Call of Duty: Black Ops III im Test

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Weihnachten steht vor der Tür und das bedeutet, dass die Entwickler ihre Triple-A-Titel startklar haben, damit diese entweder unter dem Weihnachtsbaum landen oder schon zu Nikolaus auf den Gabentisch kommen.

black_ops_3_1Wolltet ihr euch schon immer wie Robocop fühlen, dann ist die Storykampagne von Call of Duty: Black Ops III vielleicht euer Ding. Im Jahr 2065 ist die Welt regelrecht im Eimer und durch diesen Extremzustand hat sich ein Zweitfrontenkrieg zwischen dem Common Defense Pact und der Winslow Accord gebildet. Diese kämpfen um die verbleibenden Ressourcen auf unseren tollen Planeten. Wie einst Alex Murphy habt ihr einen normalen Arbeitstag, der euer Alter Ego nach Äthiopien verschlägt, um einen entführten Minister zu befreien. Die Rettungsaktion ist ein voller Erfolg, doch bedauerlicherweise verliert ihr ein paar Körperteile und wacht wenig später im Krankenhaus auf, wo ihr von Doktoren mit der neusten elektronischen Hardware ausgestattet werdet. Mit dabei eine neurale Schnittstelle in eurer Wirbelsäule, welche euch die Möglichkeiten gibt, mit jedem mechanischen Gerät via Gehirn Kontakt aufzunehmen.

Auf dem Weg in den OP erscheint unser Befehlshaber und nutzt diese Gelegenheit, um uns gleich mit den neuen Fähigkeiten besser vertraut zu machen. Zudem überreicht er ein paar brandneue Missionsziele, die im Verlauf der Storyline viele Fragen aufwerfen und euch zweifeln lassen, was real ist und was nicht. Hier möchte ich nicht weiter spoilern. Doch etwas kann ich sagen: Für ein Call of Duty hat mich die Geschichte positiv überrascht und wer glaubt, dass danach Schluss ist, wird sich am Kopf kratzen, wenn die Nightmare-Kampagne freigeschaltet wird. Diese nutzt zwar dieselben Levelbauten aus der Hauptgeschichte, ersetzt die Feinde aber durch Zombies und erzählt eine ganz neue Story und lockt somit zum erneuten Durchspielen. Doch es gibt noch mehr: Als Easteregg befindet sich noch Dead Ops Arcade (Stichwort Safehouse) mit an Bord, das nicht gerade an Umfang geizt, sowie der beliebte Zombiemodus, den ihr im Hauptbildschirm anwählen könnt.

black_ops_3_2Spielerisch geht Black Ops III für ein Call of Duty neue Wege, aber vergisst seine Wurzeln nicht. Das bedeutet, dass ihr zwar immer noch auf einige Schlauchlevels treffen werdet, doch diese weiten sich gelegentlich aus, um einem mehr Freiraum zu verschaffen. Das kommt dem Koopmodus zugute, wo ihr und eure Kollegen euch besser aufteilen könnt. Bedauerlicherweise sind die Schusswechsel anspruchslos, wie man es von der Serie kennt. Wenn die Feinde euch mal übermannen, liegt es leider nur an dem Fakt, dass diese zahlmäßig überlegen sind. Zu hohe Intelligenz sollte ihr zudem von den Gegnerhorden nicht erwarten. Hin und wieder wechseln diese ihre Positionen, doch meist harren sie an ihren Punkten und warten darauf, dass ihr sie ausknipst. Das hat schon teils Schießbudencharakter. Dass alle Feuergefechte am Ende so packend wirken, ist dem durchgeskripteten Spielverlauf geschuldet. Nichts hat Treyarch dem Zufall überlassen, damit ihr nicht die Zeit habt, über die Fehler, die die Entwickler machten, aufmerksam zu werden.

Doch sie passieren immer wieder. Gelegentlich möchte der Feind zum Verrecken nicht hinter seiner Deckung hervorkriechen, obwohl ihr schon neben ihm steht. Hin und wieder wird euer Teamkollege mit Kugeln durchsiebt, ohne dass sie ihm etwas antun. Wenn ihr für kurze Zeit an einer Stelle verharrt, spawnen endlose Gegnerhorden vor eurer Nase, bis ihr endlich die Beine wieder in die Hand genommen habt. Spezialfähigkeiten sollen den Balleralltag gehörig aufpeppen und das tun sie teils auch, machen aber die Popcorn-Action noch leichter, als sie ohnehin schon ist. Walljumps und Schubdüsen machen einen beweglicher, während das Hacken von Geschützen und Robotern strategische Vorteile bringt, wenn sie kurzzeitig zu euch gehören. Doch am Ende werdet ihr herausfinden, dass ihr diese kaum braucht, da die Feuergefechte wenig Anspruch besitzen. Unterm Strich sind die unterschiedlichen Sichtmodi, um die Umgebung besser wahrzunehmen, viel hilfreicher.

