. Hierzu zeigt euch ein sehr übersichtliches Diagramm wie welche der historischen Personen zueinanderstehen. Doch Krieg führt ihr nicht einfach so. Vielmehr gilt es die Wirtschaft auf Vordermann zu bringen und politische Entscheidungen müssen auch gefällt werden. Abgesehen davon verbringt ihr die meiste Zeit auf der großen Karte von China, wo ihr eure Festungen ausbaut und die Truppen verstärkt.

Konflikte lassen sich auf diplomatischem Wege lösen, doch meist enden diese auf dem Schlachtfeld, wo ihr entweder eine künstliche Intelligenz diesen Teil für euch ausknobeln lasst oder ihr selber die Mannen befehligt. Hier ist das Prinzip recht simpel. Wie bei Dynasty Warriors gilt es die Kontrolle über den Spielbereich zu bekommen oder gegnerische Offiziere zu besiegen. Vor dem Kampf könnt ihr noch eure Bataillone (Kavallerie, Speerträger und Bogenschützen) aufstellen. Hierbei solltet ihr beachten diese nicht irgendwo blind hinzustellen, da sich mittels eines einfachen Stein-Schere-Papier-Prinzip alle Gattungen leicht schlagen lassen. Beispiel: Kavallerie schlägt Bogenschützen. Je länger ihr euch mit dem Spiel beschäftigt, um so weniger werdet ihr merken, dass die Stärken des Titels nicht die Kampfsequenzen sind, sondern der Strategiepart, in dem  die Geschicke eures Reiches steuert. Hab ich zu anfang noch selbst meine Einheiten kommandiert überlies ich dies nach kurzer Zeit der K.I. und mich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Als äußerst praktisch empfand ich die Vorspulfunktion, die lange Wartezeiten beschleunigt, da ein Großteil der Entscheidungen die ihr trefft, ein paar Wochen dauern. Schickt ihr zum Beispiel einen Diplomaten los, dauert dies eine gewisse Periode, bis er wieder bei euch angelangt ist. So ist es, auch wenn ihr euch persönlich auf dem Weg macht, um Kontakte zu knüpfen oder Quest zu erledigen.

Grafisch ist der Titel eine solide Sache. Auf der einen Seite glänzt das Spiel mit seinen hochauflösenden Porträts und Storyschnipseln. Auf der anderen Seite wirkt die Strategiekarte in seiner Präsentation als eher mittelprächtig. Technische Slowdowns habt ihr dabei noch zu erwarten, wenn sich im Schlachtengetümmel die Einheiten kloppen. Dank des passenden Soundtracks kommt aber echte China-Atmosphäre auf, die ihres gleichen sucht.