Deadlight Director's Cut im Test

PlayStation 4Xbox One

Die Flut der Remaster-Serien in der neuen Konsolengeneration nimmt kein Ende. Entwickler sehen diesen Umstand als Gott gegebene Situation, um dem Konsolenbesitzer für wenig Arbeit nochmals Geld aus der Tasche zu ziehen. Dazu preisen sie ihre Produkte mit Namen wie ‚‚Enhanced Edition‘‘ oder wie im Fall von Deadlight wird aus dem normalen Spiel ein ‚‚Directors Cut‘‘. Das aus Madrid stammende Team verspricht eine verbesserte Steuerung, neue Animationen, 1080p-Auflösung und einen brandneuen Spielmodus.

Deadlight_Directors_Cut5Was der Käufer am Ende erhält, ist erst mal ein Videospiel, was mit einigen Bugs beladen ist, die sich signifikant auf das Spielgefühl auswirken. Doch dazu gleich mehr. Wer Deadlight seiner Zeit, also 2012 auf der Xbox 360 bzw. PC nicht gespielt hat, bekommt hier eine kleine Einleitung. Der Spieler schlüpft in die Haut des Protagonisten Randall Wayne, der nach einer Zombieapokalypse in Seattle 1986 nach seiner Familie sucht. Was das Spiel damals so besonders machte, war der grafische 2.5 D-Style, der nebenbei erwähnt mit der Unreal Engine 3 realisiert wurde. Dieser wirkte sehr stylisch und konnte die bedrückende Atmosphäre des Titels bestens wiedergeben. Gepaart mit dem von Flashback-bekannten Gameplay war Deadlight der erste Achtungserfolg für das ehemals noch junge Studio.

Jetzt sind wir vier Jahre weiter und der Directors Cut verspricht auf dem Papier ein paar nette Dinge. Am meisten fällt die höhere Auflösung auf, die ein Ticken schärfer wirkt als das Original. Technischer Motor ist trotzdem noch die Unreal Engine 3. Warum die Entwickler nicht zur kostengünstigeren Unreal Engine 4 griffen, die bestimmt viel mehr grafische Features ermöglichte liegt auf der Hand. Dies hätte Zeit und auch wieder Manpower bedeutet, die man wohl einsparen wollte. Die angeblich verbesserten Animationen sind tatsächlich ein Stückchen detailreicher aber wirken in einigen Situationen nicht ganz geschmeidig. Doch das größte Kriterium aus dem Original ist immer noch vorhanden und sorgt für Frust. Ich spreche von der Hackeligen Steuerung. Diese ist Garant für den einen oder anderen Aufreger. Ein Großteil der Spielzeit seid ihr mit Klettern beschäftigt, wo sich Randall ein bisschen schwer tut, über Zäune zu wandern. Ziemlich oft wird hier die Steuerungseingabe ungenügend erkannt, wodurch euer Protagnonist ungewollt die falsche Zaunseite wählt.

Deadlight_Directors_Cut1Die Trägheit der Figur ist leider auch ein Problem, welches ganz besonders bei schnellen Abschnitten am meisten zum Tragen kommt. In der Innenstadt von Seattle seit ihr auf den Dächern unterwegs, während ein Helikopter euch unter Beschuss nimmt. Ziemlich oft habe ich in dieser Passage mein Leben verwirkt, weil die Steuerung das flotte Gameplay nicht gut verarbeiten konnte. Versüßt wird das alles durch immer wieder auftretende Bugs, die selbst in der gerade gepatchten 1.02 Version vorhanden waren. Diese sorgen zum Beispiel dafür, dass ihr keine Waffen ziehen könnt, Hebel unerreicht bleiben oder eure Figur in einer Animation steckt, wo ihr unweigerlich zu Zombiefutter mutiert. Auch gibt es grafische Ungereimtheiten. Zombies werden zum Teil unsichtbar dargestellt, weshalb ihr sie durch den einzigartigen Look nicht richtig wahrnehmt, sie euch aber Schaden zufügen können. Diese Aufzählungen von Problemen trüben das Spielgefühl enorm und aus dem Spielspaß wird schnell Spielfrust. Hierüber kann der Überlebensmodus im Directors Cut als Survival Arena tituliert zudem nicht hinwegtrösten, da die vorhin besagten Bugs auch dort Einzug gefunden haben.

Dominic meint:

Dominic

Von einer überarbeiteten Version eines vier Jahren alten Spiels hatte ich eigentlich ein fast fehlerfreies Spielerlebnis erwartet. Erschrocken musste ich aber feststellen, dass Tequila Works es wohl nicht ganz so genau genommen haben, was ihre Arbeit angeht und so kann ich niemanden Deadlight: Directors Cut empfehlen. Zudem bin ich der Meinung, dass hier für das Preis-Leistungs-Verhältnis zu wenig Neues geboten wird.

Positiv

  • Bedrückende Atmosphäre

Negativ

  • Bugs!!!
  • Hackelige Steuerung
  • Zu wenig Neues
Userwertung
5.8 1 Stimmen
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Deadlight Director's Cut Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2016-06-21
Vermarkter Deep Silver
Wertung 5.8
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