black_ops_3_3Der Mehrspielermodus profitiert von den kybernetischen Fähigkeiten am meisten. Dank Walljumps und Doppelsprung spielt sich dieser mehr Richtung Unreal Tournament 2004. Hierfür wurde das Kartendesign ausgelegt, sodass die Rumhopserei auch Sinn macht. Elf Spielmodi, gepaart mit dreizehn Karten ist guter Durchschnitt und bis auf den neuen Modus Safeguard, wo ihr einen Roboter beschützt (welchen das andere Team vernichten muss), bleibt alles beim Alten. Durch Abschüsse levelt ihr euren virtuellen Soldaten auf und schaltet somit neuartige Waffen, Perks oder Aufsätze frei, was immer noch motiviert. Eine wirkliche Neuerung sind die Spezialisten, neun Heldenfiguren mit je zwei Fähigkeiten. Diese lassen sich vor einem Match auswählen und mittels Token freischalten.

Im Match bietet es euch je nach persönlicher Wahl einige Vorteile, indem ihr dank Sichtpuls kurzzeitig durch Wände schaut, um Feinde zu erspähen oder mittels Übersteuerung die Bewegungsgeschwindigkeit erhöht. Unterm Strich war dies auch der nächste logische Schritt der Individualisierung, da die schon altbekannten Perks so langsam zum alten Eisen gehören. Am Ende möchte ich noch ein paar Worte über die Technik verlieren. Call of Duty: Black Ops III arbeitet mit einer modifizierten Grafik-Engine-Version, die im Vorgänger schon ihre Dienste leistete. Eigens für Black Ops III wurde diese aber mit erweiterten Licht- und Rendersystem bzw. einem neuen Animationssystem überarbeitet. Das sieht auf dem Fernseher gut aus und weiß die Action auch gekonnt rüberzubringen. Trotzdem werden Videospieler, die seit Call of Duty 4: Modern Warfare dabei sind, feststellen, dass viele Nachlade- bzw. Wurfanimationen von Granaten recyclet wurden, wodurch man sich fragt, ob die Jungs bei Treyarch nur ihre alte Arbeit kopieren, um so Zeit zu sparen.




Dominic meint:

Dominic

Zwei Schritte nach vorne, ein Schritt zurück. Call of Duty: Black Ops III punktet in Sachen Inhalt ernorm. Zwei Storykampagnen mit langer Spielzeit, Zombiemodus und der routinierte Onlinemodus sorgen dafür, dass ihr so schnell keine Langeweile bekommt. Doch erwartet keine große Revolution. Am meisten überrascht die interessante Geschichte, andererseits ist es ein Call of Duty: eben so, wie man es kennt und auch gewohnt ist.

Positiv

  • Viel Inhalt
  • Gute Storykampagne
  • Routinierter Onlinemodus mit Neuerungen

Negativ

  • Feuergefechte haben Schießbudencharakter
  • Serverprobleme im Onlinemodus
  • Spezialfähigkeiten unnütz im Einzelspielermodus
Userwertung
7.43333 9 Stimmen
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Forum
  • von Uroko Sakanabito:

    Spiele jetzt knapp 20h online und bin wirklich begeistert! Das Game macht ja alles richtig was BOII falsch gemacht hat O__o Leider bekomme ich aktuell nur auf die Fresse und muss mich extrem umgewöhnen nach Teil 2. Das Game will online plötzlich Aiming und kein Spawn Trappen Spielt noch jemand...

  • von Mistercinema:

    Call of Duty: Black Ops III Zombies Chronicles, die beispiellose Sammlung von Activision mit acht der beliebtesten Zombies-Maps aus bisherigen von Treyarch entwickelten Call of Duty-Titeln, ist ab sofort als Paket bei PlayStation®Network für PlayStation®4 erhältlich. Die vollständig neu...

  • von Master DK:

    Mods, SteamWorkshop, ServerBrowser usw. für PC jetzt (schon ein paar tage;)) verfügbar

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Call of Duty: Black Ops III Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p / 900p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2015-11-06
Vermarkter Activision
Wertung 8.5
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