The Guided Fate Paradox - Einmal Gott sein auf Japanisch im Test

PlayStation3

Einmal Gott sein! Der Wunsch, den vermutlich schon jeder insgeheim gehabt haben dürfte, wurde spätestens mit Peter Molyneux Populous ein beliebtes Thema bei westlichen PC-Spielen. Jetzt zeigt uns NIS, wie sich eine japanische Spieleschmiede den Götteralltag vorstellt.

The_Guided_Fate_Paradox_nexgam_03Renya ist ein Pechvogel. 17 Jahre alt, gewann er in seinem ganzen Leben noch nie etwas, vermag keinen Erfolg bei den Mädchen zu verbuchen, muss mit einer nervigen kleinen Schwester auskommen und ist durch und durch mittelmäßig. So will er erst gar nicht teilnehmen, als ihm im Einkaufszentrum ein Los für eine Lotterie geschenkt wird. Letztendlich lässt er sich doch beschwatzen, als er die hübsche Gücksfee im Dienstmädchen-Look sieht ... und er gewinnt. Der Preis? Na klar, Renya ist ab jetzt Gott!

Unfreiwillig (und unsanft) nach Celestia entführt lernt er seine Engels-Gehilfen kennen: 5 heiße Mädels in Maid-Outfits und sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und 2 gutaussehende Butler. Der Himmel entpuppt sich als Paradies für pubertäre Otakus!

Der neue Job als Allvater hat nur einen Haken: Der Herr muss die Wünsche der Betenden erfüllen. Natürlich nicht jedes Gebet, zur Auswahl wird eine Maschine namens »Fate Revolution Circuit« bemüht. Und mit einem Fingerschnippen ist es auch nicht getan; Gott muß ins Fate Revolution Circuit gehen und dort in einer vereinfachten, viruellen Kopie des echten Handlungsortes die Probleme der Gäubigen aus der Welt schaffen helfen. Ob es um Cinderella geht, die mit ihrem im Kinderbuch völlig leeren Charakter unzufrieden ist oder um einen weinerlichen kleinen Zombie, der Menschen fürchtet ... der allmächtige Renya hilft. Und das sollte er auch, denn tut er es nicht und vernachlässigt seine Pflicht, wird er gefressen, verkündet geheimnisvoll die Anleitung für Götter ...

The_Guided_Fate_Paradox_nexgam_06Das Innere der Maschine entspricht dabei einem Dungeon. Und letztendlich läuft die Lösung der Probleme darauf hinaus, diesen zu meistern und in den Zwischensequenzen den bizarren Ministories beizuwohnen. Das ganze spielt sich etwas anders als Disgaea. Renya ist der einzige Charakter, den der Spieler selbst steuert, begleitet von einem Engel als NPC-Helfer. Es gibt keine klassische Rundenunterteilung; mit jeglicher Bewegung von Renya rühren sich auch die Gegner auf der Karte. Dadurch kann man sich theoretisch ohne nerviges Menügeklicke herumbewegen, solange man nicht mit einem Feind konfrontiert wird. Kämpfe gehen flott vonstatten. Arme, Beine und Kopf werden separat ausgerüstet und jeder Ausrüstungsgegenstand ermöglicht eine Aktion. Presst man jetzt den Analogstick nach oben und drückt X, nutzt man den Angriff der Kopfbedeckung. Links unten und X löst wiederum die Waffe in der linken Hand aus, und so weiter. Das Schöne dabei ist, das alle Ausrüstungsobjekte an der Spielfigur sichtbar sind und zu abstrusem Aussehen führen. Ähnlich wie in anderen Games von NIS dürfen Objekte, Begleiter und auch Gegner als Wurfgeschosse herhalten, um entweder Entfernungen zu überbrücken oder einfach nur Schaden anzurichten.

Visuell gibt sich das Spiel abstrakt; die Dungeons werden explizit als vereinfachte Abbildungen ihres realen Gegenstücks erklärt, und so wirkt deren Erscheinen bizarr. In der Luft schwebende, durch schmale Korridore verbundene Räume im jeweiligen Thema des Wunsches gestaltet, in völlig sinnloser Aneinanderreihung.

The_Guided_Fate_Paradox_nexgam_02The Guided Fate Paradox stellt sich als heftiger Grinder heraus, und als komplexer noch dazu. Held, Engel und Objekte leveln normal mit, solange man im Dungeon ist; schnell wachsen HP und Stärke. Wurde der Monserhort verlassen, sinkt der Level des Charakters und seines Begleiters aber erneut auf 1! Bei unfreiwilliger Rückreise nach Celestia, also einem K.O., büßt man neben der erreichten Stufe zusätzlich die Hälfte des verdienten Geldes sowie alle mitgeführten Items ein.

Es existiert jedoch auch ein totaler Level, der separat berechnet wird und zu dauerhaften Statusverbesserungen führt. Diese Verbesserungen sieht man beim Abschluss des Dungeons. Als wäre das nicht genug gibt es ein Gebilde, das an das Sphärobrett aus Final Fantasy X erinnert und ebenfalls das Verbessern von Attributen und das Erlernen neuer Skills ermöglicht.

Klingt kompliziert? Ist es auch! NIS Americas aktueller Release wendet sich klar an Leute, denen Disgaea zu simpel und noch nicht abgefahren genug war. The Guided Fate Paradox bietet schier endlose Möglichkeiten zum Aufwerten von Charakteren und Items, und verlangt neben viel Training und großem Verständnis der zahlreichen ineinandergreifenden Spielelemente ebenfalls, wie gewohnt, eine gehörige Portion Strategie. Die Story nimmt sich selbst nicht ernst und strotzt nur so vor Anspielungen an Filme, Klischees und nicht zuletzt die NIS typische Zielgruppe der Manga-Freaks. Wer Absurdes nicht scheut und eine lange andauernde Herausforderung sucht, dem kann man dieses RPG nur empfehlen.




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  • von 108 Sterne:

    Ganz offener Tip, siehe mein Artikel. Und besser als Teil 2. ...

  • von Darkshine:

    Geheimtipp?

  • von Nognir:

    Kacke! und ich hab keine Kohle ...

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